Impuls für Donnerstag; 21. August 2025

Losung
Gott spricht: Im Schweiß deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück.
1. Mose 3, 19

Lehrtext
Wer auf den Boden seiner selbstsüchtigen Natur sät, wird von seiner Selbstsucht das Verderben ernten. Aber wer auf den Boden von Gottes Geist sät, wird von diesem Geist das ewige Leben ernten.
Galater 6, 8

Impuls für den Tag
Eine Frau sitzt am Küchentisch. Vor ihr liegt Brot – warm, dampfend und einladend. Sie bricht es. Die Krumen duften nach Sommerfeldern, nach Regen, nach der Geduld vieler Tage. Licht fällt von draußen in sichtbaren Strahlen auf den Tisch, legt sich auf die dampfende Kruste und taucht das Brot in sanftes, wohliges Gelb. Dieses Brot ist nicht nur Mehl und Wasser – es ist aus Geschichten geformt, aus Händen, die säten, aus Mündern, die beteten, aus Leben, das sich verschenkte.
„Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück.“ Auch dieses Brot. Auch ich. Aber vielleicht ist das gar kein Urteil, sondern vielmehr eine Einladung. Denn Staub trägt Spuren: von Licht und Wasser, von Schritten und Stimmen, von Händen, die ihn einst zu Brot formten, als das Brot noch nicht Staub war. Staub ist Anfang und Wiederkehr. Bedächtig, langsam isst sie, als könnte sie so die Zeit dehnen. Und sie weiß: Alles, was sie ist, wurzelt in einem, der sich selbst schenkt, der mich schenkt, der dieses Brot schenkt. Und sie, sie verdankt sich – dem, der den Staub mit Atem füllt und ihn segnet. Alles hat Wurzeln in einem Anderen – in einem, der sich neigt und gibt.
Das Brot wird weniger. Ihr Herz wird voller.

Sebastian Schirmer, Leipzig