Impuls für Freitag, 08. August 2025

Losung
Ich habe mir vorgenommen: Ich will mich hüten, dass ich nicht sündige mit meiner Zunge.
Psalm 39,2

Lehrtext
Aus einem Munde kommt Loben und Fluchen. Das soll nicht so sein, meine Brüder und Schwestern.
Jakobus 3,10

Impuls für den Tag
Woran denken Sie beim Stichwort „sündigen“? An schwerwiegende Vergehen wie Mord oder Menschenhandel? Oder eher an das Stück Torte zu viel oder die zehn km/h zu schnell? Autoren der Bibel, wie David in den Psalmen oder Jakobus in seinem Brief, haben sofort ihre eigene Zunge im Verdacht. Sie ist „eine Welt voller Ungerechtigkeit“, wie ein Feuer, das Zerstörung und Verwüstung anrichtet, „ein rastloses Übel voll tödlichen Gifts“ (Jakobus 3,6.8). Wenn wir ehrlich sind, haben wir sicher alle schon erlebt, wie stark Worte verletzen können — und das begangene Unrecht einzusehen, fällt oft unheimlich schwer. So leicht und unbedacht kommen die Worte über die Lippen, die wehtun. Und als hätte ich gar keine Zunge mehr, so fühle ich mich, wenn ich merke, jetzt müsste ich eigentlich um Vergebung bitten. Es ist ein hohes Ziel, sich wie David vorzunehmen, nicht durch seine eigene Zunge – seine Worte – schuldig zu werden. Genauso wichtig finde ich es aber (in Anbetracht dessen, dass es kein Mensch jemals ohne Sünde durchs Leben schaffen wird), mich mit Gottes Hilfe darin zu üben, Fehler einzugestehen und um Entschuldigung zu bitten. Worte können viel kaputtmachen — aber auch viel heilen.

Johanna Seidel, Moosheim