Impuls für Karfreitag, 15. April 2022

Losung
HERR, neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zur Habsucht.
Psalm 119,36

Lehrtext
Jesus Christus erniedrigte sich und wurde gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.
Philipper 2,8

Impuls für den Tag

Im Jahr 1914 bereitete der britische Forscher Ernest Shackleton eine spektakuläre Expedition vor: Die Durchquerung der Antarktis zu Fuss. Um die richti- gen Leute für sein Team zu finden, setzte er folgen- de Annonce in eine Londoner Zeitung: ŒMänner für gefährliche Reise gesucht. Geringer Lohn, eisige Kälte, monatelange Dunkelheit, ständig auf Fahrt. Wohlbehaltene Rückkehr ungewiss. Im Erfolgsfall Ehre und Anerkennung.
Stell Dir vor, Gott hätte für sein größtes Projekt eine Stellenanzeige geschaltet. Vielleicht hätte sie so geklungen: ŒSuche Freiwilligen für einzigartige Mission: Die Rettung der Menschheit. Bedingung:
Der bisherige Lebenswandel des Bewerbers muß absolut perfekt und fehlerlos gewesen sein.
Weitere Voraussetzungen: 100%ige Loyalität dem Auftraggeber gegenüber. 100%ige Ziel-Fokussierung trotz aller Widerstände. Extreme Leidensbereit- schaft, die bis zum Äußersten geht. Wichtige Info: Es ist sicher, dass diese Mission für den Bewerber tödlich enden wird. Aber danach erwarten ihn unvergleichliche Ehre und Anerkennung!“
Nur einer konnte diese Anforderungen erfüllen. Und er war bereit. Bereit, alles zu geben und uns zu retten. Danke Jesus, für deine unbegreifliche Liebe.

Reinhard Pilz

 

Reinhard Pilz

Impuls für Gründonnerstag, 14. April 2022

Losung
Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und Stärke.
Jesaja 45,23-24

Lehrtext
Jesus spricht: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.
Johannes 6,51

Impuls für den Tag

Im April 1945 wurde Friedrich Justus Perels in Berlin aus seiner Gefängniszelle gezerrt und von einem SS – Sonderkommando erschossen.
Kurz vor seinem Tod schrieb er an seine Frau: ŒHeute am Karfreitag steht der ganze Trost des Kreuzes Jesu Christi unmittelbar vor unseren Augen.
Das ist eine starke und ewige Gewissheit, dass er für unsere Sünden dahingegeben ist und dass wir durch seine Wunden geheilt sind.
Diese Gewissheit gibt er uns und macht uns deshalb in der großen Trübsal fröhlich und reißt uns aus der Angst und Qual.
Das erfahre ich hier in ganz reichem Maße. Und daran und an nichts anderes dürft und sollt auch Ihr euch halten.
Diese Worte gelten auch uns heute – und ich lade Sie ein: Schauen Sie auf das Kreuz Jesu Christi, malen Sie sich Œden Trost des Kreuzes Christi“ vor Augen.
Nutzen Sie die kommenden stille Tage, sei es im Gottesdienst, in der persönlichen Meditation oder bei der Feier des Heiligen Abendmahles.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls für Mittwoch, 13.04.2022

Losung
Seine Macht reicht bis in die fernsten Länder der Erde.
Micha 5,3

Lehrtext
Jesus spricht: Ein Weizenkorn, das nicht in den Boden kommt und stirbt, bleibt ein einzelnes Korn. In der Erde aber keimt es und bringt viel Frucht, obwohl es selbst dabei stirbt.
Johannes 12,24

Impuls für den Tag

Jesus verwendet das Bild vom Weizen, um seinen Jüngern den Sinn seines Sterbens und Auferstehens zu erklären. Was zunächst wie ein Verlust erscheint, birgt in sich eine große potentielle Energie: Aus einem einzelnen sterbenden Korn entstehen hunderte neue Körner. Weil Jesus sein Leben hingegeben hat, konnte neues Leben entstehen. – In vielen Ländern der Erde bezahlen Christen den Glauben an Jesus mit ihrem Leben. „Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche“ schreibt der Kirchenvater Tertullian. Seit 2000 Jahren breitet sich das Evangelium von Jesus Christus in der Welt aus, ganz besonders dort wo das verhindert werden soll, z.B. in China: Pastor Xiang En – früher Atheist und Marxist – ist Pastor einer großen Untergrundkirche Chinas. Er berichtet gegenüber Open Doors, dem Hilfswerk für verfolgte Christen: „Die Christenverfolgung in China ist so schlimm wie noch nie seit der kulturellen Revolution. Doch wir sind so vereint, wie noch nie zuvor. Wir erleben eine Erweckung in unserer Gemeinde und viele der Brüder und Schwestern werden dadurch enorm ermutigt, selbst in der schwersten Verfolgung.“ Wachstum kann nur dort geschehen, wo Menschen bereit sind sich hinzugeben.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Dienstag, 12. April 2022

Losung
Mit fröhlichem Schall verkündigt dies und lasst es hören, tragt’s hinaus bis an die Enden der Erde und sprecht: Der HERR hat seinen Knecht Jakob erlöst.
Jesaja 48,20

Lehrtext
Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes.
Kolosser 1,13

Impuls für den Tag

Die Losung des heutigen Tages ist aus dem zweiten Teil des Jesajabuches. Dieser Teil nimmt ein Ereignis aus der Antike in den Blick, was wirklich erstaunlich ist und nicht normal für die damalige Zeit. 586 v. Chr. wurde Juda vom Babylonischen Reich besiegt. Der Tempel in Jerusalem wurde zerstört, der Tempelschatz nach Babylon gebracht. Viele Menschen aus Juda wurden dorthin verschleppt. Jahrzehnte später besiegten die Perser Babylon. Der neue König erlaubte den Juden, in ihr Land zurückzukehren. Dort konnte der Tempel wieder aufgebaut werden. Für die Juden ist dieses Ereignis enorm wichtig. Sie tun es nicht als zufällige Gunst eines fremden Herrschers ab. Sie erkennen darin Gottes mächtiges Wirken. Wir können dort etwas erkennen, was bis heute gilt: Gott handelt in der Geschichte. Er steht zu seinem Volk und bringt es wieder nach Hause. Mir macht das Hoffnung für mein eigenes Leben. Und es erfüllt mein Herz mit Dankbarkeit im Blick auf meine Vergangenheit. Derselbe Gott, der Israel befreit hat, ist doch auch mein Gott. Er handelt auch in meiner Geschichte, steht zu mir und bringt mich wieder nach Hause. Amen.

Jörg Matthies, Pfr. der Marienkirchgemeinde im Striegistal

 

Impuls für Montag, 11. April 2022

Losung
Seid getrost und unverzagt alle, die ihr des HERRN harret!
Psalm 31,25

Lehrtext
Durch Jesus Christus haben wir den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen.
Römer 5,2

Impuls für den Tag

Neulich beim Einkaufen traute ich meinen Augen nicht. Da wurde tatsächlich ein ŒOsterkalender für Kinder angeboten. An 10 Tagen vor Ostern konnte dort ein buntes Türchen geöffnet werden. So soll wohl mit der täglichen Überraschung die Zeit bis zum Ostersonntag versüßt werden.
Kopfschüttelnd gehe ich mit meinem Einkaufswagen weiter. Doch die meisten werden es nicht verstehen, was mich daran stört. Wer weiß schon noch, dass die Woche vor dem Osterfest eine stille Zeit ist? Den Leidensweg von Jesus bis zum Tod am Kreuz vor Augen. Die Osterfreude, die erst am Sonntagmorgen ihre Zeit und ihren Ort hat. Nicht aber schon zehn Tage zuvor.
Da kommt der Vers aus Psalm 31 genau zur rechten Zeit. Am Anfang der Karwoche werde ich zur Geduld ermahnt. ŒGetrost und Œunverzagt soll ich Œausharren. Die Worte sind aus unserem Sprachschatz so gut wie verschwunden. Liegt es vielleicht daran, dass heutzutage Geduld nicht gerade unsere Stärke ist? Mag sein. Doch in dieser Woche möchte ich diese Psalmworte in den Mittelpunkten stellen. Für meine Geduld in den stillen und nachdenklichen Tagen. Für das Leiden und Sterben von Jesus am Kreuz. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Sonntag, 10. April 2022

Losung
Losung:
Ich will hoffen auf den HERRN, der sein Antlitz verborgen hat vor dem Hause Jakob.
Jesaja 8, 17

Lehrtext
Lehrtext:
Wir warten aber auf das, was unsere wunderbare Hoffnung ist: auf das Erscheinen der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus, der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns zu erlösen von aller Ungerechtigkeit.
Titus 2, 13-14

Impuls für den Tag

„Wo bist du, Gott?“, möchte ich fragen. „Wo bist du, angesichts der Not dieser Welt. Siehst du sie nicht, die unzähligen Menschen, die ihre Heimat verlassen, weil sie dort um ihr Leben bangen müssen oder weil sie um ihres Glaubens willen verfolgt werden? Wo bist du, wenn Kinder missbraucht werden, wenn Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum verlieren. Schaust du genauso weg, wie wir es so oft tun? Für uns ist es einfacher, bequemer. Wir regen uns zwar gern auf, aber es ist schon besser im gewohnten Alltagstrott unterwegs zu sein. Aber du, du bist Gott, du hast versprochen, dass du stets bei uns bist. Du willst, dass unser Leben gelingt.“
Was würde Gott wohl antworten?
Vielleicht: „Sieh dich um, aus jedem dieser Gesichter schaue ich dich an, aus jeder Pflanze, jedem Tier. Ich bin dein Gott, der sich klein gemacht hat und der schließlich sogar am Kreuz stirbt. Nicht weil ich ein Verlierer bin, sondern weil ich versprochen habe mit euch zu gehn und weil ich weiß, dass meine Kraft in euch mächtig ist, sogar in den Schwächsten, die diese Welt verändern können. Auch du. Vertrau mir, denn nach Karfreitag kommt Ostern.“

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Samstag, 09. April 2022

Losung
Der HERR ist König; des freue sich das Erdreich und seien fröhlich die Inseln, so viel ihrer sind.
Psalm 97,1

Lehrtext
Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist.
Römer 14,17

Impuls für den Tag

Fans sind unterschiedlich. Beim Fußball zum Beispiel. Da gibt es die, die bei einer Niederlage stets nörgeln. Die Jungs oder Mädels hätten auf dem Platz nicht nur mehr tun können, sondern müssen: Zu wenig Leidenschaft! Zu wenig Biss! Und dann gibt es die, die auch in der Niederlage Fortschritte und Schönheit erkennen: Lange geübte Passstafetten haben endlich ansatzweise funktioniert. Deckung und Aufbauspiel sind deutlich verbessert. Leider fehlt das letzte Quentchen im Abschluss noch.
Eine Frage der Perspektive.
Im Glauben ist das ähnlich. Die Welt ist nicht immer, wie ich sie haben will. Gott tut nicht immer, was und wie ich es wünsche. Und ich verstehe vieles – und so oft Gott – nicht. Das kennen auch SEINE „Fans“. Zu wenig Biss? Oder doch einige gute Ansätze? Psalmen sind da sehr faszinierend. Sie verschweigen das Kritische nicht, entscheiden sich aber zumeist für eine andere Perspektive – die von Lob und Freude. NICHT AUFHÖREN, ZU ÜBEN, DAS ZU SEHEN, DURCHDRINGT DAS LEBEN. Es bringt Menschen zu solchen Sätzen, wie den Dietrich Bonhoeffers, dessen Gedenktag heute ist, der, bevor er an den Galgen trat, sagte: „Das ist das Ende. Für mich aber der Beginn des Lebens“.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Freitag, 08. April 2022

Losung
David sprach zu Nathan: Ich habe gesündigt gegen den HERRN. Nathan sprach: So hat auch der HERR deine Sünde weggenommen; du wirst nicht sterben.
[2.Samuel 12,13]

Lehrtext
Gott hat euch mit Christus lebendig gemacht, die ihr tot wart in den Sünden.
[Kolosser 2,13]

Impuls für den Tag

Am Ende einer gemeinen Ehebruchsgeschichte des Königs David steht unser heutiges Wort. David bereut seine Sünde. Nathan, als Gottes Prophet, spricht ihm daraufhin die Vergebung Gottes zu: „So hat auch der HERR deine Sünde weggenommen; du wirst nicht sterben.“
Ende gut – alles gut – so sieht das hier aus. Vergebung unserer Sünden, wenn wir sie bekennen, hat innere Befreiung und Frieden zur Folge. Das ist wunderbar.
Gott hat uns Gebote gegeben. Ihm missfällt, wenn wir sie missachten. Am Ende des 11. Kapitels im 2. Samuelbuch steht: „Gott aber missfiel, was David getan hatte“.
Der Weg der Umkehr beginnt mit meiner Erkenntnis, schuldig geworden zu sein. Und dann gibt es vielfältige Möglichkeiten, Gott seine Sünde hinzuhalten und Vergebung zu empfangen. Die gottesdienstliche Buße und Vergebung tut gut. Und noch hilfreicher ist ein seelsorgerliches Gespräch.
„Lebendiger Gott, sei mir Sünder gnädig. Das bitte ich im Namen Jesu Christi, deines Sohnes, meines Herrn.“ Wo wir so beten, da gilt uns auch heute der Zuspruch des Propheten Nathan: „So hat auch der HERR deine Sünde weggenommen; du wirst nicht sterben.“ Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Donnerstag, 07. April 2022

Losung
Von Gott werde dir geholfen, und von dem Allmächtigen seist du gesegnet.
1.Mose 49,25

Lehrtext
Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können vor ihm unser Herz überzeugen, dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.
1.Johannes 3,19-20

Impuls für den Tag

Oft findet sich auf einem Bestellformular im Internet ein Button mit dem Titel: „Brauchen Sie Hilfe?“ Wenn ich mit der Bestellung nicht weiter komme, kann ich dort Anleitung bekommen – so das Versprechen. Allerdings sind mir diese Anleitungen nur selten hilfreich. Sie haben viel Text und bringen viel Allgemeines, so dass ich diese Seiten meist gleich wieder genervt verlasse.
Wie gut, dass das bei Gott anders ist.
„Hilfe – ganz einfach und unbürokratisch“, könnte über dieser Tageslosung heute stehen. Sie kommt aus einem Segenswort für Josef, der so vieles mitmachen und erleiden musste durch seine Brüder und sein ganzes Schicksal. Aber Gott hat ihm immer wieder in seinem Leben geholfen. Und er will es auch heute tun. Er ist nur ein Gebet weit von uns entfernt. Mit ganz einfachen Worten können Sie zu ihm kommen. Mit ganz einfachen Anliegen können Sie vorsprechen ohne ganze religiöse Anleitungen durcharbeiten zu müssen. Sagen Sie ihm einfach heute, was Sie bewegt, und schauen Sie, wie und wo er hilft!

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Mittwoch, 06. April 2022

Losung
Wer bestimmt den Geist des HERRN, und welcher Ratgeber unterweist ihn?
Jesaja 40,13

Lehrtext
O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege!
Römer 11,33

Impuls für den Tag

Wer ist Gott?
Wie würden wir diese Frage beantworten?
Oft werden Eigenschaften wie allmächtig, ein- zigartig, unerforschlich und grenzenlos mit Gott in Verbindung gebracht. Ist aber diese Erkenntnis auch tief in unsere Herzen veran- kert? Glauben wir wirklich in schwierigen Zei- an einen allmächtigen Gott, der alles im Griff hat?
Unser Losungswort stammt aus einer Zeit, in der die Israeliten unter der assyrischen Be- drückung litten. Das Volk Israel dachte, dass Gott es vergessen hätte. In diese Situation hinein sprach Gott seinem Volk durch den Propheten Jesaja Trostworte zu. Mit rhe- torischen Fragen wollte Jesaja den Israeliten wieder Gottes Allmacht, seine grenzenlose Erkenntnis und Majestät vor Augen führen. Brauchen auch wir nicht immer wieder diese Erinnerung, wer Gott in Wirklichkeit ist? Während wir auf Leitung und kluge Beratung angewiesen sind, handelt Gott völlig unabhän- gig von Menschen. Er benötigt weder Ratgeber noch Lehrer. Fokussieren wir uns gerade in diesen turbulenten und friedlosen Zeiten wieder neu auf Gottes Allmacht und seine unbegrenzten Möglichkeiten.
Denn keiner ist ihm gleich.

Heike Dieken aus Pappendorf