Impuls für Freitag, 03.12.2021

Losung
Als der Pharao sah, dass Regen, Donner und Hagel aufhörten, versündigte er sich weiter und verhärtete sein Herz.
2. Mose 9,34

Lehrtext
Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Umkehr leitet?
Römer 2,4

Impuls für den Tag

Welche Assoziationen kommen uns, wenn wir an das Wort Herz denken?

Ein Organ, das ca. 9000 Liter Blut täglich transportiert; ein Symbol für Gefühle wie z.B. die Liebe, Freude und Zuneigung; ein Zeichen für Leben; „Herzschmerz“ in Filmen; Redewendungen wie z.B. „jemanden sein Herz ausschütten“ oder „mit dem Herzen denken“.

In der Bibel umfasst das Wort Herz noch mehr als das Organ oder Gefühl. Im Hebräischen steht das Herz oft für das Zentrum der Persönlichkeit, der Sitz des Willens und der Entscheidungen. Wenn Gott unser Herz möchte, meint er damit unsere ganze Person. Dafür brauchen wir ein weiches Herz, damit wir auf Gott hören und ihn lieben können. In unserem Losungstext lesen wir von dem ägyptischen Pharao, der sein Herz verhärtete. Er weigerte sich Gott anzuerkennen und rebellierte gegen ihn.

Auch wir können im Laufe unseres Lebens unser Herz verhärten. Wir können unbarmherzig und lieblos gegenüber unseren Nächsten werden. Wir sind dann kaum in der Lage, Gottes Liebe zu empfangen, weil wir uns verschlossen haben. Oft steckt dahinter ein verletzbares Herz, das sich schützen möchte. Haben wir den Mut, Gott unser verletztes Herz hinzuhalten. Gott ist in der Lage unser verhärtetes Herz in ein weiches zu verwan deln – ein Herz, das ihm ganz gehört.

Heike Dieken, Gemeindepädagogin aus Pappendorf

Impuls für Donnerstag, 02.12.2021

Losung
Merke auf mich, mein Volk, hört mich, meine Leute! Denn Weisung wird von mir ausgehen, und mein Recht will ich gar bald zum Licht der Völker machen.
Jesaja 51,4

Lehrtext
Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint schon.
1.Johannes 2,8

Impuls für den Tag

Und wieder einmal lese ich die Losung und denke: Wow! Das spricht mal wieder so gut in unsere Zeit hinein! In die Zeit der erneut rasant steigenden Infektionszahlen. In die Zeit, in der Intensivbetten knapp werden und Menschen Angst haben, zu erkranken. In die Zeit, in der verzweifelt mit immer wieder neuen Gesetzen versucht wird, dem Chaos ein Ende zu setzen. In die Zeit, in der unsere Gesellschaft gespaltener ist, als ich es in meiner Lebzeit bisher erfahren habe. Und nicht zuletzt in die Zeit, in der sich viele einfach nur nach einem klaren Vorgehen, nach eindeutiger Wahrheit zwischen tausenden von Fake News und nach einem Ende dieser ewigen Pandemie sehnen.
In diese Zeit spricht Gott: Von mir kommt Weisung. Meine Rechtsordnung wird ein Licht für alle Völker sein.
Was für eine Verheißung! Endlich eine Weisung, der wir wirklich vertrauen können! Ein geltendes Gesetz, an das wir uns frohen Mustes halten können und das wie ein Licht die Dunkelheit und all die Unsicherheit verdrängt. Eine Botschaft voller Wahrheit, weit weg von falschen Informationen und hetzerischen Forderungen. Eine Konstante. Ein Lichtblick in dieser Zeit voller Ungewissheit und Angst, Hetze und Spaltung. Danke Gott!

von Christian Stoll aus Zwickau

Impuls für Mittwoch, 01.12.2021

Losung
Mose sprach zu dem Herrn: Wenn nicht dein Angesicht voran geht, so führe uns nicht von hier hinauf.
2. Mose 33,15

Lehrtext
Der gute Hirte geht vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme.
Johannes 10,4

Impuls für den Tag

Mose hatte eine turbulente Zeit hinter sich. Als er von einer länger dauernden Begegnung mit Gott zu den Menschen seines Volkes zurück kam, hatten die Nachkommen Israels ihren Glauben sozusagen illustriert. Sie schufen sich in seiner Abwesenheit ein vergoldetes Stierbild, Mose nannte es verächtlich das »Kalb«. Das sollte ihnen helfen, den unvorstellbaren Gott der Väter vor sich zu sehen. Damit verstießen aber die Menschen, die Mose im Auftrag Gottes aus der ägyptischen Sklaverei herausgeführt hatte, gegen den erklärten Willen des Allerhöchsten. Der konnte nicht bildlich dargestellt und nicht mit Namen genannt werden. Und heute? Schauen wir nicht viel lieber auf die Idole unserer Zeit? Sind nicht Personen, die uns tagtäglich über die sozialen Medien an ihrem Leben teilhaben lassen, nicht interessanter als alles andere? Und wenn diese Personen für uns nicht mehr interessant sind, suchen wir uns halt jemanden neuen, um auf ihn zu schauen. Wir merken, menschliches Leben ist vergänglich. Der Allerhöchste jedoch nicht. Er geht voran auf der Lebensbahn und lädt uns ein. Jeden Tag neu!

Thilo Handschack, Gleisberg

Impuls für Dienstag, 30.11.2021

Losung
Meine Zeit steht in deinen Händen.
Psalm 31,16

Lehrtext
Wer von euch vermag mit seinem Sorgen seiner Lebenszeit auch nur eine Elle hinzuzufügen?
Lukas 12,25

Impuls für den Tag

Schön, dass Sie Zeit gefunden haben, diesen Impuls heute zu lesen. Das geht nicht allen so, denn viele haben nie Zeit. So sagen sie zumindest. Auch wenn jeder weiß, dass das Quatsch ist. Jeder hat pro Tag die gleiche Zeit zur Verfügung, exakt 24 Stunden. Die Frage ist nur, was wir mit dieser Zeit machen.
Genau so spannend ist die Frage, was die Zeit mit uns macht. Während für Kinder vier Wochen warten auf Weihnachten eine gefühlte Ewigkeit sind erschrickt manch Älterer, wie schnell ein Jahr vergangen ist. Wir planen, organisieren, arbeiten, sichern uns gegen alle möglichen Risiken ab, und doch kommt vieles dann ganz anders. Nur sehr begrenzt haben wir in der Hand, was aus unserer Lebenszeit tatsächlich wird und wie lange sie einmal gehen wird.
Gut zu wissen, dass wir damit nicht irgendeinem Schicksal oder Zufall ausgeliefert sind, keiner Krankheit oder Pandemie, keinen dubiosen Versprechen anderer Menschen. Gott trägt uns, unsere Lebenszeit ist in seiner Hand. Das verschont uns natürlich nicht vor Problemen, die gehören zum Leben dazu. Aber wir sind damit nicht allein, dürfen uns von dem mächtigen und ewigen Gott getragen wissen. Von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Stefan Gneuß (Hainichen)

Impuls für Montag, 29.11.2021

Losung
Losung:
Wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchen wirst: Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang und gesegnet bei deinem Ausgang.

Lehrtext
Jesus spricht: Wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.
Mt 12,50

Impuls für den Tag

Meine Enkelkinder durchleben gerade die erste Trotzphase. Egal, was immer auf den Frühstückstisch steht, es fehlt etwas und genau das möchte das Kind essen. Wenn gleich die Lieblingsjacke für den Kindergarten an der Garderobe hängt, heute ist sie bestimmt falsch und es muss eine andere sein. Neulich meinte mein Enkelkind voller Zorn: „Immer musst du alles bestimmen, nie darf ich, was ich will!“ Ich vermute, die meisten von uns kennen solche Situationen. Ich erlebe meine Tochter in vielen Auseinandersetzungen sehr kompromissbereit. Es gibt den fehlenden Jogurt oder die andere Jacke. Aber wenn es um das Anfassen auf dem Weg zum Kindergarten oder das Stoppen an der Hauptstraße geht, ist sie sehr klar. Immer wieder erklärt sie ihrem Sohn, wie gefährlich es werden kann, wenn er da nicht auf sie hört.
Gott geht mit uns genau so um, sagt uns das Wort für heute. Er redet mit uns und tut uns seinen Willen kund, damit wir es leichter haben. Aber er gibt uns ganz viel Freiheit, selbst zu entscheiden, wie wir handeln wollen. Und Gott sagt uns in seinem Wort ,welche Konsequenzen unser Handeln haben kann. Wer hört und gehorcht, wird Segen erfahren. Und wer nicht hört….? Menschliche Erfahrung ist es, dass es dann nicht immer gleich schief geht, aber die Gefahr ist sehr realistisch. Hören ist besser als fühlen, finde ich.

Pfrn. Diemut Scherzer aus Hainichen-Bockendorf-Langenstriegis

Impuls für Sonntag, 28.11.21

Losung
Deine Gnade soll mein Trost sein, wie du deinem Knecht zugesagt hast.
Psalm 119,76

Lehrtext
Ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm.
Lukas 2,25

Impuls für den Tag

Jahreshauptversammlung im Schwimmverein. Der Vorstand liest den Jahresbericht vor: „Ich beginne mit der schlechten Nachricht: Im vergangenen Jahr konnten wir leider keine Preise gewinnen. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Keiner von uns ist ertrunken!“ So kann man es auch sehen – aber nüchtern betrachtet: Ein schwacher Trost!

Ein schwacher Trost! Das stellen wir manchmal ernüchtert fest. Die gutgemeinten Argumente anderer kommen bei uns nicht so richtig an. Sie helfen nicht wirklich dabei, unseren Schmerz zu lindern. Echter Trost scheint eben Mangelware zu sein. Dabei braucht ihn jeder von uns! Wir sehnen uns danach, in unserer Traurigkeit nicht allein zu bleiben. Trostpreise gibt´s für die Verlierer. Und auf das Trostpflaster können wir verzichten. Aber echten Halt finden – inmitten unserer Not – danach suchen wir.
Der Trost, den Gott uns schenkt, kommt wirklich an. Weil es ein starker Trost ist. Und weil er uns mehr schenkt, als ermutigende Worte. Er schenkt uns sich selbst. In Jesus Christus schenkt er uns seine Freundschaft. Echte, innige Gemeinschaft. Gerade dann, wenn der Boden unter unseren Füßen wankt und unser Leben aus den Fugen gerät. Oder so, wie es jemand ausdrückte: Wenn alle gegangen sind, Jesus bleibt! Deshalb: wer mit ihm unterwegs ist, muss niemals trost-los sein.

Reinhard Pilz, Paraguay

Impuls für Samstag, 27.11.21

Losung
Beweise deine wunderbare Güte, du Heiland derer, die Zuflucht suchen vor denen, die sich gegen deine rechte Hand erheben.
Psalm 17,7

Lehrtext
Der Gott des Friedens heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für das Kommen unseres Herrn Jesus Christus.
1.Thessalonicher 5,23

Impuls für den Tag

Unser Gott ist ein Gott, der uns segnen will – und mit uns seine ganze Schöpfung.
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass es am Ende des Schöpfungsberichtes heißt, auf den ersten Seiten der Bibel: „Und siehe es war sehr gut“?
Und Gott schuf Tiere und Menschen, er schuf den Shabbat und „er segnete sie“ alle: die Tiere, die Menschen – und den Ruhetag.
Und so geht es weiter, die ganze Geschichte Gottes mit seiner Menschheit, mit seinem Volk Israel, mit seinem Volk der Christen. Immer ist Gott zum Segnen bereit. Immer.
Vielleicht ist es uns noch nicht aufgefallen, aber es ist so: Gott will uns segnen, er will uns Gutes tun, er will uns gnädig sein, er will uns bewahren, heilmachen: Schon Aaron, der erste Priester des Volkes Israel im Alten Testament, erhob seine Hände, wandte sich dem Volk Gottes zu und segnete es mit den Worten: Der Herr segne dich und behüte dich…
Jeder jüdische und christliche Gottesdienst endet seit Jahrtausenden mit diesen Segensworten. Viele Segensworte folgten, bis heute – bis auf den Tag des Kommens unseres Herrn Jesus.
Morgen ist erster Advent. Advent heißt Ankunft.
Wir erwarten die Ankunft, das Kommen unseres Herrn.
Maranatha. Unser Herr komm! Er kommt uns zum Segen.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls für Freitag, 26.11.21

Losung
Der das Ohr gepflanzt hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gemacht hat, sollte der nicht sehen?
Psalm 94,9

Lehrtext
Euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.
Matthäus 6,8

Impuls für den Tag

Unser heutiger Lehrtext aus dem Matthäusevangelium steht unmittelbar vor dem Gebet, das Jesus seine Jünger lehrte und das wir bis heute sprechen: dem Vaterunser. Irgendwie scheint das im Widerspruch zu stehen: Warum sollen wir überhaupt bitten und beten, wenn Gott doch schon weiß, was wir brauchen? Ich versuche für mich darauf eine Antwort zu finden:

  1. Gott, unser Vater, will eine Herzensbeziehung zu uns. In jeder guten Beziehung ist das Gespräch und der Austausch essenziell; wenn man sich nichts mehr zu sagen hat, gibt es auch keine Herzensbeziehung mehr.
  2. Gott möchte, dass wir ihn bitten im Bewusstsein, dass er unser Bestes will. Und das ist nicht immer die Erfüllung unserer Wünsche, denn ER kennt uns besser als wir selber und weiß, was gut ist für uns und was wir wirklich brauchen.
  3. Dadurch, dass wir im Gebet unsere Gedanken, Sorgen und Nöte formulieren und aussprechen, wird ihnen ihre Macht genommen.
  4. Unser Vater im Himmel hat Geduld und Verständnis für uns, wie kein Mensch es je aufbringen kann. IHM können wir alles anvertrauen. Das zu wissen tut unheimlich gut.
  5. Im Gebet öffnen wir unser Herz für Gottes Reden. Unser Blick wird von uns selbst weg hin auf Gott und Seine Möglichkeiten gelenkt.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Donnerstag, 25.11.21

Losung
Denn nur bei dir sind die Waisen sicher geborgen.
Hosea 14,4

Lehrtext

Deshalb seid ihr nicht länger Fremde und ohne Bürgerrecht, sondern ihr gehört zu den Gläubigen, zu Gottes Familie. Epheser 2,19

Impuls für den Tag

Mein Mann durchforstet die Bibel nach Verheißungen Gottes. Unglaublich, wie viele orangene Kringel er schon rein gemalt hat!
Gott hat die Erde nicht nur wunderbar geschaffen, sondern lebt in einer Beziehung mit den Menschen und liebt es, Hoffnungsworte zu sprechen und Wunder zu tun. Ständig!

Als ich mich vor ein paar Jahren einmal intensiv mit der Bibelstelle beschäftigt habe, wo Jesus mit der kanaanäischen Frau spricht (Matthäus 15,21ff), war ich tief getroffen! All die Bemühungen Gottes um die Menschen, alle Verheißungen und Versprechen, ja, sogar Jesus selbst, gelten exklusiv für das auserwählte Volk der Juden. Aufgewachsen in einer christlichen Familie hatte ich bis dahin keine Sekunde daran gezweifelt, dass auch ich dazugehöre, wenn Gott Heil verspricht.
Was für ein verlorenes Gefühl, das sich da breit machte.
Doch genau diese Verzweiflung muss ich verstehen. Es ist nicht selbstverständlich, sondern wirklich nur unverdientes Geschenk, dass wir dazugehören dürfen. Paulus argumentiert das in seinem Brief an die Epheser damit, dass der Tod von Jesus der verbindende Eckstein ist.
Das ist Gnade. Halleluja!

Elisabeth Bittmann, Arnsdorf

Impuls für Mittwoch, 24.11.21

Losung
Lasst unter euch nicht eine Wurzel aufwachsen, die da Gift und Wermut hervorbringt.
5. Mose 29,17

Lehrtext
Euch lasse der Herr wachsen und immer reicher werden in der Liebe untereinander und zu jedermann, wie auch wir sie zu euch haben.
1. Thessalonicher 3,12

Impuls für den Tag

Die meisten Menschen sind nicht allein. Wir gehören zu Familien, arbeiten mit Kollegen zusammen, gehen mit Freunden ins Kino, treffen Glaubensgeschwister im Gottesdienst oder in unseren Gruppen und Kreisen und engagieren uns im Verein, bei der Feuerwehr oder anderswo. Menschen mögen Menschen. Gemeinschaft tut gut. Aber: Gemeinschaft ist auch immer gefährdet. Menschen verletzen einander mit Worten oder auf andere Weise. Besonders traurig ist es, wenn sie sich eigentlich mögen. Die Frage ist nicht, ob es passiert. Die Frage ist wann man einander verletzt und wie dann damit umgegangen wird. Verletzungen kann man beiseite schieben, herunter schlucken oder herunterspielen. Man kann zurückschlagen, sich zurückziehen oder passiv aggressiv werden. Aber all das hat unangenehme Nebenwirkungen. Erstens sind das keine Mittel zur Versöhnung. Und zweitens sind das Nährstoffe für eine Wurzel, die unsere Herzen vergiftet und verbittert. Die Losung für heute fordert uns auf, diese Wurzel nicht bei uns wachsen zu lassen. Leider steht dort nicht, wie genau das funktioniert. Vielleicht könnte es aber ein erster Schritt sein, diese Losung zu hören, anzunehmen und sich zu entscheiden, dieser Wurzel den Kampf anzusagen. Dazu helfe uns der Lebendige Gott. Amen.

Jörg Matthies, Pfarrer der Marienkirchgemeinde im Striegistal