Impuls für Samstag, 12.06.2021

Losung
Wer zugrunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall.
Sprüche 16,18

Lehrtext
Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, aber den Balken im eigenen Auge nimmst du nicht wahr?
Lukas 6,41

Impuls für den Tag

Ich habe einen Sehfehler. Ja, auch optisch, deshalb trage ich meistens eine Brille. Aber ich meine etwas anderes: Ich sehe die Fehler bei anderen oft sehr klar und deutlich und meine eigenen nehme ich nur schemenhaft wahr. Und wenn ich auf sie aufmerksam (gemacht) werde, dann reagiere ich empfindlich, denn das kann sehr schmerzhaft sein. – Der heutige Lehrtext entstammt der Bergpredigt von Jesus. Ein paar Verse zuvor (Vers 36) steht ein Wort, welches uns durch das ganze Jahr 2021 begleitet: ŒSeid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Und dann wird erklärt, wie das konkret aussieht.
Jesus nennt Menschen, die blind für die eigenen Fehler und Schwächen sind, aber diese ihren Mitmenschen unbarmherzig spiegeln, Heuchler. Und er empfiehlt: ŒBevor du einen anderen zurechtweist und kritisierst, schau zuerst selbst in den Spiegel!
Möglicherweise werde ich dann erkennen: Ich habe Schwächen und brauche Vergebung und Barmherzigkeit. Und dann gehe ich hoffentlich auch großzügiger mit den anderen um.
Ich lade dich ein, mit mir zu beten: Jesus, heile meine Blindheit. Schenke mir einen klaren, ungetrübten Blick auf mich selber und einen liebevollen, barmherzigen Blick auf meinen Mitmenschen. Danke, dass du uns beide bedingungslos liebst und uns vergibst! AMEN.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Freitag, 11.06.2021

Losung
Der Herr ist unser Richter, der Herr ist unser Meister, der Herr ist unser König; der hilft uns.

Jesaja 33,22

Lehrtext
Jesus sagte zu den Jüngern: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Da antwortete Petrus: Für den Gesalbten Gottes.
Lukas 9,20

 

Impuls für den Tag

ŒFür wen hältst du mich eigentlich?

Bei dieser Frage ist es angeraten, die Mimik und den Unterton zu beachten. Ist die Frage mit einem scharfen Ton und aufgerissenen Augen gewürzt, höre ich heraus: ŒDu erwartest doch nicht etwa von mirƒ?.
Sarkasmus ist nicht weit. Traut man sich da noch zu antworten?

Jesus stellt die Frage in vollem Ernst. Ohne Ironie. Nicht als rhetorische Frage.
Vielleicht würde es mancher Beziehung und Freundschaft zu neuer Qualität helfen, wenn wir uns diese Frage im Vertrauen wirklich mal gegenseitig stellen würden?

Beeindruckend finde ich, wie prompt Petrus eine Antwort hat. So schnell finde ich nicht immer Worte. Für wen halte ich Jesus? Bin ich in der Lage, darauf verständlich zu antworten?

Ich glaube, es würde unserer Beziehung zu Menschen, unserer Beziehung zu Gott und unserer Beziehung zu uns selbst ein ganzes Stück weiterhelfen, wenn wir diese Frage durchdenken.
ŒFür wen hältst du mich?

Carsten Bittmann, Arnsdorf

Impuls für Donnerstag, 10.06.2021

Losung
Ich suche dich von ganzem Herzen; lass mich nicht abirren von deinen Geboten.
Psalm 119,10

Lehrtext
Das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.
1. Johannes 5,3

Impuls für den Tag

Gott liebt uns Menschen und wir dürfen ihn lieben. Aber Liebe bleibt nur ein Wort ohne Bedeutung, wenn sie nicht ausgedrückt wird. Das ist so zwischen Menschen und das ist so zwischen Gott und Mensch. Wir haben viele Möglichkeiten, um unsere Liebe zu Gott sichtbar zu machen. Eine davon nennt Johannes im heutigen Lehrtext: Wir sollen Gottes Gebote aus Liebe zu Gott einhalten! Ich finde das bemerkenswert. Denn Menschen halten Gottes Gebote aus unterschiedlichsten Gründen: Zum Beispiel aus Pflichtgefühl, oder aus Eigennutz, oder aus guter Gewohnheit, oder weil es so üblich ist. Aber der Lehrtext weist uns heute deutlich darauf hin: Liebe zu Gott soll das eigentliche Motiv sein. Und das hat Folgen. Menschen, die so denken und handeln, wissen: Gott gab uns seine Gebote nicht, um uns zu ärgern oder um uns einzuengen. Er gab sie uns auch nicht als zu erbringende Arbeitsleistung für das ewige Leben. Er gab sie, um unser Leben zu schützen und uns zu zeigen, wie Leben funktioniert. Amen.

Jörg Matthies, Pfarrer der Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Mittwoch, 09.06.2021

Losung
Was können die Weisen Weises lehren, wenn sie des HERRN Wort verwerfen? (Jeremia 8,9)

Lehrtext

Darum sollen wir desto mehr achten auf das Wort, das wir hören, damit wir nicht am Ziel vorbeitreiben. (Hebräer 2,1)

Impuls für den Tag

Es ist zum Morgenritual geworden: mit der Kaffeetasse in der einen und dem Smartphone in der anderen Hand teile ich den täglichen Impuls. In den sozialen Medien geht er dann vom Striegistal aus auf Reisen. Anschließend lese ich ihn mir selbst durch. So begleiten mich die Gedanken zur Tageslosung von Anfang durch den Tag.
Doch ganz gleich ob tägliches Ritual oder eher ein Zufallsfund im Internet. Unser Anliegen ist es, das Wort Gottes möglichst zu vielen Menschen nach Hause zu liefern – durch alle Kontaktbeschränkungen hindurch. Wie viele wir damit erreichen, ist nur zu ahnen. Doch ich hoffe, der tägliche Impuls zieht Œgroße Kreise um die Kirchgemeinden im Striegistal.
Zur Zeit des Hebräerbriefes ahnte wohl niemand, dass später einmal in Sekundenschnelle Worte und Bilder von A nach B gesendet werden können. Mühsam gingen die Briefe damals von einem Ort zum anderen. Doch das Anliegen ist das gleiche geblieben, damals wie heute: Gottes Wort soll zu den Menschen kommen. Es soll meinem Tun und Denken ein Ziel geben. Deshalb werde ich auch heute den Morgen mit dem kleinen Ritual beginnen und hoffentlich gemeinsam mit vielen anderen Gottes Wort mit in den neuen Tag nehmen. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz aus Roßwein

Impuls für Dienstag, 08.06.2021

Losung
Losung:
Der HERR spricht: Frieden mache ich zu deiner Wache und Gerechtigkeit zu deiner Obrigkeit.

Jesaja 60, 17

Lehrtext
Das Reich Gottes ist Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist.
Römer 14, 17

Impuls für den Tag

Vor 76 Jahren kapitulierte Deutschland. Sicher kennen sie das berühmte Foto, auf dem ein Soldat die Fahne auf dem Reichstagsgebäude in Berlin hisste. Der zweite Weltkrieg war damit offiziell zu Ende. Es ist inzwischen kein Geheimnis mehr, vom Frieden waren Deutschland und die Welt jedoch weit entfernt. Es begann die Zeit des Kalten Krieges. Eine Art unterirdischer Vulkan, der mehr oder weniger aggressiv brodelte, aber … GOTT sei Dank … nicht zum Ausbruch kam. 1989, zur Wendezeit erfuhren wir … es hat nie wirklich Frieden gegeben, lediglich Waffenstillstand. Ein sicheres Zeichen dafür, wie unverfügbar und wie zerbrechlich Frieden ist. Dabei brauchen wir ihn doch, damit wir leben können, damit unsere Kinder und Enkel zu großartigen Menschen heranwachsen, damit unsere Welt mit all ihren Wundern lebenswert bleibt.
Es ist unsere Aufgabe wachsam zu sein, den Frieden zu suchen und zu bewahren im Kleinen wie im Großen. Doch wir stoßen dabei immer wieder an unsere menschlichen Grenzen. Wirklichen Frieden gibt es nur bei Gott. Er ist ein Geschenk, weil Gott um unsere Grenzen und unsere Friedlosigkeit weiß. Deshalb bete ich wie Franz von Assisi: HERR, mache mich zum Werkzeug deines Friedens. Vielleicht gelingt es uns heute ein bisschen dieses Friedens mit Gottes Hilfe in unseren Alltag zu tragen.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

 

 

 

 

Impuls für Montag, 07.06.2021

Losung
Lass mich am Morgen hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich.
Psalm 143,8

Lehrtext
Am Morgen, noch vor Tage, stand Jesus auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort.
Markus 1,35

Impuls für den Tag

Ich erinnere mich noch gut und gerne daran, dass es eine Zeit in meiner Kindheit gab, da weckte mich mein Vater jeden Morgen mit einem kleinen Lied auf den Lippen. Es hatte den folgenden Wortlaut: „Good morning. Good morning, Sir, ich bringe schon den Tee.“ Natürlich fand ich es als Kind witzig, mit „Sir“ angesprochen zu werden. Aber das Morgenliedchen meines Vaters vermittelte mir auch Wertschätzung und ein Gefühl davon, dass da jemand ist, der für mich sorgt. Mal abgesehen davon, dass ich bis heute kein ganz großer Fan der frühen Morgenstunden bin, hat es mir doch geholfen, dann annehmen zu wollen – vielleicht zu hoffen -, dass es bestimmt ein guter Morgen werden könnte.
Heute gehe ich meist selbst mit Worten aus der Bibel oder der Tradition in den Tag und merke – zugegeben, nicht jeden Tag, aber doch immer wieder – dass ich der gleichen Wertschätzung begegne und sich die gleichen Gefühle des Umsorgtseins einstellen, wie ich es aus Kindertagen erinnere. Immer schon nämlich, weckt Gott mir Herz und Sinne, damit ich ihm auf vielfältige Weise begegnen kann. Den Tisch hat er schon für mich bereitet – bestimmt findet sich auch Tee darauf. Und selbst als Morgenmuffel erweckt es in mir die Hoffnung: Das könnte ein guter Morgen, ja ein guter Tag, und – wer weiß – sogar ein guter Abend werden!

Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Sonntag, 6.6.2021

Losung
Die zum Frieden raten, haben Freude.
[Sprüche 12,20]

Lehrtext
Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
[Matthäus 5,9]

Impuls für den Tag

Unsere Losung führt uns mal wieder in das Buch der Sprichwörter. Die Weisheiten des König Salomos als ganz praktische Ratschläge für unser Leben finden wir hier. Immer wieder entdecke ich geniale Tipps auch für mein Leben.
Der Fokus ist heute auf den Frieden gelegt. Zum Frieden raten, Frieden stiften, Frieden nachjagen und dabei Freude haben und Gottes Kinder heißen, ist heute die Kernaussage.
Doch bevor ich Frieden stiften kann, muss ich im Frieden mit mir sein.
Jesus ist gekommen, um Frieden zu stiften in unseren Herzen. Wieviel Unfriede, Selbstvorwürfe, Schuldgefühle, Unruhe und Verletztheit regieren manchmal in unseren Herzen und machen uns das Leben schwer! ER will unser Herz heilen und SEINEN Frieden hineinlegen. ER ist gekommen, um Frieden zu stiften zwischen den Menschen. Wie wichtig ist dem HERRN, dass Friede herrscht. Und ER braucht uns, um die Menschen zu rufen, sich mit Gott auszusöhnen. Gottes Hand ist schon ausgestreckt, der Mensch muss nur noch einschlagen, dann ist Versöhnung da!
ŒDanke, Jesus, Du hast mich mit Gott versöhnt, Du beruhigst mein Herz durch Deine Gegenwart und Du hilfst mir, Deinen wunderbaren Frieden anderen zu bringen. Lass mich heute in Deiner Ruhe bleiben und zum Friedensstifter werden.
Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Samstag, 5.6.2021

Losung
Der Herr sah ihre Not an, als er ihre Klage hörte, und gedachte um ihretwillen an seinen Bund.
Psalm 106, 44-45

Lehrtext
Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, wie er geredet hat zu unseren Vätern, Abraham und seinen Nachkommen in Ewigkeit.
Lukas 1, 54-55

Impuls für den Tag

In den Ausgrabungen der antiken Stadt Gortyn auf Kreta kann man Außergewöhnliches sehen: Auf dem zentralen Platz sind die Gesetze der Stadt in Stein an die Wand gemeißelt. Den Bewohnern waren sie damit stets vor Augen, wenn sie zusammen kamen oder Dinge auf dem Markt zu erledigen hatten. Die Stadtväter wussten: So prägen sich die Gesetze und Ordnungen am besten ein, wenn man sie immer wieder sieht.
Hier in der Losung steht auch Außergewöhnliches: Gott erinnert sich immer wieder an sein Volk, weil er sein Volk nicht aus den Augen verliert. Immer wieder scheint er erinnert zu werden oder sich erinnern zu lassen. Das ist hier sehr menschlich dargestellt. Es will sagen: Wir sind Gott immer vor Augen als seine Geschöpfe. Unsere Not ist Gott nicht gleichgültig. Gott beugt sich zu uns herab wie er es später durch Jesus getan hat, der ganz Mensch wurde.
Wer das empfinden kann, dessen Alltag wird geprägt sein vom Wissen um einen liebenden Gott. Er wird nicht die etzte Einsamkeit spüren, sondern Gott als seinen Begleiter bei sich wissen. Er wird Gott mitten im täglichen Leben begegnen auf vielfältige und unterschiedliche Weise. Gott lässt sich ja an uns und unsere Not immer wieder erinnern, so wie ein Bewohner des alten Gortyn immer daran erinnert wurde, was in der Stadt galt.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Freitag, 4.6.2021

Losung
Der HERR spricht:
Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.

Lehrtext
Weil wir zu Christus gehören, hat Gott uns bereits erwählt, bevor die Welt erschaffen wurde. Denn wir sollen heilig und makellos vor ihn treten können in der Liebe.
Epheser 1,4

Impuls für den Tag

Unser heutiges Losungswort entstammt aus dem Bündnis, das Gott einst mit den Israeliten nach der Befreiung Ägyptens am Berg Sinai geschlossen hatte. Israel wurde von Gott auserwählt und nahm damit eine bevorzugte Stellung gegenüber den anderen Ländern ein. Gott wählte Israel aber nicht wegen irgendwelcher besonderen Eigen- schaften, sondern allein deshalb, weil er es liebte. Verbunden mit der Erwählung Israels war ein Auftrag. Die Israeliten sollten eine priesterliche Aufgabe, nämlich eine Vermittlerrolle zwischen
Gott und Menschen, übernehmen. Außerdem gehörte zur Bestimmung Israels die Heiligung. Es sollte Gott gehorsam sein und für seinen Dienst ausgesondert werden. Obwohl Israel oft diesen Bund brach, blieb Gott seinem Volk treu.
Seid dem neuen Bund gilt auch uns Christen diese Zusage Gottes, von ihm erwählt und geliebt zu sein. Wir sind in Jesus geheiligt und beauftragt. Durch Gottes Geist werden wir befähigt, seinen Willen zu tun, damit sich sein Reich ausbreiten kann. Wir sollen das Priesteramt übernehmen, um Menschen vor Gott zu bringen und für sie einzutreten.
Welche Personen fallen uns ein, die unsere Fürbitte besonders benötigen? Nehmen wir heute unsere Priesterrolle wahr, denn dazu hat Gott uns durch seinen Sohn befreit.

Heike Dieken, Gemeindepädagogin aus Pappendorf

Impuls für Donnerstag, 3.6.2021

Losung
Um Jerusalem her sind Berge, und der HERR ist um sein Volk her von nun an bis in Ewigkeit.
Psalm 125,2

Lehrtext
Der Herr des Friedens gebe euch Frieden allezeit und auf alle Weise. Der Herr sei mit euch allen!
2. Thessalonicher 3,16

Impuls für den Tag

Berge sind faszinierend!
Das denke ich jedes Mal aufs Neue, wenn ich durch Berglandschaften wandere. Egal, ob im Elbsandsteingebirge, im Harz oder in den Alpen: Berge begeistern mich!

Sie symbolisieren Macht. Größe. Stärke. Unüberwindbarkeit.
Das Erreichen eines Gipfels nach vielen Stunden und Höhenmetern ist ein Wahnsinnsgefühl. Beim Blick in die umliegenden Täler bekommt man fast schon den Eindruck, selbst höher zu stehen als alles andere. Überlegen zu sein. Mächtig.

Krass zu wissen, dass es da noch einen gibt, der viel höher steht. Der die mächtigen Gebirge unseres Planeten geformt hat. Gegen den wir so klein erscheinen.

Und ebendieser Gott will alle, die zu seinem Volk gehören selbst umgeben wie eine mächtige Gebirgskette. Eine Gebirgskette voller Liebe, Gnade, Treue und Schutz. Eine Gebirgskette, die auch in Millionen von Jahren nicht abgetragen wird, sondern bis in alle Ewigkeit besteht.

Was für ein schönes Bild für diesen Tag!

von Christian Stoll aus Hainichen