Impuls für Dienstag, 06. Juni 2023

Losung
Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen. Und der Mensch gab einem jeden seinen Namen.

Lehrtext

Lukas 12,6

Impuls für den Tag

Können sie sich an ihr erstes Kuscheltier oder Haustier erinnern? Bei mir war das ein brauner Teddybär. Der durfte auch in meinem Bett mit übernachten. Von wem ich diesen geschenkt bekommen habe und ob ich ihm einen Namen gegeben habe, weiß ich nicht mehr. Sicher habe ich ihn, meinen Teddy, gegen die „Gefahren“ durch meine Geschwister vehement verteidigt.
In meinem weiteren Leben durfte ich fremde Menschen aus unterschiedlichen Nationen kennen lernen. Damit war der fremde Mensch nicht mehr so fremd. Natürlich hatten sie für uns exotisch klingende Namen. Damit konnte ich dann nicht mehr sagen, dass die Menschen aus diesem Land so und so sind. Ich kannte zumindest einen, der anders war.
Durch Namen und Bezeichnungen für Dinge, Tiere und Menschen entstehen Beziehungen und Verbindungen.
Gott sagt selbst: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Diese Einladung zu einer lebendigen Beziehung mit ihm können wir fröhlich annehmen.
Amen

Martin Creutz, Döbeln

Impuls für Montag, 5. Juni 23

Losung
Der Vater macht den Kindern deine Treue kund.
Jesaja 38,19

Lehrtext
Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm, verwurzelt und gegründet in ihm und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und voller Dankbarkeit.
Kolosser 2,6-7

Impuls für den Tag

Bei uns in Arnsdorf gibt es eine alte Eiche, genannt die Friedenseiche, ca. 150 Jahre alt. Sie steht einzeln am Wanderweg und ist riesig. Eine Eiche bildet zunächst eine Pfahlwurzel, die bis zu 40 Meter in die Tiefe reichen kann – ungefähr so lang wie die Eiche hoch ist. Später bildet sie noch ein sogenanntes Herzwurzelsystem. Dadurch kann die Eiche selbst schwere Stürme überstehen. Die Wurzeln versorgen sie mit allen nötigen Nährstoffen und selbst bei Trockenheit kann sie sich noch mit Wasser aus der Tiefe versorgen.

Paulus gebraucht im Brief an die Christen in Kolossai das Bild eines Baumes, um deutlich zu machen, worum es beim Christsein geht: Nur aus einer festen Gründung heraus kann ich sicher sein. Stürme können mich zwar ganz schön zausen aber nicht umhauen. Der Glaube an Jesus und sein Wort ist der Boden, in dem mein Herz ein tiefes und starkes Wurzelsystem ausbilden kann. Ich bin dankbar, dass in meiner Kindheit und Jugend dieses Pflänzchen angelegt wurde, weil Menschen mir den Glauben nahe gebracht haben. Ich wünsche mir, dass ich wie unsere Eiche weiter wachse und immer tiefer wurzle, damit in mir und um mich herum vielfältiges Leben wachsen und gedeihen kann.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Sonntag, 4. Juni 23

Losung
Der HERR ist gerecht in allen seinen Wegen und gnädig in allen seinen Werken.
Psalm 145,17

Lehrtext
Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.
Philipper 1,6

Impuls für den Tag

Heute feiern wir in unserer Kirche in Gleisberg die Konfirmation unserer Kirchgemeinde. Drei Jugendliche werden in diesem Gottesdienst sich öffentlich zum Glauben an Jesus Christus bekennen. Außerdem werden sie gesegnet, damit sie in unserem Glauben bleiben und wachsen können. Wir können ahnen, wie ihr Lebensweg verlaufen wird. Sie werden gute Wege begehen dürfen. Das sind Zeiten, in denen es leicht fällt, an einen guten Gott zu glauben. Aber mit Sicherheit werden sie auch schwierige und steile Wege bewältigen müssen. Das kann für manchen zur Anfechtung werden. Auf jeden Fall sind das Bewährungsproben. Sie zeigen, der Glaube an Jesus Christus hält auch auf diesen Wegen. Und am Ende bringt uns Jesus an sein gutes Ziel. Er lässt seine Kinder nicht los. Und wenn sie fallen, dann hebt er sie wieder auf. Worte wie der heutige Lehrtext zeigen: Solche Gedanken sind keine Illusionen. Sie sind gegründet in der Zusage vom Wort Gottes. Darauf können wir uns verlassen, heute und auch in Zukunft. Amen.

Jörg Matthies, Marbach

Impuls für Samstag, 3. Juni 23

Losung
Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel. (Sacharja 9,9)

Lehrtext
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
(Matthäus 5,5)

Impuls für den Tag

„Das alles und noch viel mehr würd‘ ich machen, wenn ich König von Deutschland wär!“ – mit diesem Song zählte der Musiker Rio Reiser seine Träume und Wünsche auf. Die würde er alle verwirklichen, wenn er als König das Sagen hätte. Über die einzelnen Wünsche kann man nun geteilter Meinung sein. Doch dahinter steckt die Vorstellung, mal ganz anders zu sein als die bisherigen Herrscher und Mächtigen.
Solche Träume und Wünsche sind nicht neu. Schon zur Zeit des Propheten Sacharja hatten die Leute so ihre Vorstellungen: ein König, dem ein gerechtes Zusammenleben am Herzen liegt und der den Schwachen aufhilft. Einer von ihnen sozusagen, der nicht in einer prächtigen Kutsche daherkommt, sondern auf einem einfachen Esel reitet.
Was hier noch ein Wunschgedanke war, wurde später zur Wahrheit. Gott wurde Mensch. Jesus kam zu uns – ein König, ganz anders als die bisherigen Herrscher, sanftmütig und gerecht, mit dem Blick für das Notwendige und der helfenden Hand für die Bedürftigen. Das alles und noch viel mehr tat Gott in seiner Liebe zu uns Menschen.
Amen

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Freitag, 2. Juni 23
Impuls für Freitag 02. Juni 2023

Losung
Ich will Frieden geben an dieser Stätte, spricht der HERR Zebaoth.                                                                 Haggai 2, 9

Lehrtext
Der Friede Christi regiere in euren Herzen; zum Frieden seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Und dafür sollt ihr dankbar sein.
Kolosser 3, 15

Impuls für den Tag

Es ist nicht einfach mit dem Frieden, weil er so komplex ist. Da gibt es den äußeren, Frieden im Weltgeschehen. Wie zerbrechlich dieser Frieden ist, haben uns die letzten 400 Tage gezeigt. Dann gibt es den Frieden im Kleinen, in Familien, Gemeinden zwischen Nachbarn und Freunden. Dieser Frieden ist oft trügerisch. Was sich hinter geschlossenen Türen und vorgehaltener Hand abspielt ist oft wenig friedlich. Und dann ist da noch der innere Frieden. Der hat es am schwersten, meine ich. Warum? Weil er tief in uns steckt, ständig um seine Daseinsberechtigung kämpfen muss und alles abkriegt. Wir merken es oft nicht einmal, wenn er sich zwischen all dem Alltagsballast vorsichtig zu Wort meldet. ŒHallo, ich bin auch noch da! Ich würde dir gern helfen. Aber ich krieg grad keine Luft. Dabei ist er so wichtig. Weil es ohne den inneren Frieden keinen äußeren Frieden geben wird, meine ich. Wie sollen wir dieses Problem lösen? Vielleicht wenn wir uns auf unseren Auftrag besinnen: ŒZum Frieden seid ihr berufen, weil ihr zu Christus gehört. Und ER ist in Sachen Frieden wohl der beste Lehrmeister. Nachzulesen im Buch der Bücher.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Donnerstag, 1. Juni 23

Losung
Er wird den Tod verschlingen auf ewig.
Jesaja 25,8

Lehrtext
Christus möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleich gestaltet werden, damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten.
Philipper 3,10-11

Impuls für den Tag

Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.

Rainer Maria Rilke drückt in diesem „Schlußstück“ aus seinem „Buch der Bilder“ aus, was wir alle empfinden: Wir sind dem Tod ausgeliefert. Er ist unberechenbar. Wir können ihm nicht davonlaufen, so sehr wir uns auch anstrengen. Wir können freilich unsere verbleibende Zeit mit dem Ab-Leben einer riesigen To do-Liste anfüllen, um sie optimal auszunutzen.
Sehr wahrscheinlich gehen wir aber genau damit am Wesentlichen vorbei.
Denn wir könnten als Christen auch ganz gelassen sein. Wir sollten es ja glaubend wissen: Der Tod ist zwar unausweichlich, aber er ist nicht das Letzte. Er wird verschlungen werden. Doch das neue, das ganze Leben bei Gott gibt es nur durch den Tod hindurch. Ohne Sterben keine Auferstehung!
Dass uns diese Zuversicht schwerfällt, weiß Gott: Auch Jesus wurde ja von Anfechtung geplagt. Wenn wir ihm ganz nachfolgen, gerade in allem Leiden, können wir ihn ganz erkennen lernen und so zur Auferstehung gelangen – jetzt schon „mitten in uns“ und einst in ganzer Wirklichkeit.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Mittwoch, 31. Mai 23

Losung
Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen, du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet.
Psalm 30,12

Lehrtext
Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Römer 15,13

Impuls für den Tag

Erna ist 87 Jahre. Ihr Leben plätschert so dahin, würde sie vielleicht sagen. Manches beklagt sie: Viele Verstorbene; oft eintönige Tage; und jetzt noch eine neue Heizung? Sorge nährt das Klagen, wenn sie sich am Fenster mit Passant:innen unterhält. Aber in die Kirche geht sie noch. Das war immer so. Am Karfreitag hat sie die traurige Musik gehört und auf den abgeräumten Altar geblickt – das passte gut zu ihrer Verfassung. Am Sonntag darauf ging sie wieder in die Kirche. Ostersonntag. Auf dem Weg in die Kirche kommt sie an einem prächtig blühenden Kreuz vorbei. Da macht ihr Herz einen ersten kleinen Satz – so etwas hat sie lange nicht gesehen. Und als der Gottesdienst beginnt, kommt einer rein und tanzt – putzig sieht das aus, aber im Gottesdienst!? Sie müht sich noch mit dem Anblick, da erheben sich die Leute umher, treten aus den Bänken in die Gänge, Musik erklingt und ein Reigen beginnt. Die Gemeinde tanzt und Erna unwillkürlich mit – alle gemeinsam tanzen einen Reigen in der Kirche. Da schwindet nur für einen Moment die Tristesse der Tage. Und Freude zieht ein. Etwas Freude, die die Klage verwandelt und Frieden im Glauben schöpft. Möge der Pfingstgeist das auch in euch und Ihnen bewirken! Amen.

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Dienstag, 30. Mai 23

Losung
Ist denn die Hand des HERRN zu kurz?
[4.Mose 11,23]

Lehrtext
Jesus spricht: Wahrlich, ich sage euch auch: Wenn zwei unter euch einig werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel.
[Matthäus 18,19]

Impuls für den Tag

Auf die Frage unseres Losungstextes bin ich geneigt einfach ŒNein zu sagen. Nein, die Hand unseres lebendigen HERRN ist niemals zu kurz. Aber vergessen wir das hin und wieder mal? Schmeißen wir die Flinte manchmal zu schnell ins Korn, wie eine Redewendung sagt, wenn man zu schnell aufgegeben hat? Wie schnell nehmen wir eine schwere Sache einfach so hin?
Auch Mose hatte es damals mit dem Volk Israel, dass er durch die Wüste führte, richtig schwer. Da wurde gemurrt und gejammert. Er war kurz davor, zu kapitulieren und jede Hoffnung und allen Glauben wegzuwerfen. Genau jetzt sagte Gott zu ihm ŒIst denn die Hand des Herrn zu kurz? Und Gott selber lieferte umgehend auch den Beweis dazu: ein Wind trägt kurz darauf riesige Schwärme von Wachteln ins Lager der Israeliten. Das leckere Fleisch fliegt dem Volk in rauen Mengen zu.
Beweist diese Geschichte, dass es immer Hoffnung gibt? Nein, ein Beweis ist es wohl nicht. Schließlich kennen auch wir Beispiele, in denen Gottes Hilfe nicht so wie erhofft eingetroffen ist. Vertrauen wird immer ein Wagnis bleiben. Aber Gott vergisst nicht, wer auf ihn vertraut. Sein Arm ist nicht zu kurz. Wer auf ihn vertraut, wird dies immer wieder erfahren.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Pfingstmontag, 29. Mai 23

Losung
Mein ist das Silber, und mein ist das Gold, spricht der HERR Zebaoth.
Haggai 2,8

Lehrtext
Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam.
Apostelgeschichte 4,32

Impuls für den Tag

Die Kronjuwelen der Könige von England sind so wertvoll, dass sie nur zum Anlass der Königskrönung aus ihrem hoch gesicherten Ort im Tower von London herausgeholt werden. Sie gelten als eine der wertvollsten Kunstschätze der Welt.

Da will uns der Prophet Haggai heute sagen, was wirklich wertvoll ist. Sicher kennt er solche wertvollen Schätze aus den damaligen Herrschaftshäusern. Aber er weiß: Das Vertrauen auf Gott ist wertvoller als alles. Der Glaube an den, der helfen kann, ist wichtiger als alle Reichtümer.
Und wir Menschen? Uns schmückt der Glaube an den lebendigen Gott mehr als alles Materielle. Die ersten Christen waren so fest im Glauben an die Auferstehung Jesu verwurzelt, dass Besitz ihnen unwichtig wurde. Die Nähe zu Jesus war ihnen wertvoller als materielle Dinge anzuhäufen.

Vielleicht können wir uns etwas von dieser Einstellung bewahren als Christen, damit wir lernen, das Wichtige vom Nebensächlichen zu unterscheiden. Dazu gebe uns Gott den Glauben und das Vertrauen.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach