Impuls für Donnerstag, 18. Mai 2023 – Himmelfahrt

Losung
In eines Mannes Herzen sind viele Pläne; aber zustande kommt der Ratschluss des HERRN.
(Sprüche 19,2)

Lehrtext

Impuls für den Tag

Heute wird wieder mancher sein Fahrrad oder den Handwagen aus dem Schuppen holen und mit Maigrün geschmückt damit über Land ziehen … im Gepäck ein paar Bier oder gleich ein ganzer Kasten, im ŒSchlepptau einige Weggefährten. So ziehen die kleinen Männergruppen umher … mit Stock und Hut, mit Bierglas und Bratwurst.
Tatsächlich hat solches Umherziehen ein lange Tradition. In früheren Zeiten gingen die Bauern am Himmelfahrtstag gemeinsam hinaus, um sich gegenseitig die bestellten Felder zu zeigen. Bei solcher ŒAckerschau ging es schon damals zünftig zu. So mancher Bierkrug wurde auch einst im Anschluss geleert.
Doch damals ging es nicht nur um Anschauen und Vorzeigen, sondern auch um Vertrauen und Hoffen. Die Bauern legten damit die bestellten Felder nicht zuletzt bewusst in Gottes Hand. Damit aus der Saat auch eine reiche Ernte werde. Denn das wusste man schon in biblischen Zeiten: Meine Pläne sind das eine, aber Gottes Ratschluss ist letztlich entscheidend. Und das gilt nicht nur für Männer, sondern für alle Menschen.
Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Mittwoch, 17. Mai 2023

Losung
Ach, HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm!                       Psalm 6, 2

Lehrtext                                                                                                                                                                         Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist.                                                                                                                                  1. Thessalonicher 5, 9-10

 

Impuls für den Tag

Ich gebe zu, auch wenn man mir einen gewissen Hang zu innerer Ruhe nachsagt, es gibt Momente, da könnte ich aus der Haut fahren. Da laufen die Dinge nicht wie ich möchte, da werden Entscheidungen ausgebremst, geht alles schief, nerven mich anstrengende Zeitgenossen maßlos. Hände in die Hosentasche und bis zehn zählen. Oder eine Runde schnellen Schrittes spazieren gehen. Das hilft schon mal. Trotzdem ist es immer wieder harte Arbeit, den eigenen Zorn unter Kontrolle zu bekommen bevor er Unheil anrichten kann das meist schwer wieder gutzumachen ist. Erzürnte Emails zu nächtlicher Stunde rauben meist dem Schreiber und dem Empfänger den Schlaf. Mehr bringen sie nicht. Wenn ich daran denke wozu Menschen im Zorn fähig sind bin ich froh, dass es auch anders geht. „Selig sind, die Frieden stiften.“, heißt es im Matthäusevangelium. Das ist, auch nicht leicht aber gesünder in jeder Hinsicht. Die Bitte des Psalmbeters: „Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn.“ ist sicher berechtigt. Gott hätte allen Grund zornig auf seine Menschen zu sein. Vielleicht ist er es auch hin und wieder. Aber seine Geduld mit uns ist wohl stärker. Gott sei Dank!

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Dienstag, 16. Mai 2023

Losung
Die da sitzen mussten in Finsternis und Dunkel, gefangen in Zwang und Eisen, die dann zum HERRN riefen in ihrer Not und er half ihnen aus ihren Ängsten: Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.
Psalm 107,10.13.15

Lehrtext
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Matthäus 5,10

Impuls für den Tag

Unsere Losung macht die Probleme deutlich, die entstehen, wenn Bibelverse aus ihrem Zusammenhang gerissen werden. Denn die in Psalm 107 ab Vers 10 geschilderten Menschen, die sich vielleicht ungerecht behandelt fühlten, sind (so heißt es weiter) durch eigenes Verschulden in ihre ausweglose Lage gekommen, weil sie eben nicht nach Gott fragten, seinen „Worten ungehorsam waren“ und seinen „Ratschluss verachtet hatten.“ Erst im Unglück besannen sie sich wieder und schrieen Gott um Hilfe an – immerhin (darauf kommen heute auch nicht alle…). Und Er half ihnen in seiner Güte, in der Er ihr Widerstreben „vergaß“ und sie neu anfangen ließ.
Wir müssen nicht bei Gott die Schuld suchen, wenn wir nicht nach ihm fragen und es uns deshalb schlecht ergeht. Das liegt ganz in unserer eigenen Verantwortung.
Um der Gerechtigkeit willen verfolgt zu sein, ist aber etwas ganz anderes. Das meint diejenigen, die „in der Welt, aber nicht von der Welt“ sind und deshalb vieles erleiden müssen. Ihnen ist laut Jesus das Himmelreich verheißen.
Ist das nicht ein Ziel, das es lohnt, Gott unter allen Umständen den ersten Platz einzuräumen?

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Montag, 15. Mai 2023

Losung
Die er aus den Ländern zusammengebracht hat von Osten und Westen, von Norden und Süden: Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.
Psalm 107,3.8

Lehrtext
Viele werden kommen von Osten und von Westen und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen.
Matthäus 8,11

Impuls für den Tag

John Oxenham schrieb am Beginn des vergangenen Jahrhunderts einen Text, den Friedrich Karl Hofmann 1981 ins Deutsche übertrug und der sich nun in den Ergänzungsheften zum Evangelischen Gesangbuch (EGE) unter der Nummer 13 findet:
„1. In Christus gilt nicht Ost noch West,
es gilt nicht Süd noch Nord,
denn Christus macht uns alle eins,
in jedem Land und Ort.
2. In Christus findet unser Herz,
was wahre Einheit bringt:
Er ist es, der das goldne Band
der Liebe um uns schlingt.
3. So reicht einander eure Hand,
uns trennt kein Unterschied.
Wer immer unserm Vater dient,
ist der Familie Glied.
4. In Christus trifft sich Ost und West,
es trifft sich Süd und Nord.
Wir wissen uns in Christus eins,
gegründet auf sein Wort.“
In Liebe verbunden, händereichend, als Familie Gottes – wer so lebt, hat Grund zum Danken, denn es ist eines dieser Wunder Gottes, die er an den Menschenkindern tut.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Leipzig

Impuls für Sonntag, 14. Mai 2023

Losung
Daniel sprach: Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, sodass sie mir kein Leid antun konnten.
[Daniel 6,23]

Lehrtext
Jesus spricht: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.
[Johannes 10,27.28]

Impuls für den Tag

Die Geschichte von Daniel in der Löwengrube war und ist sicher eine der ersten, die Kindern erzählt wird. Und das ist richtig gut. Sie zeigt zum einen, wie groß und mächtig unser wunderbarer Gott ist. Daniel wird in die Löwengrube geworfen, weil er sich nur zu seinem Gott, dem Gott Israels, bekannte, nur ihm gehorchte und ihn 3-mal täglich anbetete. Am nächsten Tag wird Daniel seinem Gott dankend und quicklebendig aus der Löwengrube geholt. Ein Engel des Herrn hatte den Löwen den Rachen zugehalten, so wird berichtet.
Zum anderen geht es in dieser Geschichte um absolutes und bedingungsloses Vertrauen. Im nachfolgenden Vers 24 steht: ŒEr hatte seinem Gott vertraut. Und das ist für mich das Wunderbare an dieser Geschichte: Vertrauen auf den lebendigen Gott! Das soll uns heute mit unserer Losung wieder ganz neu bewusst werden.
Sicher wird keiner von uns in DIE Löwengrube geworfen werden. Aber mit großer Wahrscheinlichkeit werden wir in anderen kleinen und mittleren Gruben oder in grubenähnlichen Situationen landen. Hier schenke uns Gott dieses große Vertrauen, welches auch Daniel damals hatte. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Samstag, 13. Mai 2023

Losung
Ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR.
Jeremia 15,20

Lehrtext
Darum lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.
Hebräer 4,16

Impuls für den Tag

Der ranghohe Politiker, den ich einmal getroffen habe, hatte neben sich eine Assistentin mit Schreibblock in der Hand, die keinen Zentimeter von seiner Seite wich. Sie notierte die Fragen und Klagen, bekam immer wieder die Anweisung: „Schreiben Sie es bitte auf. Wir werden uns darum kümmern.“ oder: „Das werden wir nachschauen“. Mir schien, der ältere Herr wäre recht hilflos bei der Begegnung mit den Menschen ohne die junge Dame mit dem Schreibblock.
Da lese ich in der Bibel immer wieder die ungewöhnliche Botschaft davon, das Gott sich zum Assistenten unseres Heils gemacht hat. Der Prophet Jeremia redet davon. Er weiß um die Hilflosigkeit seines Volkes in Glaubensdingen. Er weiß, wie Menschen in ihrer Beziehung zu Gott immer wieder scheitern. Darum stellt er sich letztlich neben uns, damit wir auf dem Weg zu ihm nicht scheitern. Welch wunderbares Bild, das wir da heute mit der Losung geschenkt bekommen. Nehmen Sie es mit in Ihren Tag heute. Richten Sie ihr Leben daran auf, dass es einen Gott gibt, der nie von Ihrer Seite weicht.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Freitag, 12. Mai 2023

Losung
Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. Ich will sie zu Wasserbächen führen auf ebenem Wege, auf dem sie nicht straucheln; denn ich bin Israels Vater.
Jeremia 31,9

Lehrtext
Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
Johannes 16,22

Impuls für den Tag

Wie so oft in der Bibel, liegen auch in der heutigen Losung Freude und Leid ganz nah beieinander. Einmal mehr spricht die Bibel in unser aller Lebensrealität. Bei niemandem scheint immer nur die Sonne, Regentage gehören zum Leben dazu. Diese Weisheit haben uns unsere Eltern und Großeltern erzählt und so hat es auch das Volk Israel erlebt.
Wie so viele Bibelworte, machen auch die Texte für heute Mut. Sie geben Trost und Hoffnung in Wüstenzeiten. Sie eröffnen eine neue Perspektive auf die Zukunft. Wir dürfen hoffen auf eine Zukunft der Freude, der Erfüllung und der Begegnung mit unserem liebenden Schöpfer. Unsere Zukunftsperspektive ist nicht die der Angst, auch wenn wir täglich mit solchen Prophezeiungen umgeben sind.
Wir dürfen und sollten mit anpacken und eine gute Zukunft auf der Welt unserer Kinder mitgestalten. Genauso dürfen wir uns aber auch ab und an fallen lassen in die Zuversicht, dass diese Welt nicht unser ewiges Zuhause sein wird. Denn das ist bei Gott und die Freude darüber soll niemand von euch nehmen.

von Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Donnerstag, 11. Mai 2023

Losung
So spricht der Herr: Wie wenn man noch in Saft in der Traube findet und spricht: Verdirb es nicht, denn es ist ein Segen darin!, so will ich um meiner Knechte willen tun, dass ich nicht alles verderbe.
Jesaja 65,8

Lehrtext
Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, das er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.
Johannes 3,17

Impuls für den Tag

Wie handelt jemand, der retten will? Nun, er kann nicht auf Distanz bleiben. Ein Rettungssanitäter zum Beispiel kann einem Unfallopfer nicht von fern helfen. Er muss hin zu dem Menschen, muss ihn untersuchen und verbinden. Er wird sich vermutlich schmutzig machen an dem Dreck im Straßenrand und an dem Blut des Verletzten. Alles egal. Das ist unwichtig. Und dann wird er mit Blaulicht und Sirene alle roten Ampeln überfahren und wenn nötig auch mal die Gegenspur benutzen, wenn rechts kein Durchkommen ist. Wenn es um ein Menschenleben geht, sind Verkehrsregeln zweitrangig. Das ist genau die Art und Weise, wie Jesus als Retter auftritt. Er kommt den Menschen nahe … so erschreckend nahe, dass es für die frommen Gläubigen abstoßend war. Und deshalb hatten die Pharisäer und Schriftgelehrten auch solche Mühe, in Jesus den Messias zu sehen. Gott sieht aus wie ein ganz normaler Mensch, Gott macht sich schmutzig am Dreck dieser Welt. Er gibt sich mit Prostituierten, Leprakranken und Kriminellen ab. Und er stirbt schließlich wie ein Verbrecher übelster Art. Unerhört! Er tut alles, um diesen Menschen nahe zu sein, um sie zu erreichen und um sie dadurch zu retten.

Thilo Handschack

Impuls für Mittwoch 10. Mai 2023

Losung
Ist mein Arm denn zu kurz, dass er nicht erlösen kann? Oder habe ich keine Kraft, zu erretten?
Jesaja 50,2

Lehrtext
Ein Aussätziger kam heran und fiel vor Jesus nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.
Matthäus 8,2

Impuls für den Tag

Der lange oder kurze Arm spielt nicht nur eine Rolle bei den Konfektionsgrößen der Männerhemden. Er ist zu einer bekannten Redewendung geworden. Dabei kann er ganz unterschiedlich verstanden werden. Ein Œlanger Arm kann Angst machen, denn er bedeutet Macht, großen Einfluss, auch in mitunter uns verborgene Bereiche hinein. Missbrauchen andere ihre Macht dann oder setzen sie gar mir zum Schaden ein? Das Gegenteil ist, wenn mir andere mit ihrem langen Arm helfen. Wenn sie Möglichkeiten, Kontakte oder Fähigkeiten haben, von denen ich nicht einmal träumen kann. Früher gab es den berühmten Satz ŒBeziehungen sind eben alles!. Viel anders ist es heute oft auch nicht.
Wir wissen, dass Gottes Macht unvorstellbar groß ist. Wenn der sprichwörtliche Œlange Arm auf jemanden zutrifft, dann ist er es. Und damit möchte er Gutes tun, uns erlösen, erretten. Viele Menschen durften das schon erleben, in vergangenen Jahrtausenden genau so wie in der Gegenwart. Das macht Mut, jeden Tag neu darauf und der Beziehung zu Gott zu vertrauen.
Die Losung heute ist übrigens keine Aussage. Sie ist eine Frage. Wie würden wir darauf antworten?

Stefan Gneuß (Hainichen)

Impuls für Dienstag, 9. Mai 2023

Losung
Der Gott des Himmels wird ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird.
Daniel 2,44

Lehrtext
Jesus spricht zu seinen Jüngern: Ich übergebe euch, wie der Vater mir, das Reich, damit ihr in meinem Reich an meinen Tisch esst und trinkt.
Lukas 22,29-30

Impuls für den Tag
Im Zusammenhang mit Beerdigungen habe ich in meinem beruflichen Leben schon viele Gespräche über das Thema Erbe geführt. Manchmal waren die Kinder sehr unsicher in ihrer Entscheidung, wie es mit dem Haus und Grundstück der Eltern weitergehen sollte, darüber war nie gesprochen worden. Ein andermal gab es Streit darüber, wer was erben sollte und jeder fühlte sich vom anderen übervorteilt. Gut war es immer dann, wenn Eltern und Kinder gemeinsam besprochen und geklärt hatten, was nach ihrem Tod quasi mit ihrem Lebenswerk werden sollte.
Auch Jesus bespricht mit seinen Freunden beim letzten Abendessen, wie es weitergehen soll. Er übergibt ihnen das Reich Gottes, dessen Aufbau und Sichtbarmachung bisher in seinen Händen gelegen hatte. Und dass obwohl diese gerade, wie in einem typischen Erbfall,darüber gestritten hatten, wer von ihnen als der Größte gelten sollte. Das heißt, er traut ihnen trotz Rückfallern zu, dass sie Gottes Reich weiter bauen. Dass sie gemeinsam am Tisch, in der Erinnerung an Jesus und durch sein Vermächtnis, erlebbar machen, was Gemeinschaft der Kinder Gottes bedeutet: Sich versöhnen zu lassen mit Gott und untereinander und so weiter gemeinsam an seinem Reich zu bauen.

Diemut Scherzer aus Hainichen