Impuls für Montag, 8. Mai 2023

Losung
Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde.
2. Mose 3,14

Lehrtext
Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?
Römer 8,31

Impuls für den Tag

Ein Kreuzfahrtschiff nähert sich der Einfahrt eines Hafens. Der Lotse kommt an Bord. Statt einer Uniform trägt er Jeans und T-Shirt. Auf seinen Armen prangen Tattoos, seine kurzen Haare sind flaschengrün gefärbt. Skeptisch mustert ihn der Kreuzfahrtkapitän: ŒUnd Sie sind also unser Lotse? ŒDeshalb bin ich hier. entgegnet der Gefragte. ŒSicherlich haben Sie für ihre Arbeit eine Ausbildung gemacht? ŒDas versteht sich von selbst. ist die Antwort. ŒAber kennen Sie wirklich alle gefährlichen Strömungen, Hindernisse und Untiefen hier im Hafenbecken? Mit zusammen- gekniffenen Augen schaut er den Käptn an. Dann antwortet der Lotse in aller Ruhe: ŒNein, die kenne ich nicht alle. Aber ich kenne die Fahrrinne!
Mose fragt nach Gottes Namen. Die Antwort ist rätselhaft. Und doch sagt Gott damit alles. Alles, was wirklich zählt: ŒSo, wie ich bis heute für Euch da war, so sorge ich auch morgen für Euch. Meine Liebe zu Euch bleibt. Meine Treue zu euch steht fest. Meine Entschlossenheit, Euch Türen zu öffnen und Wege zu ebnen, bleibt. Es stimmt … unterwegs warten Hindernisse, Untiefen, Stürme und andere Gefahren. Aber denkt daran: ich kenne die Fahrrinne. Ich bringe Euch sicher ans Ziel!“

Reinhard Pilz, Hainichen

Impuls für Sonntag, 07. Mai 2023

Losung
Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot, dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser, denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der HERR wird dir’s vergelten.
Sprüche 25,21-22

Lehrtext
Liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
Lukas 6,35

Impuls für den Tag

Es gibt immer noch die fatale Vorstellung unter Christen und theologischen „Experten“, dass Jesus der erste war, der von Feindesliebe gesprochen hat.
Das gipfelt dann in der Vorstellung: Das Alte Testament sei alt und überholt, Jesus habe alles neu gemacht und den jüdischen Glauben damit „erledigt“. Das Neue Testament ersetze das Alte Testament. Dieser Überzeugung kann nicht laut genug widersprochen werden.

Denn: Jesus war Jude, die Jünger waren Juden und auch Paulus würdigt sein jüdisches Erbe im Römerbrief Kapitel 11. Wir sind mit hineingenommen in das geistige und geistliche Erbe Israels, wie eingepfropfte Zweige in einen Ölbaum. Auch das heutige Losungswort ist ein Beweis dafür, dass in der jüdischen Bibel Feindesliebe geboten und gelebt wird. Das ist keine Erfindung der Christen oder des Neuen Testamentes.

Es hapert an der Umsetzung der Liebe zu den Freunden, Nachbarn und Feinden.
Beten wir um Kraft, es wenigstens heute zu versuchen.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls für Samstag, 06. Mai 2023

Losung
Als mir angst war, rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott. Da erhörte er meine Stimme.
Psalm 18,7

Lehrtext
Jesus war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen?
Markus 4,38

Impuls für den Tag

Die Situation ist hoffnungslos, gerade hat die junge Frau mit dem Studium begonnen und dann dass. Sie ist schwanger – was nun. Zunächst holt sie sich alle Scheine die nötig sind für eine Unterbrechung der Schwangerschaft. Dann wendet sie sich an voller Sorge an ihre Eltern. Hilflos spricht sie ihre schwere Situation mit ihren Eltern an und denkt “ jetzt ist es raus – jetzt fliege ich raus!“ Doch das Ergebnis ist anders als erwartet. Der Vater sagt nach kurzem überlegen „den Kleinen bekommen wir auch groß“
Das Kind ist jetzt 26 Jahre alt.
Wie oft haben wir schon Angst gehabt und keine Lösung gesehen für unsere Situation? Wie oft haben wir gedacht, da kann mir niemand helfen, dass muß ich alleine klären? Wie oft haben wir uns dann getraut unseren Gott anzurufen?
Wie oft wurden wir von den Lösungen, die wir dann erleben durften überrascht?
Wir sind unserem Gott nicht egal, auch wenn wir dies manchmal denken. Gott will teilhaben an unserem Leben in guten wie in schlechten Zeiten. Wir dürfen und sollen bitten wo wir am Ende unseres Lateins sind und Dankbar sein für die Bewahrungen auf unseren Lebenswegen.
AMEN

Martin Creutz, Döbeln

Impuls für Freitag, 5. Mai 2023

Losung
Ich tilge die Schuld dieses Landes an einem einzigen Tag.
Sacharja 3,9

Lehrtext
Er [Jesus Christus] ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt.
1. Johannes 2,2

Impuls für den Tag

Haben Sie einen Anwalt? In manchen Fällen kann ein Rechtsbeistand von großem Nutzen sein, zum Beispiel wenn man in einen Verkehrsunfall verwickelt war oder Opfer eines Verbrechens geworden ist. Dann ist es gut, wenn man einen Anwalt hat, der sich dafür einsetzt, dass die Sache gut ausgeht. Dann kann es aber auch noch den Fall geben, dass ich mich schuldig gemacht habe und vor Gericht als Angeklage(r) dastehe. Wenn ich dann einen guten Anwalt habe, komme ich vielleicht mit einem Vergleich davon oder werde im besten Fall gegen bestimmte Auflagen freigesprochen.

Im Zusammenhang zum heutigen Lehrtext ist im Vers 1 auch von einem Anwalt die Rede: „…wenn jemand doch eine Sünde begeht, haben wir einen Anwalt, der beim Vater für uns eintritt: Jesus Christus, den Gerechten. Er, der nie etwas Unrechtes getan hat, ist durch seinen Tod zum Sühneopfer für unsere Sünden geworden.“ Was menschlich gesehen ein Ding der Unmöglichkeit ist – nämlich dass mein Anwalt die Todesstrafe auf sich nimmt und mir dadurch Freispruch ermöglicht – ist durch Jesus Christus für alle Menschen Wirklichkeit geworden. Allerdings wird dieser Freispruch nur für diejenigen wirksam, die Jesus als ihren Anwalt annehmen.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für, Donnerstag 04. Mai 2023

Losung
Meine Zunge soll singen von deinem Wort; denn alle deine Gebote sind gerecht.
Psalm 119,172

Lehrtext
Ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben.
Römer 1,16

Impuls für den Tag

Ein Bischof aus dem 5. Jahrhundert verglich das Evangelium einmal mit einer Pfefferschote. Von außen fühlt sie sich kalt an. Doch der Mensch, der in sie hinein beißt, verspürt bald ein brennendes Feuer. Von außen wirkt unsere Botschaft vielleicht wie ein mehr oder weniger interessantes Gedankengebäude. Aber wer diese Botschaft in sich aufnimmt, der stößt auf ihre Kraft. Und diese Kraft verändert unser Denken und Fühlen, versöhnt uns mit Gott und schenkt uns Hoffnung über den Tod hinaus, eine Heimat bei Gott in Ewigkeit. Damit diese Kraft empfangen werden kann, braucht man keine guten Leistungen vorzuweisen oder sich sonst irgendwie profiliert zu haben. Paulus schreibt, dass das Empfangsorgan der Glaube ist. So wie ein Lichtschalter die Lampe mit dem Strom verbindet und es zu leuchten beginnt, so verbindet der Glaube den Menschen mit der Kraft der guten Nachricht. Das gilt für alle Menschen ohne Ausnahme. Amen.

Jörg Matthies, Marbach

Impuls für Mittwoch, 03. Mai 2023

Losung
Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott. (3.Mose 19,2)

Lehrtext

Ein Lobpreis seiner Herrlichkeit sollen wir sein – wir alle, die wir durch Christus von Hoffnung erfüllt sind! (Epheser 1,12)

Impuls für den Tag

ŒSeltsame Heilige … so heißt ein Musikalbum von Gerhard Schöne. Darin werden Menschen in Erinnerung gebracht, die mit außergewöhnlichen Taten ein Herz für andere gezeigt haben: Tante Hanna, die in ihrem Friseurgeschäft regelmäßig Seelsorgerin ist; Zorros verwegene Schar, die ein deutliches Zeichen gegen die Treibjagd setzt; die couragierte Frau, die fremdenfeindliche Sticker von den Wänden kratzt. Solche und andere Menschen sind für den Liedermacher die Heiligen von heute: etwas schräg, ziemlich mutig, sehr ideenreich und besonders mitfühlend.
Offensichtlich gilt das nicht nur für eine kleine Gruppe, sondern für jeden Menschen: ŒIhr sollt heilig sein! fordert Gott uns auf. Also nicht nur ein paar schräge Vögel, sondern jede und jeder von uns soll und kann zum Heiligen im Leben werden. Heilig sein mit wachen Blick für das Unrecht, mit Tatkraft für die Benachteiligten, mit Trost für die Traurigen und vor allem mit dem Herzen am richtigen Fleck. Gott ermutigt uns dazu. Seine Heiligkeit wird zum Geschenk dafür. Damit wir selbst zu Heiligen für unsere Mitmenschen werden. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Dienstag, 02. Mai 2023

Losung
Der HERR, der gütig ist, wolle gnädig sein allen, die ihr Herz darauf richten, Gott zu suchen.
2. Chronik 30, 18-19

Lehrtext
Jesus spricht: Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Markus 2, 17

Impuls für den Tag

Himmelfahrtsgottesdienst 2006, die Predigt beginnt. Alle lauschen aufmerksam. Da kommt ein Mann dazu. Keiner kennt ihn. Er trägt ein Base-Cup und eine dunkle Sonnenbrille. Einen Campingstuhl hat er dabei. Im Rucksack klirrt es verdächtig. Er stellt den Stuhl auf, setzt sich, öffnet geräuschvoll eine Flasche Bier und lässt es sich schmecken. ŒWer ist das? Was will der hier? Ein Raunen geht durch die Gemeinde. Sein Verhalten fordert förmlich die Empörung heraus. Er aber scheint das nicht zu merken. Stört er am Ende absichtlich den Gottesdienst oder ist er hier einfach falsch? Ich spreche ihn an. ŒHimmelfahrtsgottesdienst? Noch nie gehört. So kommen wir ins Gespräch über Gott und die Welt und Himmelfahrt. Schnell wird klar, der ŒFremde ist unser Pfarrer, gut getarnt unter Perücke, Base-Cup und Brille. Im Nachgang sagt mancher: ŒIch hab mich etwas ertappt gefühlt. Am liebsten hätte ich den Störer rausgeworfen. Hier hat Gott wohl jemand gefunden, ohne dass der wirklich gesucht hätte. Und zugleich hat er auch uns gefunden. Jesus hat es so gemacht, wenn er zu den Zöllnern und Sündern ging, wenn er mit ihnen am Tisch saß. Wo lässt Gott sich von uns finden? Für mich heute eine Aufgabe zum Nachdenken.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Montag, 01. Mai 2023

Losung
Wie groß sind Gottes Zeichen und wie mächtig seine Wunder! Sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währt für und für.
Daniel 3,33

Lehrtext
Weil wir ein Reich empfangen, das nicht erschüttert wird, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen.
Hebräer 12,28

Impuls für den Tag

Eine ermutigende Geschichte ist das von den drei Männern, die in der Fremde ihrem Gott treu bleiben, der sie stets gehalten, getragen und geführt hat. Sie lassen sich nicht dazu verleiten, … auch nicht durch Zwang und furchtbare Drohung …, irgendwelche aktuellen Idole anzubeten, sich an naheliegende, aber trügerische Sicherheiten zu klammern, griffige, bequeme Lösungen zu wählen. Sie bekennen sich, sie bleiben aufrecht, mutig und gelassen, weil sie wissen: Gott ist doch immer und überall bei uns … auch in dem schrecklich heißen Ofen als Strafe, weil sie sich nicht angepasst haben. Und wirklich, so hören wir weiter, werden sie errettet, bleiben sie unversehrt … so dass selbst der scheinbar so mächtige König sich nur vor Gott verneigen und ihn mit unserem Losungstext preisen kann. Und das ganz zu recht, denn Nebukadnezars Reich ist längst Staub. Aber unser Reich, das Reich der vielen Namenlosen, wird nicht erschüttert, so sagt es uns der Hebräerbrief.
Wir haben also wahrlich allen Grund, dankbar zu sein. Übrigens auch dafür, dass wir Gott so frei dienen dürfen. Wie viele Menschen auf der Welt können davon nur träumen!

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Sonntag, 30. April 2023

Losung
Als Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht!
1.Mose 28,16

Lehrtext
Die Jünger sprachen: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?
Lukas 24,32

Impuls für den Tag

Als Pfarrer mache ich ja manche Besuche. Nicht nur zu Geburtstagen oder Gesprächen im Rahmen von seelsorglichen Anlässen, sondern zur Zeit sind es häufig Kennenlern- und Antrittsbesuche in der neuen Umgebung, bedingt durch meinen Wechsel nach Leipzig. Oft spreche ich dabei, ehe ich mich verabschiede, ein kurzes Gebet, um auch Gott den Umstand des Besuchs ans Herz zu legen und für uns miteinander um seinen guten Segen zu bitten. Es wird still, wir falten die Hände, manche schließen ihre Augen und dann danke ich immer zuerst, dafür, dass wir zusammensein durften, danach folgt manches andere, ehe wir mit „Amen“ schließen und einander ansehen, die wir zusammen am Tisch oder in den Polstermöbeln sitzen. Es ist nur ein kurzer Moment. Aber manchmal sehen mich glänzende oder leuchtende Augen an. Und vielleicht wird gerade da solches spürbar: „brannte nicht unser Herz […] auf dem Wege“!?
Ich wünsche Ihnen stille Momente und Träume, wie Jakob und Begegnungen, wie den Freunden auf dem Weg nach Emmaus – denn Gott ist da, immer, auch dann, wenn ich es noch nicht weiß. Und manchmal schlage ich die Augen auf und denke: „Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte“! Amen.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Leipzig

Impuls für Samstag, 29. April 2023

Losung
Du sollst anbeten vor dem HERRN, deinem Gott, und sollst fröhlich sein über alles Gut, das der HERR, dein Gott, dir und deinem Hause gegeben hat.
[5.Mose 26,10-11]

Lehrtext
Den Reichen in dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, zum Teilen bereit sind.
[1.Timotheus 6,17-18]

Impuls für den Tag

„Danke Herr!“, das kann ich nicht oft genug sagen. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten über die ich mich freue, manchmal sind es große Dinge, für die ich dankbar bin. Nichts ist selbstverständlich und passiert automatisch. Von jetzt auf gleich kann auch aus dem Guten eine Situation entstehen, wo mir das Danken komplett vergeht. Auch Krankheiten können mich so runterziehen, dass ich irgendwann nicht mehr danken und froh sein kann.
Aber gerade hier macht sich doch unser Glaube an den lebendigen Gott bemerkbar. Lasst uns auf schweren Wegstrecken Gutes am Wegesrand suchen. Ich bin sicher wir finden es! Der steinige Weg wird nicht sofort ein weicher Wiesenweg, aber die schönen und Freude bereitenden Dinge am Wegesrand machen das Gehen leichter.
„Gott sei Dank!“ kann ich immer wieder über mein Leben, dass bisher wunderbar geführt wurde, sagen. Und uns allen wünsche ich, dass wir dankbar und fröhlich auch in schweren Tagen sein können. Verzagtheit bringt uns nicht weiter, ein Danklied für unseren Schöpfer schon. Probieren wir es aus, heute mit dem Lied: „Du hast mein Klagelied verwandelt in einen Jubelruf voll Freud.“
Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein