Impuls für Samstag, 14.1.23

Losung
Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten.
Psalm 139,16

Lehrtext
Sorgt euch nicht um euer Leben.
Matthäus 6,25

Impuls für den Tag

„Papa, schaffst Du es, durch diesen Fluß zu schwimmen?“ Mit unserem dreizehnjährigen Sohn hatte ich eine mehrtägige „Männer-Tour“ durch den Urwald Paraguays unternommen. Jetzt standen wir an einem Fluß, mitten in der Wildnis, umgeben von einer atemberaubenden Naturkulisse. Sollte ich es wirklich wagen, mich in die Fluten zu stürzen? Die Herausforderung reizte mich. Aber was war, wenn ich mich überschätzte? Wenn die Strömung stärker war, als erwartet?
Vieles würden wir wagen, wenn wir die Garantie hätten, daß es funktioniert, daß es ein Happy End gibt! Wir würden aufbrechen zu neuen Ufern und mutige Projekte starten. Wir würden uns beruflich verändern und uns einen lang gehegten Traum erfüllen. Wir würden optimistisch Neuland betreten und endlich die Entscheidung treffen, die schon lange ansteht. Einer kennt den Weg, der vor uns liegt. Er kennt ihn bis zum Ziel. Er verspricht keine entspannte Reise im Business-Class-Modus. Aber er verspricht ein Happy End. Er verspricht seine Begleitung, seinen Schutz, bis zum letzten Meter. Das neue Jahr, das verheißungsvoll oder bedrohlich vor uns liegt, ist für Jesus bekanntes Terrain. Auch für 2023 hat er Pläne des Friedens und Heils mit uns.

Reinhard Pilz, Hainichen

Impuls für Freitag, 13.1.23

Losung
Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht! Habe ich’s dich nicht schon lange hören lassen und es dir verkündigt? Ihr seid doch meine Zeugen!
Jesaja 44,8

Lehrtext
Wir sind Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!
2.Korinther 5,20

Impuls für den Tag

Freitag, der Dreizehnte ist heute. Haben Sie Angst, dass Ihnen etwas Schlimmes passiert? Sind Sie abergläubisch?
„Glaube, dem die Tür versagt,
steigt als Aberglaub‘ durchs Fenster.
Wenn die Gottheit ihr verjagt, kommen die Gespenster.“
So hat der Dichter Emanuel Geibel im 19. Jhd. gedichtet. Und er hat recht. Leute, die sich für viel zu aufgeklärt halten, an den Gott der Bibel zu glauben, der alle Geschicke in seinen starken und guten Händen hält, lesen ihr tägliches Horoskop oder wenden sich auch direkt an berufsmäßige Wahrsager. Von denen gibt es in Deutschland mehr als Pfarrer. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass so gut wie nichts von all dem Vorhergesagten eintrifft. Trotzdem glauben sie an die Macht der Sterne und haben Angst vor der Zukunft. Christen vertrauen dem Schöpfer der Sterne. Er hält unser Leben in der Hand, auch die Gestirne. Deshalb ist Freitag, der 13. ein Tag, den Gott geschaffen hat. Wir dürfen ihn froh und dankbar aus seiner Hand nehmen. Und die freimachende Botschaft von der Versöhnung durch Jesus Christus leben und verkündigen.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls für Donnerstag, 12.1.23

Losung
Nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, noch von dir, als dass du den HERRN, deinen Gott, fürchtest, dass du in allen seinen Wegen wandelst und ihn liebst und dem HERRN, deinem Gott, dienst von ganzem Herzen und von ganzer Seele?
5. Mose 10,12

Lehrtext
Wer sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen.
1. Johannes 2,5

Impuls für den Tag

Auf einer Wanderung in den Alpen mussten wir vor einem Gewitter Schutz an einer Hütte suchen. Als der Regen aufgehört hatte und das Gewitter abgezogen, setzten wir unsern Weg bis zur Zielhütte fort. Zunächst war die Markierung eindeutig und der Weg auf der Karte klar. So liefen wir los. Nach einer kurzen Strecke verengte sich der breite Weg in einen schmalen Bergpfad – die Richtung stimmte nach Karte und Blick in die Natur. Doch dann war der Weg zu Ende und dichte Sträucher und Pflanzen verstellten diesen. Der nächste Wegpunkt war zu sehen und die Zeit drückte. Nach kurzer Beratung beschlossen wir dieses überschaubare Stück querfeldein zu gehen. Das war anstrengender als gedacht. Die Freude war groß, als wir völlig nass die Markierung des Weges wieder erreichten. Das Tagesziel, an dem wir schon erwartet wurden, haben wir dann über den Weg sicher erreicht.
Wie groß ist die Freude, wenn man erleben kann, wie gut die Wege des Herrn für einen selbst sind. Wie gut ist es, sich an Gottes Wegmarkierungen zu orientieren, inne zu halten und den Weg weiter zu gehen. Das Ziel: Gottes Herrlichkeit lohnt sich sicher.

Martin Creutz, Döbeln

Impuls für Mittwoch, 11.1.23

Losung
Der HERR hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der HERR an.
Psalm 6,10

Lehrtext
Wenn du betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.
Matthäus 6,6

Impuls für den Tag

Ehrlich, mich hat dieser Satz von Jesus als Mutter von mehreren kleinen Kindern manchmal ganz schön unter Druck gesetzt. Wo bitte ist denn dieses „Kämmerlein“, in dem ich mich zum Beten einschließen kann? Doch höchstens auf dem „Stillen Örtchen“ und das auch nur so lange, bis die Kinder draußen ungeduldig an die Tür hämmern: „Mamaaaa!“ Und obwohl mir die „Stille Zeit“ – also die ungestörte Beschäftigung mit der Bibel, und das Reden mit Gott – sehr wichtig ist, gelang es mir nur selten. Aber Jesus ist jungen Müttern gegenüber barmherzig, davon bin ich überzeugt. Diesen Satz sagte er zu seinen engsten Mitarbeitern und anschließend lehrte er sie das „Vaterunser“, sozusagen als eine allgemeine Anleitung zum Beten. Es kommt nicht so sehr darauf an, welche Worte ich wähle, in welcher Zeit und an welchem Ort ich bete. Das kann ein kurzes Stoßgebet zwischen Windelbergen oder beim Autofahren sein, ein erschöpftes „Danke für…“ kurz vor dem Einschlafen – Hauptsache es ist ehrlich und es kommt von Herzen. Ich muss auch nicht viele Worte dabei machen, denn mein himmlischer Vater weiß, was ich gerade jetzt brauche – sogar schon bevor ich es ausgesprochen habe.

Almut Bieber, Striegistal

Impuls für Dienstag, 10.1.23

Losung
Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die Israeliten aus Ägypten? Gott sprach: Ich will mit dir sein.
2. Mose 3,11-12

Lehrtext
Jesus Christus spricht: Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.
Matthäus 10,16

Impuls für den Tag

Mitte 2022 tagte der Männerstammtisch unserer Kirchgemeinde unter einem besonderen Thema. Es lautete: Weg mit dem Wolf? Diese Frage kann man genauso doppeldeutig verstehen wie sie sich liest. Der Hintergrund ist natürlich ernst. Wölfe sind keine niedlichen Haustiere. Soll man diese Tiere schützen oder schießen? Genauso gegensätzlich wurde dann auch zum Männerstammtisch diskutiert, nachdem wir fachkundig zum Thema eingeführt wurden. Aber selbst dem größten Befürworter der Wölfe in Deutschland war nach diesem Abend klar: Es ist keine gute Idee, ein Schaf mitten unter die Wölfe zu senden. Zumindest ist es keine gute Idee für das Schaf. Jesus tut es trotzdem. Er sendet seine Schafe, also uns, in eine Situation, die gefährlich werden kann. Aber Jesus ist nicht fahrlässig. Er, der Hirte, ist selber mit dabei. Das hat er uns versprochen. Losung und Lehrtext machen uns deswegen heute Mut, uns auch außerhalb unseres Schafstalles uns als Schafe zu erkennen zu geben. Amen.

Jörg Matthies, Marbach

Impuls für Montag, 9.1.23

Losung
Du sollst nicht einem Schuldigen Beistand leisten, indem du als Zeuge Gewalt deckst.
(2.Mose 23,1)

Lehrtext

Brüder und Schwestern: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht! (Philipper 4,8)

Impuls für den Tag

Auf einem Arbeitsblatt sollte ein Fünf-Punkte-Plan entstehen. Es ging dabei darum, wie Leid vermieden kann. Das war neulich die Aufgabe im Religionsunterricht der 9. Klasse. Zuerst waren die Schülerinnen und Schüler etwas ratlos. Doch dann legten sie los und brachten ihren Plan gegen das Leiden zu Papier. Einige Ergebnisse hatten mich beeindruckt: von mehr Schulen in ärmeren Ländern war die Rede, von gerechter Verteilung der Ernteerträge bis hin zu Gesprächsrunden in der Klasse, um Konflikte aus der Welt zu räumen. Somit wurde klar, dass wir selbst Schritte gehen können, um das Leid unter den Menschen zu beheben.
Der Apostel Paulus stellt im Philipperbrief auch so eine Art Plan auf, wie das Leben in der christlichen Gemeinde und darüber hinaus für alle erträglich werden könnte – Haltungen, die wichtig für das Zusammenleben sind. „Darauf seid bedacht!“ schrieb Paulus unter seinen Maßnahmekatalog für ein gelingendes Miteinander. Dieser Satz klingt bis in meine Zeit hinein. Damit auch unter uns heute Gemeinschaft möglich ist, in der sich jede und jeder wohlfühlen kann. Amen.

Pfr. Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Sonntag, 08.01.2023

Losung
Dein Herz soll sich`s nicht verdrießen lassen, dass du deinem armen Bruder gibst.         5.Mose 15, 10

Lehrtext

Gebt, so wird euch gegeben.                                                                                                            Lukas 6, 38

Impuls für den Tag

Als meine älteren Geschwister in die Schule gingen teilten sie ihren Schulweg auch mit Kindern aus einem der umliegenden Dörfer. Der Schulweg für sie war weit, eine Busverbindung gab es nicht und die wenigsten hatten ein Auto. So kamen sie im Winter oft schon durchgefroren und nass bei uns an, um meine Geschwister abzuholen. Meine Mutter war eine pragmatische Frau. Die Kinder bekamen trockene Sachen und etwas Warmes zu trinken. Die nassen Sachen kamen an den Ofen zum Trocknen. Dann konnte es in die Schule gehen. Was am Morgen zu nass war, wurde am Nachmittag trocken wieder ausgetauscht. Diese Geschichte fiel mir beim Lesen der Losung ein. Armut hat viele Gesichter. Oft auch anders als das, was wir unter Armut verstehen. Vielleicht ist Armut einfach der Mangel an dem, was ich gerade nötig brauche: Essen, Zuwendung, Zeit, ein gutes Wort. Dem ŒBruder von Herzen geben erfordert mehr als meinen Geldbeutel. Es braucht meine Aufmerksamkeit, ein offenes Herz und manchmal einfach trockene Handschuhe und eine Tasse Kakao. Spüren und verschenken was der andere nötig braucht klingt nach einem guten Plan für das neue Jahr. Ärmer werden wir davon jedenfalls nicht

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Samstag, 07. Januar 2023

Losung
Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobt der Name des HERRN!
Ps 113,3

Lehrtext
Der Gott der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, wie es Christus Jesus entspricht, damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Röm 15,5-6

Impuls für den Tag

Das neue Jahr ist nun eine Woche alt: Wie steht es mit Ihren Vorsätzen? Halten Sie sich noch dran? Hatten Sie sich überhaupt welche gestellt? Oft scheitern wir ja damit schon nach kurzer Zeit gründlich. Dann liegt es nahe, sich so recht zu ärgern, denn wir haben oft so wenig Geduld – mit uns selbst, mit den anderen, mit Gott. Paulus verweist uns nun hierfür aber gerade auf Gott. Gott nämlich hat stets Geduld mit uns und immer einen Trost parat, wenn wir wieder einmal kleinlaut aufgeben wollen, weil wir uns und unsere Vorhaben gescheitert sehen, wenn unsere Pläne nicht sofort und in Echtzeit und zur Gänze um gesetzt werden.
Warum versuchen wir es nicht mit dem allereinfachsten Vorsatz für Christen: Den ganzen Tag Gott zu loben? Das muss nicht in steten Lobpreis ausarten ( was im übrigen auch suspekt wäre ), geschieht aber schlicht dadurch, dass wir alles, was wir denken, reden und tun, von Gott her und auf ihn hin leben, dass unser ganzes Dasein ein Lob Gottes ist.
Dieser Vorsatz immerhin kann angesichts unseres geduldigen Gottes niemals scheitern!

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Freitag, den 06. Januar 2023 – Epiphaniastag

Losung
Hiskia wurde todkrank; und er betete zum HERRN. Der redete mit ihm und gab ihm ein Wunderzeichen. Aber Hiskia vergalt nicht nach dem, was ihm geschehen war; denn sein Herz überhob sich.
2. Chronik 32,24-25

Lehrtext
Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
1. Petrus 5,5

Impuls für den Tag

Sind Sie an der Geschichte hinter den Texten des Ersten Testaments interessiert? Dann kommen Sie an dem König Hiskija nicht vorbei. Es waren er und der Schülerkreis des Propheten Hosea, die am Ende des 8. Jahrhunderts vor Christus für eine umfassende Reform in Juda sorgten, vermutlich auf der Grundlage des Bundesbuches. Hiskija scheint ein kluger Politiker und treuer Anhänger Gottes gewesen zu sein. Sogar inbrünstig im Gebet, so dass sich Gott davon erweichen ließ, ihn von Krankheit heilte und den bevorstehenden Tod noch 15 Jahre aufschoben (siehe Jesaja 38). Und dennoch ist Macht verführerisch und Dank flüchtig.
„Gedenke der Quelle, wenn du trinkst.“ sagt ein chinesisches Sprichwort.
Da mag am Epiphaniastag die Erinnerung an die Könige aus dem Morgenland gut sein – sei einmal dahingestellt, ob es nun Könige waren oder nicht. Diese drei, die sich vor dem Kind in der Krippe beugten, sind ein Beispiel der Demut – einer Demut, die auch mit Hochwohlgeborensein, Macht und Reichtum einhergehen kann. Und dann ist wohl das größte Wunderzeichen dies: Dass solche Demut beim Anblick eines noch fremden, ärmlichen Stallkindes wie Himmelslicht mein Leben erhellt.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Donnerstag, 05. Januar 2023

Losung
Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt, und noch jetzt verkündige ich deine Wunder.
[Psalm 71,17]

Lehrtext
Simeon sprach: Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.
[Lukas 2,29-31]

Impuls für den Tag

ŒAlt werden ist nichts für Feiglinge lautet der Titel eines ŒÄlter-werden-Bestsellers von Joachim Fuchsberger. Ich gebe zu, ich habe dieses Buch NOCH nicht gelesen, aber in Auszügen davon gehört. Er beschreibt, wie sich das tägliche Leben spürbar ändert, wie ältere Menschen beispielsweise erheblich länger brauchen, um eine Treppe hinauf zu steigen. Viele empfinden das Altsein mit seinen großen und kleinen Zipperlein als Last.

Auch unser Psalmist in unserer heutigen Losung fürchtete sich offensichtlich vor dem Alter. Angst und Vertrauen wechseln sich in dem Psalm 71 ständig ab. Ein Psalm, den das wahre Leben geschrieben hat.
Aber der Psalmbeter weiß, wohin er mit seiner Angst gehen kann: Er wendet sich an Gott. Schon manchmal dachte er, es geht nicht mehr weiter … und es ging doch weiter. Immer wieder im Leben hat er und haben wir Trost und Bewahrung erfahren. Es hilft, sich daran zu erinnern.
Und mit der Bitte: ŒVerwirf mich nicht, wenn ich alt bin, verlass mich nicht, wenn meine Kräfte schwinden., können auch wir uns an Gott wenden. Jederzeit. Amen.

Thomas Meyer, Roßwein