Impuls für Dienstag, 26. Juli 2022

Losung
Machet kund unter den Völkern sein Tun, verkündiget, wie sein Name so hoch ist!
Jesaja 12,4

Lehrtext
Johannes schreibt: Ich sah einen Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern. Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre.
Offenbarung 14,6-7

Impuls für den Tag

Ich war in Bautzen. Nein, nicht im berüchtigten Gefängnis – Gott sei Dank! – sondern kürzlich als Besucherin zum Sächsischen Landesposaunenfest. Gleichzeitig wurde an diesem Tag der 125. Geburtstag der Sächsischen Posaunenmission gefeiert, und das unüberhörbar mit ca. 1500 Bläsern auf dem Domplatz. Außerdem konnte man tagsüber an vielen Orten und auf einigen der vielen Türme Bautzens Bläserklänge hören. Auf diese Weise wurde an diesem Tag in Bautzen – und seit Jahrzehnten tagtäglich an vielen Orten Sachsens (und nicht nur da!) – Gottes Name mit Blasinstrumenten groß gemacht und gelobt. Unsere Aufgabe als Christen ist es, Gott und sein Erlösungswerk an uns bekannt zu machen, „hinauszuposaunen“, auf welche Weise auch immer. Aber mit Musik geht es natürlich am besten. „Danklied der Erlösten“, so ist der Bibelabschnitt aus Jesaja 12 überschrieben. Und nichts hat unsere Umwelt dringender nötig, als dass jemand den allgegenwärtigen Klageliedern einen Kontrapunkt entgegensetzt, vielleicht so: „Er ist meine Rettung, ich vertraue ihm und habe keine Angst. Der HERR allein gibt mir Kraft. Denke ich an ihn, dann beginne ich zu singen, denn er hat mich gerettet.“ (Jes. 12,2)

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Montag, 25. Juli 2022

Losung
David wusste sich stark durch den HERRN, seinen Gott.
1. Samuel 30,6

Lehrtext
Die Apostel sprachen zu dem Herrn: Stärke uns den Glauben!
Lukas 17,5

Impuls für den Tag

Wie verhalten sich Menschen, die sich stark durch ihren Gott wissen? Sie leben mutiger. Bedrohungen treten sie entgegen, denn sie wissen sich ja stark durch ihren Gott. Hindernisse räumen sie aus dem Weg, denn sie wissen sich ja stark durch ihren Gott. Sie geben nicht auf, denn sie wissen sich ja stark durch ihren Gott. Ihr Lebensmotto ist Hoffnung statt Angst. Für uns Christen sollte dieser Mut von König David eigentlich selbstverständlich sein. Jesus Christus, der auferstandene Herr, hat uns versprochen, bei uns zu sein an jedem Tag. Und er ist der, dem alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben ist. Warum begegnet mir aber immer wieder Mutlosigkeit und wenig Zuversicht in mir selber und auch bei anderen? Meine Antwort: Wir sehen nur auf unsere eigenen begrenzten Möglichkeiten. Deswegen sollte am Anfang eines jeden Tages das Gebet stehen, was wir heute im Lehrtext lesen: Stärke uns den Glauben! Amen.

Jörg Matthies, Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Sonntag, 24. Juli 2022

Losung
Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind. Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie fest bleiben.
(Psalm 46,5-6)

Lehrtext

Siehe, die Wohnung Gottes bei den Menschen! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird mit ihnen sein, ihr Gott. (Offenbarung 21,3)

Impuls für den Tag

Mit Farbeimer und Pinsel machten sich über 20 Jugendliche auf den Weg. In der letzten Schulwoche wollten sie gern etwas für ihre Stadt tun. Mehr Farbe sollte in den Alltag kommen. So haben sie den Zaun am Kirchgemeindehaus bunt angestrichen: rote, blaue, gelbe, grüne, orangene, violette Farbe verdrängte allmählich das bisherige Rostbraun. Erstaunte Blicke, was die Jugendlichen da machen, viel Lob von den Erwachsenen für diese Aktion. Wenn ich jetzt den Weg am Zaun entlang laufe, kommt die Freude wie von selbst in mir auf. Was doch so ein bunter Zaun inmitten der Stadt ausmacht!

So stelle ich mir auch die Stadt Gottes vor. „Fein lustig“ eben, mit bunten Zäunen und fröhlichen Menschen. In der Bibel ist diese bunte Welt Zukunftsmusik inmitten einer beschwerlichen Zeit. Doch ich muss nicht darauf warten, bis irgendwann diese Welt ihren Anfang nimmt. Sondern kann schon jetzt Gottes Reich farbenfroh strahlen lassen. Manchmal reicht dafür ein Wort, ein Blick, ein Lächeln oder eben 20 junge Menschen mit einer guten Idee.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Samstag, 23. Juli 2022

Losung
Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst. Josua 1, 9

Lehrtext
Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.
2. Korinther 12, 10

Impuls für den Tag

„Mut ist Angst, die gebetet ha“, so hat Corrie ten Boom einmal gesagt. Sie wusste wovon sie sprach. Während der Zeit des NS-Regimes versteckte die niederländische Christin mehrere jüdische Familien in ihrem Haus. Dieser Einsatz brachte sie schließlich gemeinsam mit ihrer Schwester in das KZ Ravensbrück. Anders als ihre Schwester überlebte Corrie diese qualvolle Zeit. Mit einer Bibel, die sie in das Konzentrationslager eingeschmuggelt hatte hielt sie heimlich Bibelstunden und machte so ihren Mitgefangenen Mut nicht aufzugeben. Ihr Gottvertrauen stärkte den Überlebensmut anderer. Sie war eine einfache kleine Frau, unverheiratet, von Beruf Uhrmacherin, nichts Besonderes. Und doch hat sie Großes gewagt und bewirkt, auch als sie sich nach dem Krieg für die Versöhnung zwischen Opfern und Tätern einsetzte. Sie ist ein Beispiel für Menschen, aus deren Schwachheit Gott Großes werden lässt. Ich denke, es gibt sie heute noch. Menschen aus deren Gottvertrauen eine Stärke erwächst, die ihnen und anderen zum Segen wird. Eine Stärke, die auch durch ausweglose Zeiten trägt und die weder Krankheit noch Verfolgung, Leid und Tod klein kriegen. Eine Stärke, die Berge versetzt. Darum will ich IHN heute bitten.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Freitag, 22. Juli 2022

Losung
Gelobt sei der HERR, der seinem Volk Israel Ruhe gegeben hat, wie er es zugesagt hat.
1. Könige 8,56

Lehrtext
Es ist noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes.
Hebräer 4,9

Impuls für den Tag

„Ruhe“ zu finden ist erstrebenswert – und so mangelt es nicht an Ratgebern, wie man Entspannung und Gelassenheit erlangt, Ruheplätze einrichtet und Nischen zum Durchatmen findet: Alles bitter nötig in unserer haltlosen Zeit und in einer Welt, die immer schneller zu funktionieren scheint und in der vieles nur dem Optimieren anheimgefallen ist. Die wahre Ruhe, das, was etwa die Mönchsväter und -mütter die „Herzensruhe“ nannten, findet man so allerdings sicher nicht. Die nämlich (und darauf macht uns der Kontext der Tageslesungen aufmerksam) entspringt einzig der Zuwendung zu Gott. „Euer Herz sei ungeteilt bei dem Herrn“ gibt Salomo seinem Volk mit auf den Weg, und die Hebräer werden aufgefordert: „So lasst uns nun bemüht sein, in diese Ruhe einzugehen…“ Da ist also keine Erholung dann und wann gemeint, sondern eine Lebenshaltung. Nur wenn wir immer in der Verbindung zur Quelle unseres Seins bleiben (wenn wir nicht etwa Gott bloß zuweilen aus den Accessoires unseres Lebens hervorkramen) – nur dann werden wir wirkliche Ruhe und wahren Frieden finden können.
Und was bei uns beginnt, könnte sich doch dann in alle Welt ausbreiten.

Friedemann Neef (Roßwein)

Impuls für Donnerstag, 21. Juli 2022

Losung
Du wirst an deine Wege denken und dich schämen, wenn ich dir alles vergeben werde, was du getan hast, spricht Gott der HERR.
Hesekiel 16,61.63

Lehrtext
Die Traurigkeit nach Gottes Willen wirkt zur Seligkeit eine Umkehr, die niemanden reut.
2.Korinther 7,10

Impuls für den Tag

Ja, die Scham wird wohl unvermeidlich, beim Anblick all dessen, was es zu vergeben gibt. Zugleich ist mein Erstaunen über das Versprechen groß, dass in diesen Worten aus dem Prophetenbuch Hesekiels liegt – nämlich DASS alles vergeben wird. Das mutet beinahe verrückt an. Und dennoch ist Hesekiel sich sicher: Das sind Worte des HERRN.
Was daraus folgt, ist große Freiheit – eine Freiheit, die ich um Himmels Willen achten soll und will; eine Freiheit, die ich heute schon schmecken könnte, wenn ich Vergebung übte.
Bei diesen Gedanken kommen mir ein paar Zeilen aus einer kurzen Erzählung Franz Kafkas in den Sinn, die „Kinder auf der Landstraße“ heißt: „Wir liefen enger beisammen, manche reichten einander die Hände, […] wir bekamen in die Beine einen Galopp wie niemals, bei den Sprüngen hob uns in den Hüften der Wind. Nichts hätte uns aufhalten können; wir waren so im Laufe […]. Einer von uns begann einen Gassenhauer zu singen, aber wir alle wollten singen. Wir […] schaukelten die Arme, weil die Stimme nicht genügte, wir kamen mit unseren Stimmen in ein Gedränge, in dem uns wohl war.“
Ich finde, das klingt versöhnt und frei. Solche Momente wünsche ich auch Ihnen und euch!

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Mittwoch, 20. Juli 2022

Losung
Du bist mein Schutz und mein Schild; ich hoffe auf dein Wort.
[Psalm 119,114]

Lehrtext
Der Hauptmann sprach: Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.
[Matthäus 8,8]

Impuls für den Tag

Aus dem „Güldenen AB“, wie der Psalm 119 überschrieben ist, ist heute unsere Losung. Der Psalm ist geprägt vom Vertrauen auf Gottes Wort. Viele Verse handeln davon, wie das göttliche Wort lebendig macht und erquickt.
Du bist mein Schutz und mein Schild; ich hoffe auf dein Wort.
Ich denke, diese Worte können wir als Gebet sprechen. Für heute, für morgen und übermorgen oder für einen weiteren Lebensabschnitt gelten sie.
Auch als Anruf Gottes – als Hilfeschrei in einer verzweifelten Situation – kann ich dieses Stoßgebet formulieren.
Ich bin mir dabei sicher, dass der lebendige Herr mein Schutz und mein Schild ist; dass er das in den vergangenen Jahren war und dass er das genauso gut heute und morgen ist.
Ich hoffe fröhlich auf sein Wort, dass es mich immer wieder neu an den Schutz Gottes erinnert und mich hinter seinen Schild treibt.
Den Schild kennen wir auch aus der Waffenrüstung Gottes: Wir sollen den Schild des Glaubens vor uns halten. Vertraue auf Gott. Mach dir klar: „Ich glaube an Jesus, er ist der Sieger und er liebt mich!“ Also, halte den Schild des Glaubens vor dich. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Dienstag, 19. Juli 2022

Losung
Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.
Psalm 34,8

Lehrtext
Der Engel des Herrn kam herein und Licht leuchtete auf in dem Raum; und er stieß Petrus in die Seite und weckte ihn und sprach: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von seinen Händen.
Apostelgeschichte 12,7

Impuls für den Tag

Die Kirche meiner Heimatgemeinde hat man nach dem Zweiten Weltkrieg neu bauen müssen. Die Spitze ihres Turmes ziert eine ungewöhnliche Engelfigur. Der Engel ist drehbar in alle Richtungen und wird vom Wind bewegt. In der Hand hat er eine Posaune. Die Gestalter der Kirche wollten sagen: Hier wird Gottes Wort verkündigt und himmlische Musik dringt vom Kirchturm in alle Richtungen des Ortes. Der Engel verbreitet den Glanz und die Ehre Gottes unter den Menschen. Welch starkes Bild für Gottes Wirken! Oft kommen in unserer Gesellschaft Engelfiguren ziemlich harmlos daher. Eher als Märchenfiguren denn als Boten des lebendigen Gottes. Dabei haben die Engel im biblischen Sinne alle Vollmacht von Gott. Hier hören wir davon, wie sie gläubigen Menschen in ihrer Not hilfreich zur Seite stehen. Der Beter des 34. Psalmes sieht die Engel als starke Helfer in seiner Not. Und in der Geschichte davon, wie Petrus wegen seines Glaubens im Gefängnis sitzt, ist es der Engel, der dem Apostel die Freiheit ankündigt.
Wir dürfen in unserem Leben die Engel als starke Helfer sehen. Wo und wann sie unter uns auftreten, wissen wir nicht. Das bleibt Geheimnis Gottes. Aber das wissen wir: Gott lässt uns nicht allein.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Montag, 18. Juli 2022

Losung
Jeremia sprach:
Mich jammert von Herzen, dass die Tochter meines Volks so zerschlagen ist. Ist denn keine Salbe in Gilead oder ist kein Arzt da?

Lehrtext
Wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, dann esst, was euch vorgesetzt wird, und heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen.
Lukas 10,8-9

Impuls für den Tag

Wer hat das nicht schon einmal erlebt?
Es gibt Situationen im Leben, die unwillkürlich über uns hereinbrechen und unsäglichen Schmerz in uns auslösen. Wie wohltuend ist dann jemand, der uns sein Mitgefühl zeigt. Es ist Balsam für unsere verwundete Seele. So eine Eigenschaft des Mitfühlens besaß der Prophet Jeremia, der in einer sehr dunklen Zeit der Geschichte Israels wirkte. Die Bewohner von Juda hatten Gott den Rücken gekehrt und wandten sich anderen Göttern zu. Jeremia rief sein Volk zur Umkehr auf, aber es ließ sich nicht umstimmen. Das Gericht Gottes stand der Bevölkerung Judas unmittelbar bevor. Sie würden durch die Babylonier in Gefangenschaft geraten und Juda würde völlig zerstört werden. Obwohl Jeremia ein Gerichtsprophet Gottes war und die Wahrheit ungeschminkt verkündete, war er voller Trauer und Mitgefühl für sein Volk. Deswegen wird er auch als der „weinende Prophet“ bezeichnet. In unserem Land fragen ebenfalls viele Menschen nicht nach Gott. Nehmen wir Jeremia als Vorbild, der sich klar gegen die Sünde stellte, aber dennoch sein Volk liebte. Zeigen wir Mitgefühl und treten wir für unser Volk in der Fürbitte ein, dass es umkehrt und Heilung erfahren kann.

Heike Dieken aus Pappendorf

Impuls für Sonntag, 17. Juli 2022

Losung
Herr, stelle eine Wache vor meinen Mund, einen Posten an die Türe meiner Lippen!

Psalm 141, 3

Lehrtext

Kein böses Wort soll über eure Lippen kommen. Vielmehr sollt ihr stets ein gutes Wort haben; um jemenden zu stärken, wenn es nötig ist. dann bringt dieses Wort denen Segen, die es hören.

Epheser 4,29

Impuls für den Tag

Worte haben Macht.
Worte können die Welt verändern.
Ich denke, diese Erfahrung sollten die meisten von uns schon gemacht haben.
Ich hoffe, jeder von Ihnen und euch durfte schonmal erleben, was positive Worte auslösen können, wenn sie von Herzen kommen. Ein ernst gemeintes „Du bist mir wichtig“, „Du bist ein toller Freund/eine tolle Freundin“ oder sogar ein „Ich liebe dich“ kann ein einzelnes Leben im positiven Sinne völlig auf den Kopf stellen.
Aber wie viel häufiger werden wir in unserem Alltag mit dem Gegenteil konfrontiert? Mit schlechten Worten, ausgesprochen, oder unausgesprochen in Gedanken. Wie oft lassen wir uns runterziehen von anderen Meinungen?
Ich glaube, mit „schlechten“ Worten bewirken wir nur einen Strudel der Unzufriedenheit und des Hasses.
Gott zeigt uns heute, dass es auch anders geht. Wir sollen ein gutes Wort haben. Um zu stärken und Segen zu bringen.
Probiers doch einfach mal aus und sprich heute bewusst ein paar gute Worte zu deinen Mitmenschen.

von Christian Stoll aus Zwickau