Impuls für Montag, 6. Juni 2022

Losung
Losung:
Der HERR erforscht alle Herzen und versteht alles Dichten und Trachten der Gedanken. 1. Chronik 28,9

Lehrtext
Lehrtext:
Daran erkennen wir, dass wir in ihm bleiben und er in uns, dass er uns von seinem Geist gegeben hat. 1. Johannes 4, 13

Impuls für den Tag

„Mein Sohn, erkenne, den Gott deines Vaters und diene ihm mit ganzem Herzen und mit williger Seele.“ Diese Aufforderung geht dem Losungstext heute voraus. König David richtet diese Worte an seinen Sohn Salomo als er ihn dem Volk Israel als seinen Nachfolger vorstellt. „Denn der HERR erforscht alle Herzen ….“ David spricht seinem Sohn ins Gewissen. Eltern machen das manchmal so, besonders dann, wenn ihre Kinder Neues beginnen. Sie wollen sie vor Unglück und Fehlern bewahren. Der alte König David weiß, wovon er spricht. Er hat genug erlebt. Er weiß, dass man Gott nichts vormachen kann. Er weiß aber auch, dass Gott ein starker Ratgeber ist und, dass unsere Entscheidungen oft tief im Herzen entstehen. Ein König muss oft Entscheidungen treffen, die für viele Menschen bedeutsam sind, so wie viele andere auch, die Macht oder Verantwortung haben. Später wird Salomo bitten: „Gib mir Weisheit und Verständnis, damit ich dieses Volk richtig führen kann.“ Ein starker König, der um seine menschliche Begrenztheit weiß.
„So wahr mir Gott helfe.“, diesen Satz sprechen manche Politiker, wenn sie ihren Amtseid schwören. Ein starker Satz – nicht nur für Politiker.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Sonntag, 05. Juni 2022

Losung
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Ps 73,26

Lehrtext
Wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. Denn wir sind gerettet auf Hoffnung hin.
Röm 8,23-24

Impuls für den Tag

Pfingsten. Geburtstag der Kirche.
Bezeichnend, dass ein Teil des Gebets eines Priesters die Losung für diesen Tag gibt. Damals hatten Tempelpriester nichts zu er- oder vererben. Der Dienst am Heiligtum war ihr Erbteil und eigentlich DER bedeutendste Teil ihres Lebens. Darum spricht das Gebet von Gott als „mein Teil“.
Seit nun mit Pfingsten die Heilige Geistkraft in die Zwischenzeit zwischen Jesu Himmelfahrt und Wiederkunft eingezogen ist und die Gemeinschaft der Herausgerufenen sich etabliert, die wir heute Kirche nennen, hat sich der Dienst der Priester*innen nicht verändert, aber die Dienenden haben es. Wir sind alle berufen in diesen priesterlichen Dienst, der als Gotteskindschaft verstanden werden kann und in und aus Hoffnung lebt. Vor allem aber: Auch du und ich, wir alle, die wir Kinder Gottes sind, können heute das Gebet des alten Priesters mitbeten: „Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.“ Weil der Tröster heute einzieht und bleibt und weil, wenn nichts bleibt, ich als Kind Gottes, dennoch SEINE Gnade erben werde. Grund genug, das allen weiterzusagen – wie damals, als Pfingsten war.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Samstag, 4. Juni 2022

Losung
Der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten.
[2.Mose 13,21]

Lehrtext
Was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben.
[Römer 15,4]

Impuls für den Tag

Im 2. Buch Mose, aus dem unsere Losung entstammt, lesen wir die Geschichten um das Volk Israel, das sich aufmacht, Ägypten zu verlassen und in das gelobte Land zu ziehen. Doch wie sollen sie den richtigen Weg finden? Israel hatte ein wunderbares Privileg: Gott höchstpersönlich führte sie an. Er ging vor ihnen her, am Tage sichtbar als Wolke und nachts als Feuersäule.
So war also Gott bei seinen Leuten. Tag für Tag, und Nacht für Nacht. Ohne Unterbrechung. Allein das ist schon ein Hinweis auf die Art Gottes, die mich begeistert: Er ist da! Immer! Jederzeit!
Auch wenn wir heute keine Wolke oder Feuersäule sehen, der lebendige Gott ist da durch seinen Geist. Jesus hat versprochen, dass er durch seinen Geist in allen wohnt, die zu ihm gehören.
Und so sollten wir unsere heutige Losung als Einladung lesen: Lassen auch wir uns von Gott führen.
Führung durch Gott bedeutet nicht, dass wir schon sehen können, was hinter dem nächsten Abzweig liegt. Sich der Gegenwart Gottes anzuvertrauen, macht jedoch zuversichtlich, gibt mir Sicherheit und Frieden bei jedem Schritt, den ich jetzt gerade gehe und gehen werde. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Freitag, 3. Juni 2022

Losung
Wer Dank opfert, der preiset mich, und da ist der Weg, dass ich ihm zeige das Heil Gottes.
Psalm 50,23

Lehrtext
Seid verwurzelt und gegründet in Christus Jesus und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und voller Dankbarkeit.
Kolosser 2,7

Impuls für den Tag

Der alte Baum war durch einen Blitzschlag fast in zwei Teile aufgeteilt worden. Ich hätte ihm nach diesem Blitzschlag keine Chance gegeben zu überleben. Und doch ist er nicht abgestorben. Seine Wurzeln seien so tief in der Erde gewesen, dass sie den Baum am Leben erhalten haben. Oft müssen wir Einschläge in unserem Leben wahrnehmen. Da sagt einem die Diagnose der Ärzte, dass das Leben nun eingeschränkt weiter geht. Da kommen Dinge auf mich zu im Leben, mit denen ich nur schwer umgehen kann. Da läuft fast nichts nach meinen Plänen. In solchen Situationen bin ich froh, dass ich um meine geistlichen Wurzeln weiß. Jesus trägt mein Leben, egal was kommen mag. Mit ihm und seinem Wort darf ich mein Leben gestalten und dieses Leben geborgen wissen in Gottes Händen. Dieses feste Vertrauen wünsche ich Ihnen allen heute, die Sie diese Worte hören oder lesen.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Donnerstag, 2. Juni 2022

Losung
Der HERR denkt an uns und segnet uns.
Psalm 115,12

Lehrtext
Kommt nicht alles, was du hast, von Gott?
1. Korinther 4,7

Impuls für den Tag

„An Gottes Segen ist alles gelegen!“ Können wir diesen Satz so bejahen oder denken wir, dass unser Erfolg allein von unserer Leistungsfähigkeit abhängt? Wenn alles im Leben glatt läuft, haben wir oft das Gefühl, wir hätten unser Leben im Griff. Aber wenn schwere Zeiten kommen, merken wir schnell, dass wir allein mit unserem Tun an unsere Grenzen kommen. Gesundheit, Arbeit, Familie und Freunde sind ein Geschenk. Das liegt weder in unserer Macht noch in unseren Händen. Wenn wir kapitulieren und uns nach Gottes Hilfe ausstrecken, kann er unsere leeren Hände füllen. Wir erkennen an, dass Gott der Urheber aller Gaben ist. Er vergisst uns nicht. Unauslöschlich hat er uns in seine Hände gezeichnet. Gott ist unser Versorger und Helfer zu allen Zeiten. Diese Erfahrung durfte ich vor ein paar Wochen im Supermarkt machen. Ich stand vor einem nahezu leeren Regal. Fast das ganze Öl war ausverkauft. Ich schaute weiter nach unten. Da standen noch 3 Flaschen Sonnenblumenöl (Bio) im Sonderangebot. Genau das Öl, was ich brauchte. Dankbar griff ich nach einer Flasche. Gott hatte an mich gedacht. Er denkt auch heute an uns und will uns beschenken. Vergessen wir das nicht!

Heike Dieken aus Pappendorf

Impuls für Mittwoch, 1. Juni 2022

Losung
Der HERR wird richten die Völker.
Psalm 7,9

Lehrtext
Wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi erscheinen, damit ein jeder empfange, was seinen Taten entspricht, die er zu Lebzeiten getan hat, seien sie gut oder böse.
2.Korinther 5,10

Impuls für den Tag

Es gibt viele Bilder, die man von Gott haben kann, Bedeutungen oder Rollen, die man ihm zuschreiben kann. Ein liebender Vater. Ein treuer Freund. Ein guter Hirte. Ein mächtiger König. Erlöser. Friedefürst. Heiland. Messias.
Ich kann mich mit all diesem Zuordnungen für Gott gut identifizieren.
Die Losung von heute legt einen anderen Schwerpunkt: Gott als Richter.
In meinem Kopf entsteht sofort das Bild eines harten, gefühlslosen Menschen, der sich nicht scheut, den Angeklagten nach aller Härte des Gesetzes zu verurteilen. Ich selbst war noch nie in einem Gerichtssaal, ich kenne auch keinen Richter persönlich. Und dennoch entsteht dieses Bild. Vielleicht hast du andere Erfahrungen gemacht.
Auf das erste Hinschauen mag ich das Bild Gott als Richter nicht. David schrieb diesen Psalm in der Verfolgung und der Hoffnung, Gott möge seine Feinde verurteilen.
Doch wenn wir ehrlich sind, sind wir dann nicht alle verurteilenswert? Wie oft verstoßen wir gegen Gottes Willen, wie oft treten wir seine Gesetze mit Füßen?
Ich bin dankbar, dass wir einen Anwalt und Fürsprecher mit Jesus Christus gewonnen haben, der die Macht hat, uns vor Gottes Richterstuhl freizusprechen. Ich weiß, dass Gott gerecht ist und kann ihn so auch als meinen Richter annehmen.

von Christian Stoll aus Zwickau

Impuls für Dienstag, 31. Mai 2022

Losung
HERR, gedenke meiner nach der Gnade, die du deinem Volk verheißen hast; erweise an uns deine Hilfe.
Psalm 106,4

Lehrtext
Jedem einzelnen von uns ist die Gnade gegeben nach dem Maß, mit dem Christus zu geben pflegt.
Epheser 4,7

Impuls für den Tag

ŒHerr, gedenke meiner nach der Gnade, die du deinem Volk verheißen hast; erweise an uns deine Hilfe. Es ist das Gebet eines Menschen, der seine Unzulänglichkeit erkannt hat. Er beruft sich auf die Zusagen Gottes, die er seinem Volk gemacht hat. So birgt er sich in die Barmherzigkeit Gottes. Nicht auf Menschen, sondern auf Gott setzt der Beter seine Zuversicht. Menschen können nicht weiterhelfen. Er erwartet die Hilfe von Gott. Dieses auf die Gegenwart bezogene Schuldbekenntnis wird zum Weg der Buße, auf dem Gottes Güte seine Gemeinde leitet. So kann sie wieder vor ihn treten.
Auch wir heute dürfen einstimmen in die Worte des Psalms. Vor Gott dürfen wir die Sünden des eigenen Lebens, aber auch die Sünden unseres Volkes ausbreiten. Vor ihm dürfen wir die Blockaden ehrlich benennen. Mit bußfertigem Herzen können wir vor ihm treten. Sein Aufräumungsprogramm ist mit einem Namen verbunden. Mit dem Namen Jesus. Dieser Name bedeutet ŒGott hilft. Gott vergibt uns um Jesu willen. In ihm hat er uns seine Hilfe erwiesen. In ihm erweist er sie täglich neu. Jesus macht den Weg frei. Der Zugang zum Vater führt über ihn.

Thilo Handschack

Impuls für Montag, 30. Mai 2022

Losung
Ich bin arm und elend; der HERR aber sorgt für mich.
Psalm 40,18

Lehrtext
Hoffnung lässt nicht zuschanden werden.
Römer 5,5

Impuls für den Tag

Arm und elend … gibts das wirklich? Zumindest bei uns? Klingt das nicht eher nach um Mitleid heischendem Gejammer?
Es ist wahr, in unserem Land leben wir in Wohlstand und Sicherheit. Niemand muss verhungern, auch für Arme und Gestrandete gibt es Hilfsangebote.
Doch Œarm und elend beschränkt sich nicht nur auf materielle Dinge. Und da merken wir, wie viel es auch bei uns davon gibt: Krankheit, Einsamkeit, Egoismus, Rücksichtslosigkeit, Gewalt. Jeder wird in seinem Leben solche Dinge finden.
Darum sollten wir dankbar sein für das, mit dem uns Gott versorgt. Und wir dürfen ihm all das klagen, wo wir uns arm und elend fühlen. Darüber hinaus sollen wir im Gebet die Menschen nicht vergessen, denen es schlecht geht. In unserem Umfeld und Land genauso wie überall dort, wo Krieg, Hunger und Armut herrschen.
Von der Hoffnung, die wir in solch einem Gebet haben dürfen, konnten viele schon singen:
Gelobt sei Gott und hochgepriesen, denn mein Gebet verwirft er nicht; er hat noch nie mich abgewiesen und ist in Finsternis mein Licht. Zwar elend, dürftig bin ich immer und schutzlos unter Feinden hier; doch er, der Herr, verlässt mich nimmer, wendt seine Güte nie von mir.
(Matthias Jorissen, EG 279, 8)

Stefan Gneuß (Hainichen)

Impuls für Sonntag, 29. Mai 2022

Losung
Salomo sprach: Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen – wie sollte es dann dies Haus tun, das ich gebaut habe?      1. Könige 8, 27

Lehrtext
Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.
1. Joh 4,12

Impuls für den Tag

Die Losung ist Wasser auf die Mühlen all derer, die am Sonntag einen Ganztagsausflug zu Fuß, per Auto oder Rad machen, mit der Begründung, dass Gott doch nicht oder nicht mehr in unseren Kirchen zu finden ist. Es ist ja in diesen Wochen sehr gut nachvollziehbar, dass es Menschen ins Freie zieht und wir in der blühenden Pracht der Bäume, Blumen und Felder den erkennen, der das alles geschaffen hat. Nachdenklich stimmt mich aber, wenn die Erlebnisse in der Natur zur einzigen Gottesbegegnung werden. Denn ER will auch in seinem Wort und in der Begegnung mit Menschen, die zu ihm gehören, erfahrbar sein. Gerade am Sonntag Kantate habe ich erfahren, wie gestärkt und berührt Menschen aus einem Gottesdienst in die neue Woche gegangen sind. Gemeinsames Singen, Hören auf Gottes Wort und gemeinsames Beten, sowie der gemeinsame Austausch beim Kaffeetrinken im Anschluss haben vielen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Vielleicht versuchen wir das eine mit dem anderen zu verbinden: mit dem Rad zum Gottesdienst zu fahren und danach eine Runde in Gottes schöner Welt zu drehen.

Pfarrerin Diemut Scherzer aus Hainichen

Impuls für Samstag, 28. Mai 2022

Losung
Verlasset euch nicht auf Fürsten; sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.
Psalm 146,3

Lehrtext
Jesus Christus ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und Fürst der Könige auf Erden!
Offenbarung 1,5

Impuls für den Tag

Wer sich nur auf andere verlässt, kommt sich ganz schnell ganz schön verlassen vor. Wer seine Hoff- nung nur auf Menschen setzt, gleicht jemandem, der im Campingurlaub versucht, die Heringe seines Zeltes in einer Wanderdüne zu befestigen. Es ist sinnlos! Fest mit Gott zu rechnen, hingegen macht
Sinn. Die Bibel, vollgepackt mit seinen Zusagen, kann man mit einer Lagerhalle voller Zementsäcke vergleichen: Ein gigantisches Kapital, mit dem man Erstaunliches bauen kann: Fundamente und Brücken, Straßen und Wolkenkratzer. Aber dazu muß der Zement natürlich erst mit Sand und Wasser gemischt werden. Erst dann erfüllt er seinen Zweck. Erst dann entsteht Beton, der Halt und Festigkeit gibt. So ähnlich ist das mit Gottes Zusagen: Sie helfen uns wenig, wenn sie vergessen und verstaubt in unserer Bibel schlummern. Wir müssen sie in unser Leben Œholen. In unseren All- tag, in unsere Probleme und unsere Zweifel. Danach Œmischen wir sie mit unserem Glauben und unse- rer Aktion … und erleben, daß es Œfunktioniert: Das, was Gott versprochen hat, gibt uns festen Halt und beginnt unser Leben zu verändern. Seine Worte sind ein Fundament, das jeder Erschütterung stand- hält. Darauf kannst Du bauen!

Reinhard Pilz