Impuls für Samstag, 07.05.2022

Losung
O HERR, hilf! O HERR, lass wohlgelingen!
Psalm 118,25

Lehrtext
Der Gott des Friedens rüste euch aus mit allem Guten, dass ihr seinen Willen tut.
Hebräer 13,20.21

Impuls für den Tag

Ich sitze oft vor Gottesdiensten, während die Glocken läuten, noch einmal in Ruhe in der Bank oder vorn, auf einem Stuhl. Dann sehe ich auf den Altar, atme noch einmal durch, schließe meine Augen und spreche für mich diese Worte aus Psalm 118: „O Herr, hilf! O Herr, lass wohlgelingen!“
Was mehr will ich auch sagen? Ich weiß, dass ich in allem, was ich tue, auf GOTT und SEINE Hilfe angewiesen bin. Egal wie gut etwas vorbedacht und vorbereitet sein mag, wie gut ich glaube, bereit zu sein; egal wie gut ich kann, was ich tue – ich weiß wohl, dass ich mit GOTTES Hilfe besser beraten bin, weil ich sicherer stehen und gehen kann, wenn ich weiß, dass ich nicht nur für mich und für die Anwesenden, sondern auch für GOTT tue, was ich tue und IHN dabei im Rücken und an der Seite habe.
Und wenn ich zugleich für GOTT tue, was ich tue, dann glaube ich, hat ER ein Interesse daran, dass es wohl gelingen mag. Damit sich von IHM etwas zeigt und erfahren lässt. Zum Beispiel: Dass ER ein Gott des Friedens ist, der alles Gute bereit hält – auch das Wohlgelingen -, damit ich SEINEN Willen tun kann. Weshalb also eigentlich dieses Wort aus Psalm 118 nur vor Herausforderungen stellen und nicht vor ein ganzes Leben und jeden einzelnen Tag?

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Freitag, 06. Mai 2022

Losung
Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse.
[Prediger 12,14]

Lehrtext
Jeder von uns wird für sich selbst Gott Rechenschaft geben. Darum lasst uns nicht mehr einer den andern richten.
[Römer 14,12-13]

Impuls für den Tag

Unsere Losung ist heute aus dem Buch Prediger. Es soll den Menschen nachdenklich machen und ihn dazu bringen, den Wert des Evangeliums zu erkennen. Wie viele Menschen leben oberflächlich in den Tag hinein. Manche vermitteln sogar den Eindruck, als gehe es ihnen sehr gut. Doch fragen tatsächlich nur wenige nach dem Sinn des Lebens und nach der Ewigkeit. Das Buch Prediger will aber genau dieses Bedürfnis in solchen Menschen wecken. Auf diese Weise sollen sie aufgerüttelt werden und ihren Mangel erkennen. Denn jeder Mensch hat ein Bedürfnis der Seele, das menschlich nicht gestillt werden kann. Damit fällt diesem Buch ein wichtiger Platz in Gottes Wort zu.
Unsere Losung will wachrütteln. Wir werden ermahnt, dass unserem lebendigen Gott nichts verborgen ist und wir alles vor seinem Richterstuhl einmal offenbaren müssen. Alles wird ange- sprochen, sowohl das Gute als auch das Böse, wenn ich vor Gott stehe und er mit mir Rückblick hält.
Manchmal erschreckt mich dieser Gedanke, dass Gott nichts auslässt in meinem Leben. Aber ich darf auch wissen, dass Jesus mich im Gericht verteidigen wird. Er wird mich da rausreißen, wenn ich IHM vertraue und mit IHM gelebt habe. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Donnerstag, 05. Mai 2022

Losung
Ich, der HERR, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand.

Lehrtext

Epheser 3,12

Impuls für den Tag

Mir kommt bei dieser Losung aus dem Jesajabuch das runde blaue Verkehrsschild in den Sinn, das einen Weg für Fußgänger markiert. Auf blauem Grund ist das Bild einer Frau, die ein Kind an der Hand hält. Auf diesem Weg sollen Menschen ungefährdet als Fußgänger unterwegs sein können. Für mich war dieses runde, blaue Gebotsschild von Kindheit an ein Vertrauen erweckendes Zeichen. Es steht für Sicherheit und Geborgenheit im Straßenverkehr.
Wie gut, wenn mein Leben durch Sicherheit und Geborgenheit geprägt ist. Und das deshalb, weil Gott mich an die Hand nimmt. So wie die Mutter ihr Kind. Und auch mein Lebensweg wird dann ein sicherer Weg. Zumindest hat Gott ihn so aus seiner Sicht angelegt, auch wenn aus meiner menschlichen Sicht Vieles unsicher bleibt.
Vielleicht so, wie ein Fußweg nicht vor allen Gefahren schützen kann. Und doch ist er so gedacht, dass man dort sicher und gut gehen kann. So sei es mit unserem Leben im Glauben an Gott.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Mittwoch, 04. Mai 2022

Losung
Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN.
Psalm 127,3

Lehrtext
Jesus nahm ein Kind, stellte es mitten unter sie und herzte es und sprach zu ihnen: Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.
Markus 9,36-37

Impuls für den Tag

„Ich habe Hunger und mir ist furchtbar kalt. Meine Eltern habe ich verloren. Haben Sie noch Platz für mich?“, fragte ein kleiner Junge. So standen viele Kinder vor der Tür des Johannes Falk. Er und seine Frau waren dafür bekannt, dass sie Kinder in ihr Haus aufnahmen. Johannes Falk hatte selbst einmal Kinder gehabt, die er durch eine schwere Krankheit verloren hatte. Er lebte in einer schwierigen Zeit, in der Anfang des 19. Jahrhunderts der Krieg und die Pest wütete. Falk wusste, dass viele Kinder jetzt ohne Eltern auf der Straße lebten und nichts mehr zum Essen und Anziehen hatten. Da immer mehr Kinder zu Falks kamen, wurde bald ein größeres Haus gekauft. Viele Jungen fanden auf dem Lutherhof ihr neues Zuhause. Dort stand auf einer Tafel: „Wer ein Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf.“ Johannes Falk hatte den Wunsch, von Jesus zu lernen. Er handelte durch seinen Einsatz für die verwaisten Kinder vorbildlich und dichtete das bekannte Lied „O du fröhliche“.
Wenn wir im Reich Gottes Größe zeigen wollen, wenden wir uns den Kleinen zu. Kinder sind ein Se- gen, aber auch diejenigen, die sich über sie erbar-
men.

Heike Dieken aus Pappendorf

Impuls für Dienstag, 03. Mai 2022

Losung
Singet dem HERRN ein neues Lied, seinen Ruhm an den Enden der Erde.

Lehrtext

Kolosser 1,23

Impuls für den Tag

Musik spielt in der Bibel eine ziemlich große Rolle. Immer wieder steht von Lobliedern geschrieben, die Psalmen sind im Grunde auch nichts anderes als Liedtexte.
Und immer wieder geht es um Musik, die Gott ehrt, die seinen Ruhm preist. Denn Gott tut täglich so viel Gutes, wer, wenn nicht er, ist es wert, angesungen zu werden? Wenn ich in landeskirchlichen Gottesdiensten bin, denke ich mir manchmal: Warum feiern wir nicht viel ausgelassener unseren großen Gott? Warum jubeln wir auf Partys oder in Fußballstadien, aber nicht in der Kirche? Noch dazu, wenn man bedenkt, wie oft in der Bibel dazu aufgerufen wird.
Die Band Koenige & Priester fassen das in einem ihrer Texte gut zusammen:
Warum tanzen wir nicht?
Warum lachen wir nicht?
Warum feiern wir nicht, gemeinsam?
Warum singen wir nicht?
Warum beten wir nicht?
Warum feiern wir nicht, gemeinsam?

von Christian Stoll aus Zwickau

Impuls für Montag, 02. Mai 2022

Losung
HERR, deine Ratschlüsse von alters her sind treu und wahrhaftig.
Jesaja 25,1

Lehrtext
Aus Liebe hat Gott uns dazu bestimmt, seine Söhne und Töchter zu werden – durch Jesus Christus.
Epheser 1,4-5

Impuls für den Tag

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Ich kenne dieses Phänomen sehr gut. Ich nehme mir etwas unter ganz bestimmten Bedingungen vor, male mir alles wunderbar aus, freue mich darauf – und viel zu oft kommt etwas dazwischen. Meine Enttäuschung ist dann groß. Alles ist „über den Haufen“ geworfen. So scheint es in meinem irdischen, menschlichen Leben zu sein. Ich plane, plane und plane – und doch wird es dann wieder alles anders. Über Gründe spekuliere ich schon und merke, dass es doch keinen Sinn macht. Das Ergebnis bleibt das gleiche. Wie „irrwitzig“ erscheint mir dabei die Losung des heutigen Tages. Des Herren Ratschlüsse waren, sind treu und wahrhaftig. Dabei fällt mir ein, dass mein Lebensplan nicht in meiner Hand liegt, sondern eben in Gottes Hand. Dabei sind Ereignisse in meinem Leben manchmal auch nur von begrenzter Dauer. Darauf vertraue ich. Und schon weicht die „Irrwitzigkeit“ der Losung der Freude. Gott hat mein Leben geplant mit all seinen Höhen und Tiefen. Von je her, dass wird mir bewusst. Amen

Thilo Handschack

Impuls für Sonntag, 1. Mai 2022

Losung
So viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
Jesaja 55,9

Lehrtext
Unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.
1.Korinther 13,9-10

Impuls für den Tag

Können Sie sich die Größe des Weltalls vorstellen? Oder die Unendlichkeit der Zeit? Es gibt Dinge, die können wir wissen, für eine komplette Vorstellung reichen Gehirn und Verstand aber nicht aus. Der menschliche Intellekt ist wunderbar. Gewaltig, welche Erkenntnisse und Errungenschaften er schon hervorgebracht hat! Und dennoch kommt dieser oft an seine Grenzen. So auch beim Verstehen der Größe Gottes. Dies aber ist keine Einschränkung. Es ist Grund zur Dankbarkeit, dass Gott als Schöpfer nach wie vor über seiner Schöpfung und seinen Geschöpfen steht. Dass er immer wieder Wege und Gedanken hat, die wir selber nie geahnt oder geschafft hätten.
Vor 307 Jahren wurde hier in Hainichen der Dichter und Philosoph Christian Fürchtegott Gellert geboren. Es war die Zeit der so genannten Aufklärung. Der Mensch mit seinem Geist galt als das Höchste. Gellert erkannte jedoch: Die Größe des menschlichen Geistes zeigt, wie noch unermesslich größer sein Schöpfer ist. Und deshalb sollen wir ihn nutzen, um diesem Schöpfer zu vertrauen, ihn anzubeten und unseren Mitmenschen zu helfen. Neugierig auf Gellert? Dann lesen oder singen Sie Nummer 506 im Evangelischen Gesangbuch!

Stefan Gneuß (Hainichen)

Impuls für Samstag, 30. April 2022

Losung
Der Herr sprach zu Mose: Du hast Gnade vor meinen Augen gefunden und ich kenne dich mit Namen.
2. Mose 33,17

Lehrtext
Jesus spricht: Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.
Joh 10,14

Impuls für den Tag

Am Ufer der Leine stand eine Mutterschafherde mit vielen Lämmern. Ein Zaun grenzte ihre Weidefläche ein und sie von den vorbeilaufenden Menschen und Hunden ab. Ein kleines Schild am Zaun erregte meine Aufmerksamkeit: ŒTelefonnummer Hirte. Während die Schafe fraßen und die Lämmer fröhlich in der Sonne spielten, dachte ich: Aha! Im Notfall rufen die Schafe beim ihrem Hirten an. Im Ernst, wozu hängt der Hirte die Nummer an den Zaun? Erwartet er, dass Vorbeikommende sehen, wenn bei den Schafen etwas nicht stimmt und ihn dann informieren? Jesus beschreibt seine Beziehung zu uns auch mit Hilfe des Bildes vom Hirten und seinen Schafen. Aber den großen Unterschied macht das Wort Œkennen aus. Es beschreibt eine Beziehung zwischen Jesus und den Menschen, die so eng, wie die Beziehung Jesu zu seinem Vater ist. Sie sind nicht nur miteinander bekannt oder wissen voneinander. Sie haben eine innere Verbundenheit, die sich aus der Beziehung zwischen Vater und Sohn bildet. Genauso gestaltet Jesus die Verbindung zu uns, zu jedem einzelnen. Und möchte, dass wir ihn so kennenlernen. Als den guten Hirten.

Pfarrerin Diemut Scherzer aus Hainichen

Impuls für Freitag, 29. April 2022

Losung
Keiner ersinne Arges in seinem Herzen gegen seinen Nächsten, und liebt nicht falsche Eide; denn das alles hasse ich, spricht der HERR.
Sacharja 8,17

Lehrtext
Seid untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.
Epheser 4,32

Impuls für den Tag

Freiheit – wo man sie nicht erwartet! Bei unserer Arbeit in Paraguays Gefängnissen ha- be ich immer wieder Menschen getroffen, die wirklich frei sind; auch hinter Gittern, Stachel- draht und Stahltüren. Dort, wo Männer und Frauen Jesus Christus begegnen, zerbrechen Ketten. Sie erleben echte Befreiung von Hass und Bitterkeit, von Angst und Schuld. Zur gleichen Zeit begegne ich Menschen, die zwar nie ein Gefängnis von innen gesehen haben, aber doch gefangen sind. Sie leben „in Frei- heit“ und sind doch nicht frei. Sie sind Gefangene ihrer Verbitterung. Gefangen in Groll und schmerzhaften Erinnerungen.
Jesus ruft uns auf, zu vergeben. Ohne Wenn und Aber. Ohne Bedingungen zu stellen. Wir sollen denen vergeben, die uns verletzt und unser Vertrauen missbraucht haben. Den ersten Schritt gehen, das Schweigen brechen, die Hand reichen. Das ist nicht populär. Das ist alles andere als einfach. Aber es ist dein und mein Auftrag. Und wer vergibt, entdeckt: Ver- gebung befreit, nimmt die Angst von der Seele, schenkt Hoffnung und Zukunft. Oder wie es der Buchautor Luis Smedes formulierte: „Vergebung heißt: einen Gefangenen frei- geben – und festzustellen, daß der Gefangene man selbst war.“

Reinhard Pilz

Impuls für Donnerstag, 28. April 2022

Losung
Der HERR wird zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln.
Jesaja 2,4

Lehrtext
Gott hat das Wort dem Volk Israel gesandt und Frieden verkündigt durch Jesus Christus, welcher ist Herr über alles.
Apostelgeschichte 10,36

Impuls für den Tag

Es ist leicht gefordert: „Schwerter zu Pflugscharen“ und „Nie wieder Krieg!“ in Friedenszeiten.
Doch wenn der Aggressor das Land überfällt und buchstäblich eine Mordslust hat zu töten und zu schänden, dann sieht es doch ein wenig anders aus.
Dann von den Überfallenen und Geschändeten zu verlangen die Waffen niederzulegen und Frieden zu stiften, ist ein Hohn!
Es ist überheblich und arrogant.
Zumal solche Forderungen meist aus sicherer Distanz und meist in einer komfortablen und unbedrohten Situation ausgesprochen werden.

Ganz anders verhält es sich mit Jesus.
Er ist unser wahrer Friedefürst, der wirkliche Friedenstifter.
Für diesen Frieden hat er nicht nur gekämpft, nein er hat ihn sich etwas kosten lassen.
Um genauer zu sein: dieser Frieden hat ihn ALLES gekostet, sein Leben.
Sein Tod am Kreuz bringt uns den Frieden.
In ihm und durch ihn haben wir Frieden. Und ich freue mich auf den Tag, am dem er alle Kriegstreiber zurechtweisen wird und sie zum Frieden zwingen.
Er darf das, er kann das. Halleluja.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen