Impuls für Samstag, 26. März 2022

Losung
Der HERR wird seinen Engel vor dir her senden.
1. Mose 24, 7

Lehrtext
Der Engel sagte zu Petrus: Gürte dich und binde deine Sandalen. Er tat es. Und er sagte zu ihm: Leg dir den Mantel um und folge mir! Und er ging hinaus und folgte ihm … er wusste jedoch nicht, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah.
Apostelgeschichte 12, 8-9

Impuls für den Tag

„Hallo, guten Morgen, ich bin dein Engel“, sagt der Engel. „Wie jetzt, mein Engel? Willst du mich veralbern? Als ob das Leben nicht schon schwer genug wäre. Mach deine Späße woander“, antworte ich. „Späße? Ich mein‘ es ernst. Und nun los, steh auf. Es gibt viel zu tun! Du wirst gebraucht!“
Manchmal wünsche ich ihn mir, den Engel, der mich herausholt aus meinen ganz persönlichen Ängsten, aus meinen inneren Zwängen, meiner Unsicherheit und Mutlosigkeit. Einen Engel mit einer klaren Ansage: „Los jetzt, zieh die Schuhe an. Tu dir nicht länger selber leid. Steh auf und du wirst sehen, es geht weiter.“ Einen Engel, der mir Türen öffnet, mir den Mut für neues Vertrauen und neue Wege schenkt, der meine schlaffen „Flügel“ auf Vordermann bringt. Einen Engel, der vor mir hergeht und mir den Weg zeigt und mich auch aus meiner Komfortzone lockt. Wie viele Menschen warten und hoffen gerade heute auf so einen Engel. Wie viele Engel sind schon unterwegs, vielleicht ohne, dass wir es merken? Wie viele Menschen erwarten gar nichts mehr. Selbst Paulus brauchte erst einmal einen mächtigen Schubs, um zu merken, dass er nicht träumte.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Freitag, 25. März 2022

Losung
Der HERR spricht: Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören.
Psalm 91,15

Lehrtext
Es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.
Römer 10,12

Impuls für den Tag

Ein Telefon klingelt. Jemand nimmt den Hörer ab: „Quesewitz!“ hört der Anrufer am anderen Ende der Leitung. „Ach, Frau Quesewitz, gut dass ich Sie erreiche!“, sagt der Pfarrer, „haben Sie einen kurzen Moment?“ Ja, hat sie. Und auch für das kleine Anliegen, das der Pfarrer ihr vorträgt, hat sie nicht nur einen Moment, sondern sogar Zeit und eine helfende Hand.
Immer wieder erlebe ich solche und ähnliche kurze Gespräche, die mich nicht nur einmal tief dankbar und hoch erfreut machen. Weil Menschen sich ansprechen lassen und dann sogar bereit sind, Zeit und Kraft herzugeben. Das sind wundervolle Erfahrungen. Nicht nur im Pfarrberuf. Aber ich muss eben anrufen, ansprechen, mich aufmachen, nachfragen, einen Anfang setzen.
Bei Gott ist das wenig anders – nur, dass er den ersten Schritt schon gegangen ist. Sein Angebot liegt auf dem Tisch. Anrufen muss ich selbst. Und wer den Hörer in die Hand nimmt, im Gebet oder im Einsatz mit und für andere Menschen, im Einsatz für Gottes gute Schöpfung und gegen all die Missstände, die oft genug zum Himmel schreien, wird erleben, dass sich wundervolle Erfahrungen einstellen – reich für alle, die IHN anrufen.

Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Donnerstag, 24. März 2022

Losung
Ich gedenke an die früheren Zeiten; ich sinne nach über all deine Taten und spreche von den Werken deiner Hände.
[Psalm 143,5]

Lehrtext
Maria sprach: Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, wie er geredet hat zu unsern Vätern, Abraham und seinen Nachkommen in Ewigkeit.
[Lukas 1,54-55]

Impuls für den Tag

Der 143. Psalm ist ein Gebet Davids, der sich in Gefahr an Gott wendet. Er dankt dabei für Gottes Treue und Gerechtigkeit und hält sich dabei vor Augen, wie Gott ihn und sein Volk in früheren Zeiten gesegnet und immer wieder gerettet hat. Über den Zuspruch der Gnade Gottes hinaus, sehnt er sich aber auch nach Weisung für seinen weiteren Lebensweg.
Und hier finde ich für mich viele Parallelen: Auch ich kann nun schon auf eine größere Anzahl an Lebensjahren zurückschauen und stimme in Davids Danklied ein und kann meinen HERRN nur loben über alle seine Führungen in meinem Leben. Dankbar blicke ich auf die Gnade zurück, dass ich christlich aufwachsen durfte und mir so ein starkes Fundament gelegt wurde. Ich durfte so viele deutliche Bewahrungen erleben und der Herr hat mich auch durch schwierige Zeiten hindurchgetragen. SEINE Gnade und Segen darf ich täglich bei meiner Arbeit und in meiner Familie erfahren.
Und auch ich kann unseren lebendigen HERRN nur immer wieder um Segen, um SEINE Weisungen für meinen weiteren Lebensweg bitten.
Diese Erfahrungen mit unserem Herrn wünsche ich uns allen jeden Tag aufs Neue.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Mittwoch, 23. März 2022

Losung
Der HERR ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter.
2.Samuel 22,2

Lehrtext

Jesus spricht: In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.
Johannes 16,33

Impuls für den Tag

Sicher haben Sie schon mal von der großen Dynastie der Habsburger Kaiser und Könige im ausgehenden Mittelalter gehört. Aber waren Sie schon einmal auf der Habsburg selber? Sie liegt recht unscheinbar in einer hügeligen Landschaft im Norden der Schweiz. Dort fing alles an mit den Habsburgern. Aber niemals hat die Burg selber in großem Stil Schutz geboten für die Menschen.
Unscheinbar, so meinen wir oft, sei der Schutz, den uns Gott in unserem Leben bietet. Wir meinen wenig davon zu sehen, wie er uns bewahrt hat. Die Worte der Losung klingen jedoch eher so, als ob Gott uns ganz viel Sicherheit schenkt für unser Leben. Vielleicht müssen wir dann die große Geschichte Gottes mitdenken und mitsehen, wie er über Jahrtausende Menschen gerettet hat und Hilfe und Halt gegeben hat. So wie man hinter dem weniger beeindruckenden „Bürglein in der Schweiz die große Geschichte einer Dynastie sehen kann, die Europa geprägt hat. Und Gott ist ja nicht nur Schutz. Schon die Menschen des Alten Testaments sehen in ihm den Erretter für ein Leben, das weiter geht in Ewigkeit.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Dienstag, 22. März 2022

Losung
Dies ist der Tag, den der Herr gemacht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
Psalm 118,24

Lehrtext

Jesus sprach: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.
Lukas 19,5-6

Impuls für den Tag

Samstag noch vor dem Aufstehen klingelt das Telefon. Wer kann das um diese Uhrzeit denn sein? Meine Tante aus Stuttgart sucht Hilfe für ihren Enkel. Der junge Mann war, trotz Unwetterwarnung, mit dem Zug nach Berlin unterwegs. Auf Grund des Sturmes und der vielen Schäden um Berlin war jetzt alles gesperrt und der Zug wurde nach Leipzig umgeleitet. Keine Aussicht auf eine Weiterfahrt an diesem Tag. Mit einem Mal waren unsere eigenen Pläne für den Tag unwichtig.
Wie muss sich Zachäus gefühlt haben. Er wollte doch nur schauen wer dieser Jesus ist. Ob er, während er vom Baum stieg, auch überlegt hat: Habe ich aufgeräumt? Was gibt es zu essen und worüber unterhalten wir uns? Was wird mit meinen Tagesaufgaben die liegen bleiben?
Ist nicht vielleicht eine Umleitung oder ein unerwarteter Besuch die Chanche nachzudenken, ob wir Jesus in unserem Leben an erster Stelle finden?

Cathrin Vogel aus Schlegel

Impuls für Montag, 21. März 2022

Losung
Zeige mir, wohin ich gehen soll, denn nach dir sehne ich mich.
Psalm 143,8

Lehrtext
Es stimmt ja: Als Christ zu leben bringt großen Gewinn. Allerdings nur dann, wenn man mit dem zufrieden ist, was man hat. Denn wir sind ohne Besitz auf diese Welt gekommen, und genauso werden wir sie auch wieder verlassen.
1. Timotheus 6,6-7

Impuls für den Tag

Alles vergeblich! Hoffnungslos! Völlig am Ende!
Kennen wir solche Lebensphasen, die uns zum Schluss kommen lassen, da geht einfach nichts mehr?
In Psalm 143 beschreibt König David eine für ihn schwierige und hoffnungslose Lage. Wie ein Kaninchen ängstlich vor einer Schlange sitzend, fühlt er sich seiner Situation völlig ausgeliefert. Hoffnungslosigkeit und Ohn- macht übermannen ihn. Bleibt ihm noch eine Karte, die er ausspielen kann, wenn alle menschlichen Möglichkeiten erschöpft sind?
C.H. Spurgeon schreibt in seinem Kommentar dazu: „Der Psalmist erhebt seine Seele zu Gott: der Glaube erweist seine Nützlichkeit gerade da, wo die natürliche Kraft versagt; die Seele, die auf den HERRN vertraut, wird sich aus den Tiefen der Not erheben.“ David gesteht seine Hilflosigkeit ein. Er bittet um Wegweisung und bringt seine Sehnsucht nach Gott zum Ausdruck. Bewusst richtet David seine Seele auf dieser dunklen Wegstrecke nach Gott aus. Er weiß um seine Schwäche und völlige Ab- hängigkeit von Gott. Doch gerade in dieser Hilflosigkeit und Armut liegt der Gewinn: Ich kann nicht, aber Gott kann! Diesen Joker dürfen auch wir ausspielen, wenn wir uns ganz nach Gott ausrichten.

Heike Dieken aus Pappendorf

Impuls für Sonntag, 20. März 2022

Losung
Sammle meine Tränen in deinen Krug; ohne Zweifel, du zählst sie.
Psalm 56,9

Lehrtext
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Matthäus 5,4

Impuls für den Tag
Mehr als drei Wochen sind mittlerweile vergangen, seit Russland die Ukraine überfallen und damit unbeschreibliches Leid ausgelöst hat. Über 44 Millionen Menschen leben in der Ukraine, die wenigsten dürften in den letzten Wochen kein Leid erlebt haben.
Die beiden Verse für den heutigen Sonntag passen also wie die Faust aufs Auge und sprechen ein ganzes Volk unmittelbar an. Die Soldaten, die ihr Land mit all ihrer Kraft verteidigen. Die Flüchtlinge, die alles hinter sich lassen und in andere Länder fliehen. Auch und vielleicht besonders die Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht fliehen können oder wollen und für jeden Tag dankbar sind, an dem ihnen nichts passiert. Erst vor wenigen Tagen durfte ich selbst eine geflüchtete Ukrainerin kennenlernen. Sie ließ ihre komplette Familie zurück und lebt nun allein in einem fremden Land. Ihr Schicksal treibt dem Zuhörenden Tränen in die Augen, doch sie selbst wirkt, als ob es nichts Außergewöhnliches wäre, was sie gerade durchmacht. Wer weiß, vielleicht kennt auch sie den, der ihre Tränen zählt und sie in allem Leid tröstet. Ich jedenfalls bin jeden Tag dankbar, ihn an meiner Seite zu wissen.

von Christian Stoll aus Zwickau

Impuls für Samstag, 19. März 2021

Losung
Du hast mein Leben aus dem Verderben geführt, Herr, mein Gott.
Jona 2,7

Lehrtext
Der feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siege: Der Herr kennt die Seinen.
2. Thimotheus 2,19

Impuls für den Tag

Der Weg des Propheten Jona ist ein unablässiges Absinken. Das wird im ersten Satz der Tagungslosung beschrieben. Jona läuft Gott davon. Er besteigt ein Schiff, das in Richtung Westen fährt, wo er doch nach Osten, nach Ninive, gehen sollte. Mitten im Sturm wird Jona … als Opfergabe an die Seegötter … von den Seeleuten über Bord geschmissen. Er sinkt und sinkt. Und dann kommt das ŒAber im zweiten Satz der Losung: Eben noch war Jona daran, zu ertrinken. Da kommt ein großer Fisch und verschluckt ihn. Jona ist für den Moment gerettet. Er betet im Bauch des Fisches. Und er schöpft neue Hoffnung. Gott hat ihn offenbar noch nicht aufgegeben. Jona wird vom Fisch ins Leben Œzurückgespuckt. Versinken und wieder ins Leben ausgeworfen werden, diese Erfahrung von Jona nimmt voraus, was mit Jesus geschehen ist. Auch unsere Welt versinkt – doch sie wird mit Gottes Hilfe wieder ins Leben ausgeworfen – da bin ich mir sicher!

Thilo Handschack

Impuls für Freitag, 18. März 2022

Losung
HERR, warum stehst du so ferne, verbirgst dich zur Zeit der Not?
Psalm 10,1

Lehrtext
Jesus war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen?
Markus 4,38

Impuls für den Tag

Gott – weit weg – verborgen – und das ausgerechnet in schweren Notzeiten! Gibt es das wirklich? Eigentlich wissen wir doch, dass Gott immer und überall da ist. Vielleicht hat ja der Beter dieser Psalmverse nicht fest genug geglaubt? Hat er etwas falsch gemacht, große Schuld vor Gott gehabt?
Und schon sind wir mitten in Vorurteilen, wie sie unter Christen leider nicht selten sind. Dabei kommt genau dieses Gefühl, Gott ist fern und verborgen, in der Bibel oft vor. Selbst Jesus schrie am Kreuz verzweifelt „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Jeden von uns kann dieses Gefühl treffen. Und dafür muss sich niemand schämen. Die Gründe dafür freilich können ganz unterschiedlich sein. Sie können, müssen aber nicht unbedingt immer mit eigenem Kleinglauben oder Schuld zu tun haben.
Der Lehrtext führt uns in die Geschichte, in der die Jünger mit Jesus auf dem See Genezareth den lebensgefährlichen Sturm erleben. In ihrer Not ist Jesus nicht erreichbar, er schläft im Boot, mitten im Sturm. Doch der verzweifelte Hilferuf der Jünger kommt dennoch an. Er greift ein und kann mit einer Kraft helfen, die keinem Menschen möglich ist. Er spricht ein Machtwort und der Sturm verstummt.
Sie können uns Vorbild sein: Der Psalmbeter genau wie die Jünger. Gerade dann, wenn wir Gott überhaupt nicht mehr spüren, mit unseren Hilferufen zu ihm nicht müde zu werden.

Stefan Gneuß (Hainichen)

Impuls für Donnerstag, 17. März 2022

Losung
Gedenke des ganzen Weges, den dich der Herr, dein Gott, geleitet hat diese vierzig Jahre in der Wüste, auf dass er dich demütigte und versuchte, damit kund würde, was in deinem Herzen wäre.
5.Mose 8,2

Lehrtext
Jesus sprach: Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Mt 11,29

Impuls für den Tag

Das Reden von Krieg, Rezension, Flucht lässt unsere Sicherheiten im Leben wackeln. Was ist sicher, wenn nichts mehr sicher ist? Mit dieser Frage hat sich das Volk Israel vierzig Jahre in der Wüste auseinandersetzen müssen. Doch haben sie immer wieder auf eigene Stärke und Sicherheiten gebaut und sich dann bei Gott beschwert, wenn die nächste Katastrophe eintrat. Von Demut oder Sanftmut war ihre Beziehung zu Gott nicht geprägt. Und unsere? Manchmal ist es ganz wichtig, sich vor Gott erst einmal Luft zu machen, dass schier Unaushaltbare zu benennen. Dann aber ist ein zweiter Schritt, danach zu suchen, wie wir damit umgehen können. Jesus empfiehlt uns seine Tragehilfe fürs Leben, ein Joch. Es dient dazu die Lasten, die uns auf den Schultern liegen, zu verteilen. Mit zwei schweren Wassereimern links und rechts in unseren Händen kommen wir nicht weit. Sie schneiden sich ein, stoßen an unsere Beine, lassen uns stolpern und die Arme immer länger werden. Ein Joch verteilt die Last und hilft, dass wir ruhigen Schrittes vorwärts kommen. So können wir eine Strecke bewältigen. Jesus lehrt uns nicht ein Lasten freies Leben sondern wie wir mit seiner Hilfe die Lasten unseres Lebens tragen können, so dass wir am Ziel ankommen.

Pfarrerin Diemut Scherzer aus Hainichen