Impuls für Mittwoch, den 23.02.2022

Losung
Losung:
Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zuschanden.
Psalm 119,6

Lehrtext
Lehrtext:
Jesus spricht: Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk.
Johannes 4, 34

Impuls für den Tag

Der Psalm 119 ist der längste Psalm, und in der Lutherbibel ist er mit „Die Herrlichkeit des Wortes Gottes“ oder „Das Güldene ABC“ überschrieben. Der ganze Psalm ist ein einziger Lobgesang auf Gott und sein Wort. Der Psalmbeter überschlägt sich fast dabei, wenn er davon erzählt, welches Vertrauen er in Gott und sein Wort setzt. Welche Kraft und welchen Mut er daraus zieht. Dabei scheint auch sein Leben nicht rosarot zu sein, denn er erzählt von Anfeindungen, von Fehlern, Niederlagen und Durststrecken. Aber all diese Dinge haben ihn nicht klein gekriegt, denn er weiß, in Gott habe ich einen geduldigen Lehrer und Proviant für jede Lebenslage. Meinen Religionskindern habe ich immer erklärt: „Ihr lernt nicht für mich und nicht für eine gute Relizensur. Alles was ihr lernt und hört ist wie ein innerer Schatz. Vielleicht versteht ihr jetzt noch nicht wofür. Aber irgendwann, wenn ihr ihn braucht, könnt ihr diesen Schatz öffnen.“ Die Wissenschaft kennt dafür ein Wort: Resilienz – die innere Stärke mit Schwierigkeiten fertig zu werden. Menschen, die an Gott glauben sind widerstandsfähiger und können anderen sogar noch Mut machen. Auch das ist erwiesen. Was für eine Erkenntnis. Der Psalmbeter wusste das jedenfalls schon.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Dienstag, den 22.02.2022

Losung
Hört zu, ihr Könige, merkt auf, ihr Fürsten! Ich will singen dem HERRN, ich will singen, will spielen dem HERRN, dem Gott Israels.
Richter 5,3

Lehrtext
Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe!
Philipper 4,5

Impuls für den Tag

„Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.

Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.“

Das schrieb Rainer Maria Rilke 1899.
Ich weiß nicht, ob ihn Gedanken bewegten, wie die aus Losung und Lehrtext. Aber gut vorstellen kann ich es mir. Denn aus allen diesen Zeilen fließt eine Unnachgiebigkeit in allem Ungewissen, das vor mir liegt und mir begegnet. Ob Könige, Fürsten, Menschen dieser Welt oder alle Dinge – ich begegne ihnen oder packe sie an, in dem Wissen, dass meine eigenen Lebensringe um Gott herum wachsen; dass sie durch seine Güte gedeihen, von der alle wissen sollen. Auch dann, wenn ich selbst noch nicht genau weiß, was daraus wird.
Also: singt, spielt, macht kund: Der Herr ist nahe!

Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Montag, den 21.02.2022

Losung
Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben.
[Jesaja 53,11]

Lehrtext
Ihr seid erfüllt durch Christus, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist.
[Kolosser 2,10]

Impuls für den Tag

Ich lese die heutigen Texte und sofort beginnt mein Inneres zu singen: „All die Fülle ist in Dir, o Herr, und alle Schönheit kommt von Dir, o Gott.“
Wir dürfen in der Fülle des lebendigen Gottes leben. Die Schöpfung um uns herum ist Beweis genug, dass Gott möchte, dass wir ein Leben in Fülle leben und nicht einfach nur so dahinvegetieren. Und er möchte, dass wir uns an seiner Fülle erfreuen.
Gott kann es sich leisten, uns immer wieder mit seiner Fülle zu beschenken, weil er unendlich reich ist und aus einer unend- lichen Fülle schöpfen kann. Das heißt allerdings nicht, dass ihn selber die Geschenke, die er uns macht, nichts gekostet hätten. Unendlich viel hat er selber aufwenden müssen, nämlich nicht weniger als das Leben seines eigenen Sohnes.
Wie sehen SEINE Geschenke für uns aus? Er ruft uns zu: Kommt her mit eurer ganzen Schuld, kommt her mit all eurem Versagen und eurem schwachen Glauben, kommt her mit der großen Leere, die ihr in eurem Leben empfindet, kommt her mit eurer Krankheit, Verzagtheit, Angst und Not.
Gott will uns beschenken mit allem, was wir brauchen, und das in unbegrenzter Fülle! Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Sonntag, 20.2.2022

Losung
Der Herr sprach zu Isaak: Durch deine Nachkommen sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden.
1. Mose 26,4

Lehrtext
Ihr aber, Brüder und Schwestern, seid wie Isaak Kinder der Verheißung.
Galater 4,28

Impuls für den Tag

Diese Wochen und Monaten sind voll von Versprechen und Verheißungen. Sie bevölkern unsere Bildschirme, die Experten und Wissenschaftler, die Politiker und Virologen. Sie prognostizieren und versprechen, wie es in der Pandemie weiter gehen wird. Sie analysieren und werten aus. Und wir horchen auf, wenn uns dabei das Ende der Pandemie versprochen wird. Aber welchen Verheißungen können wir glauben?
Durch die ganze Bibel zieht sich eine Linie der Verheißungen. Hier verspricht Gott dem Isaak Nachkommen, die segensreich wirken sollen. Später verspricht Gott einen Erlöser für alle Welt. Und Jesus, der als Sohn Gottes in die Welt kam, verheißt uns erfülltes und ewiges Leben. Glaubhaft werden diese Verheißungen, wenn sie Anhaltspunkte in meinem Leben bekommen, wenn ich ihnen nachspüre und ich sie zu ergründen suche. Dann merke ich, wie ich mit meinem Leben mitten in der Segenslinie Gottes stehe. Ich merke: Ich bin nicht allein auf meinem Weg durch mein Leben. Um mich sind Menschen, die mich segensreich begleiten. Und über mir steht ein Gott, dem ich von ganzem Herzen vertrauen kann.

Dekan Michael Karwounopoulos/ Bad Urach

Impuls für Samstag, 19.2.2022

Losung
Seid nicht halsstarrig, sondern gebt eure Hand dem HERRN und kommt zu seinem Heiligtum.
2. Chronik 30,8

Lehrtext
Einer, der mit zu Tisch saß, sprach zu Jesus: Selig ist, der das Brot isst im Reich Gottes!
Lukas 14,15

Impuls für den Tag

„Nein, das will ich nicht!“ Wenn Kinder den Eltern mit Trotz begegnen, kann das schon sehr zur Sache gehen. Ein Kind soll eine Jacke überziehen, aber sie wird in die Ecke geworfen. Das Spielzeug im Laden soll wieder zurückgelegt werden, aber das Kind hält es mit beiden Händen fest umklammert. Die Eltern können sinnvoll und in guter Absicht handeln, aber das Kind lässt sich einfach nicht umstimmen. Da können schon manchmal die Nerven blank liegen. Natürlich hängt das ein- sichtige Verhalten vom Alter ab und die Trotzphase gehört nun mal zur gesunden Entwicklungsphase des Kindes. Aber problematisch wird es, wenn Kinder mit zunehmendem Alter unbelehrbar bleiben und sich sogar in Gefahr begeben.
Wie verhalten wir uns Gott gegenüber? Hören wir auf Gottes Wort oder verweigern wir uns und gehen lieber unsere eigenen Wege. Wir mögen Gott nicht unbedingt mit Gebrüll und offensichtlichem Trotz antworten. Das kann auch ganz unscheinbar aussehen, dass wir uns ihm gegenüber verschließen. Gott möchte, dass wir einsichtig werden. Prüfen wir uns deshalb. Gott hat beste Absichten mit uns. Schenken wir Gott unser Vertrauen und reichen ihm die Hand.

Heike Dieken aus Pappendorf

Impuls für Freitag, 18.2.2022

Losung
Weiter sagte Gott: »Du kannst mein Angesicht nicht sehen. Denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben.«
2. Mose 33,20

Lehrtext
So ist Gottes Liebe bei uns sichtbar geworden:
Gott sandte seinen einzigen Sohn in die Welt, damit wir durch ihn das wahre Leben bekommen.
1. Johannes 4,9

Impuls für den Tag

Groß.
Zu groß.
Zu groß bist du, um dich zu begreifen, zu verstehen, dich vollständig zu kennen.
Keiner darf dein Angesicht sehen.
So weit über uns stehst du.
Doch du selbst gehst auf uns zu.
Du lässt deine grenzenlose Liebe sichtbar werden.
In einem Menschen aus Fleisch und Blut, der menschlich und doch so göttlich ist.
Du sendest ihn in diese kaputte und verwirrte Welt.
Als kleines und verletzliches Kind.
Und doch als Licht, als Hoffnungsbringer, als Heiland.
Du baust selbst die Brücke, die zu dir führt.
Und wir Menschen?
Wir haben jetzt eine Perspektive.
Du bist nicht mehr so weit weg, nicht mehr so unerreichbar.
Nein, du bist nah. Du bist lebendig. Nur du kennst und liebst mich durch und durch.
Dafür danke ich dir!

von Christian Stoll aus Zwickau

Impuls für Donnerstag, 17.2.2022

Losung
Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich.
Psalm 25,5

Lehrtext
Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
Johannes 8,31-32

Impuls für den Tag

Wann bist du zum letzten Mal einem deiner „Feinde“ begegnet? Und wie hast du dich dabei gefühlt? Protest? Du tust dich schwer mit diesem Wort? Gut, man kann auch von Menschen reden, mit denen du dich nicht so gut oder auch gar nicht verstehst. Aber du kennst die Gefühlslage. Du hast natürlich alles richtig gemacht. Aber der oder die andere will dich fertig machen.
Nur, ist das wirklich so? Sei ehrlich: Du hast doch fast immer auch eine Aktie an „Feindschaft“. Egal aus welchen Gründen: Du hast etwas missverstanden und ziemlich heftig zurückgeschossen. Auf schlimme Worte folgten von deiner Seite oft genug noch schlimmere. Du bist eben kein Unschuldslamm. Und doch musst du dich damit auseinandersetzen, genau wie David.
Die Hilfe Gottes erfuhr David gerade im Umgang mit seinen Feinden. Er konnte mit Gottes Hilfe zurückstecken, abrüsten, neue Wege wagen. Er hat ihm geholfen, die Kurve zu kriegen. Deshalb will er auf ihn hoffen, sich an ihm orientieren, mit ihm leben, täglich. Damit ermutigt uns David ebenfalls Vergebung zu wagen.

Thilo Handschack aus Etzdorf

Impusl für Mittwoch, 16.2.2022

Losung
Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln!
Psalm 84,6

Lehrtext
Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark!
1.Korinther 16,13

Impuls für den Tag

„Ich bin ein kleiner Zwerg und komm nicht über’n Berg. Doch gibst’de mir ’ne Mark, dann bin ich wieder stark!“ Mit diesem sinnigen Vers klingelten Kinder vor Jahren zu Fasching an der Tür. Der erste Satz war sicher weniger ernst gemeint; um so mehr aber dann der zweite. Wenn es nur wirklich so einfach wäre! Ein kleines Geldstück – und schon ist wieder volle Leistung. Das funktioniert – mitunter – bei einem Automaten, bei uns Menschen ist das komplizierter. Welcher Junge träumt nicht schon grenzenlos von Kraft und Mut? Was wenige Jahre später daraus wird, ist dann eine andere Sache.

Von diesen beiden Tugenden brauchen wir nicht nur im Leben oft Unmengen. Auch unser Glaube verlangt dies. Nirgendwo in der Bibel wird uns ein Leben mit Gott als Lustwandel-Spaziergang versprochen. Angriffe von Menschen und Mächten wollen uns immer wieder von Gott wegbringen.
Aber Gott selbst will in all dem eine starke Kraftquelle für uns sein. Voraussetzung: Wir sind ihm treu. Wenn wir diese Treue mit aller, vielleicht sogar letzter, Kraft einsetzen, dürfen wir darauf vertrauen, diese vielfach von ihm wieder zurück zu bekommen. Und das macht dann wirklich mutig und stark!

Stefan Gneuß (Hainichen)

Impuls für Dienstag, 15. Februar 2022

Losung
Die Toren sprechen in ihrem Herzen: „Es ist kein Gott.“
Psalm 14,1

Lehrtext
Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Einsicht gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen.
1. Johannes 5,20

Impuls für den Tag

Wir saßen in meinem Arbeitszimmer um gemeinsam auf das Leben seines Vaters zurückzublicken und den Trauergottesdienst vorzubereiten. Ich hatte seinen Vater nicht gekannt. Die Ehefrau war sehr zeitig und plötzlich verstorben. Das hatte in der Familie zu einem mittleren Erdbeben geführt. Alles war plötzlich infrage gestellt worden, Gott und Glaube hatten nach ihrer Beerdigung keine Chance mehr. Nun, Jahrzehnte später, war der Vater gestorben. Der Vater hatte gewusst, dass es für seine Erkrankung keine Besserung geben würde. Die Kinder hatten ihn gepflegt und bis zum Ende begleiten können. Doch zur Verwunderung seiner Kinder hatte der Vater angefangen mit ihnen über seinen Glauben zu reden. Ganz tief in sich trug er eine Hoffnung, dass mit seinem Leben nicht alles vorbei sein würde. Er hatte die alte Traubibel hervorgesucht und darin zu lesen begonnen. Sie merkten, dass ihr Vater sich veränderte. Er wurde geduldiger und gelassener. Er wurde dankbarer und liebevoller im Umgang mit den ihn Pflegenden. Er redete von Jesus und starb in seiner Familie mit den Worten „Es ist doch wahr.“ Auch dieser Abschied löste ein mittleres Erdbeben in der Familie aus. Aber ganz anderer Art. „Die Kirche hat die besseren Argumente, wenn es um die Hoffnung geht.“, meinte der Sohn und bat um eine christliche Bestattung. Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein Gott.

Pfrn Diemut Scherzer aus Hainichen-Bockendorf-Langenstriegis

Impuls für Montag, 14. Februar 2022

Losung
Gott, mein Herz ist bereit, ich will singen und spielen. Wach auf, meine Seele!
Psalm 108,2

Lehrtext
Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.
Kolosser 1,11-12

Impuls für den Tag

Wir hatten uns getroffen, um als „Bläserquartett“ Weihnachtslieder einzuüben. Aber so sehr wir vier uns auch ins Zeug legten, eine Melodie passte hinten und vorne nicht. Anstatt harmonischer, vierstimmiger Musik, erklangen schräge Dissonanzen, die sogar mir, als musikalisch nur mäßig begabtem Zeitgenossen, auffielen. Wir übten wieder und wieder. Aber es war zum Verzweifeln: unsere Blasmusik war zum Fürchten. Ohrengraus statt Ohrenschmaus. Dann, eher zufällig, verglichen wir unsere Notenblätter. Und siehe da – hier lag des Rätsels Lösung! Zwei völlig verschiedene Lieder waren da zu sehen. Unglaublich, aber wahr: Trompete und Flügelhorn hatten die ganze Zeit ein anderes Lied geübt, als wir, mit Tenorhorn und Posaune. Verschiedene Weihnachtslieder gleichzeitig harmonisch-wohlklingend zu blasen – dieses Kunststück war auch uns nicht gelungen… Was braucht man, um für Gott zu musizieren? Hochwertige Instrumente? Einen brillanten Chor? Virtuos begabte Musiker? Vor allem ein vorbereitetes Herz! Man musiziert nur mit dem Herzen gut. Ein Herz, das Gott liebt und ihn verehrt. Ein Herz, das sich vor Gott öffnet. Ein Herz, in dem Gott zuhause ist! Musik, die bei Gott ankommt, ist vor allem Herzenssache.

Reinhard Pilz, Paraguay