Impuls für den ersten Weihnachtsfeiertag, 25.12.21

Losung
Mose sprach: Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr halten und danach tun. Du sollst nichts dazutun und nichts davontun.
5.Mose 13,1

Lehrtext
Das ist sein Gebot, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und lieben uns untereinander.
1.Johannes 3,23

Impuls für den Tag

In Matthäus 22 ist Jesus in ein spannendes Streitgespräch mit Pharisäern verwickelt, denen gegenüber er das größte und höchste Gebot nennt:
»`Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken!´ … `Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.´«
Zentrales Wort ist die Liebe. Frei, un-egoistisch, opferbereit, fröhlich, ehrlich.
Was für eine hohe Messlatte! Wie kann ich das nur schaffen?
Zwei Impulse möchte ich mit euch teilen.

Ein Artikel in der Zeitung Anders Leben formuliert es so: „Liebe wächst bei mir, wenn ich das Gefühl habe, dass Gott mich gut versorgt. Sie wächst mit Dankbarkeit und Zufriedenheit.“

Eine Karte fiel mir in die Hände, darauf der eben zitierte Bibelvers und ein Bild, was mir tief ins Herz fiel: Eine Frau, von hinten zu sehen, umarmt eine andere und bei genauerem Hinsehen ist es ihr Spiegelbild, was aus dem Rahmen des Spiegels fällt.
Ich darf anzapfen bei der „Liebe in Person“, Jesus. Der mich beschenkt, zufriedenstellt und dankbar macht.

So dann – Lasst uns frei, un-egoistisch, opferbereit, fröhlich und ehrlich lieben: Gott, unseren Nächsten, uns selbst! Amen.

Elisabeth Bittmann, Arnsdorf

Impuls für Freitag, 24.12.2021

Losung
Verlass mich nicht, HERR, mein Gott, sei nicht ferne von mir!
Psalm 38,22

Lehrtext
Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk.
Lukas 1,68

Impuls für den Tag

Als ich ein Kind war dauerte für mich ein Jahr von Weihnachten bis Weihnachten. Weihnachten war das schönste Fest im Jahr. Wenn wir älter werden, möchten wir etwas zurückholen von diesem Kribbeln im Bauch. Aber es will nicht so recht gelingen. Denn es gibt vieles, was wir nicht ohne weiteres abschütteln können. Unser Leben ist kein Spiel. Das alles ist nicht weg, nur weil der Kalender den 24.12. anzeigt. Mitten hinein in diese Situation bricht die Botschaft von Weihnachten. „Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk.“ Das bedeutet: Gott überlässt diese Welt und damit auch uns nicht sich selbst. Er, der Himmel und Erde gemacht hat, sieht unsere Situation und wird selber Mensch. Das Kind in der Krippe ist der Schöpfer der ganzen Welt! Er hat sich auf den Weg zu uns gemacht, um uns tiefgreifend zu verändern und zu erneuern. Wir feiern Weihnachten, weil Gott unsere Sehnsucht nach Leben, Anerkennung, Sicherheit, Annahme und nach Vergebung kennt und weil er uns helfen möchte! Welt ging verloren. Christ ist geboren. Freue dich, o Christenheit. Amen.

Jörg Matthies, Pfarrer der Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Donnerstag, 23.12.2021

Losung
Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel! (Klagelieder 3,41)

Lehrtext
Von Gebet und Fürbitte lasst nicht ab: Betet allezeit im Geist und dazu seid wach!
(Epheser 6,18)

Impuls für den Tag

In der Roßweiner Kirche stehen in der Sakristei zwei Körbe. In einem Korb liegen verschiedene Steine, im anderen Korb Teelichte. Hin und wieder kommen diese beiden Körbe zum Einsatz, zum Beispiel beim Friedensgebet. Ich kann einen Stein auf dem Altar ablegen für meine Sorgen und Lasten. Oder ich kann ein kleines Licht anzünden für alles Dankbare und Hoffnungsvolle. Dazu spreche ich ein kurzes Gebet. Ganz still nur für mich oder laut auch für die anderen.

Die beiden Körbe zeigen die zwei Seiten vom Gebet: es ist entweder Klage und Bitte oder Lob und Dank. Doch meistens kommen in den Gebeten beide Seiten zur Sprache. So liegen oft Steine und Lichter zugleich auf dem Altar. Doch ganz egal ob Klage oder Lob … mein Gebet soll von Herzen kommen. Das, was mein Innerstes bewegt, bringe ich vor Gott.

Diese Zeit möchte ich mir auch in den kommenden Tagen nehmen. Bei allem Weihnachtstrubel soll das Beten seinen Platz behalten … als Bitte oder Dank, Lob oder Klage, doch vor allem von ganzem Herzen.
Amen.

Pfr. Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Mittwoch, 22.12.2021

Losung
Losung:
Der HERR sprach: Ich habe vergeben, wie du es erbeten hast.

Lehrtext
Lehrtext:
In Jesus Christus haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade. Epheser 1,7

Impuls für den Tag

Mehr als 2000 Jahre ist es schon her, dass in Bethlehem in einem Stall ein Kind geboren wurde, das der ganzen Welt Heil und Frieden bringen sollte. Schon seine Geburt wirft bis heute viele Fragen auf. Gottes Sohn, Heiland, Friedefürst, so wurde es den Hirten und damit auch uns verkündet. Was ist aus dieser Heilsbotschaft geworden? 2000 Jahre sind eine lange Zeit, aber von wirklichem Heil und Frieden sind wir nach wie vor weit entfernt. Ein Blick in die Weltgeschichte zeigt, dass die Menschheit immer wieder von Kriegen, Katastrophen und menschlichen Tragödien heimgesucht wurde. Viele haben darunter schwer gelitten, andere haben davon profitiert. So ist das bis heute.
Aber vielleicht fängt Frieden und Heil eher im Verborgenen, klein und unscheinbar an, so wie die Geburt im Stall, die keinen Medienrummel und auch kein Volksfest auslöste. Frieden gelingt nur dort, wo es Vergebung gibt. Vergebung erbitten und vergeben können gehören zusammen, denn Menschen ohne Schuld und Fehler gibt es nicht. Mit der Geburt im Stall hat Gott ein Zeichen gesetzt. ER reicht uns SEINE Hand. Jetzt liegt es an uns was wir daraus machen. Weihnachten ist ein guter Zeitpunkt darüber nachzudenken und aufeinander zuzugehen.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin aus Marbach

Impuls für Dienstag, 21.12.2021

Losung
Wer ist der König der Ehre? Es ist der HERR, stark und mächtig, der HERR, mächtig im Streit.
Psalm 24,8

Lehrtext
Das Volk, das Jesus voranging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!
Matthäus 21,9

Impuls für den Tag

In meinem Büro hängt ein kleines Bild, das ich vor langer Zeit von einem Freund bekommen habe. Es ist die Schwarz-weiß-Kopie eines Gemäldes von Hugo Simberg mit dem Titel „Der verwundete Engel“ von 1903. Darauf sind zwei etwas mürrisch dreinblickende Jungen zu sehen. Einer geht vornweg, der andere hinterher und zwischen einander tragen sie eine Bahre, auf der sich wacker ein zarter Engel hält – mit verbundener Stirn und gesenktem Haupt. So schlurfen sie eine torfige Seenlandschaft entlang. Der Junge am hinteren Ende der Trage sieht den Betrachter missmutig und auch ein bisschen traurig an.
Das Bild kann vieles erzählen. Vielleicht auch etwas über den Streit, den die beiden Jungen einige Zeit vorher miteinander hatten. Zumindest kann ich mir eine handfeste Rauferei zwischen ihnen gut vorstellen. Und das Bild zeigt nun, was davon übrig bleibt: Gedrückte Stimmung und ein lädierter Engel. Solcher Streit hat keine Sieger. Wenn also die Bibel vom mächtigen HERRN spricht, mächtig im Streit, so ahne ich, dass sie nicht den meint, der alles kurz und klein zu knüppeln vermag, wenn er will. Vielmehr meint sie den Engel, der sich mutig dazwischen wirft. Oder ein Kind, das sich hilflos in die Nacht der Welt begibt. Das erscheint mir wahrhaftig mächtig. Daher: Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des HERRN! Hosianna in der Höhe!

Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Montag, 20.12.2021

Losung
Ich habe die Erde gemacht und den Menschen auf ihr geschaffen.
[Jesaja 45,12]

Lehrtext
Er kam in sein Eigentum.
[Johannes 1,11]

Impuls für den Tag

Eine besondere App auf meinem Smartphone heißt „ISS on Live“. Mit dieser kann ich genau beobachten, wo sich gerade die Raumstation ISS befindet und kann aus „ihrem Fenster“ runter auf die Erde gucken. Wenn sie sich meinem Sichtbereich nähert, schaue ich aufgeregt gen Himmel, freue mich, wenn sie auftaucht, winke der Besatzung zu und vergleiche auf der Karte, welches Land sie jetzt genau überfliegt. Jedes Mal staune ich: im Sekundentakt schwebt sie über Städte und Länder. Gedankenversunken sinniere ich über die kleine blaue Kugel im All, die eine Raumstation einfach mal in 93 Minuten umrundet, und auch über mich kleinen Menschen dort mittendrin.
Mir kommt das Glaubensbekenntnis in den Sinn: „Ich glaube an Gott, den Vater, den allmächtigen Schöpfer Himmels und der Erden.“ Da wird mir bewusst: Ich bin ein Geschöpf Gottes! Kein Produkt aus Zufall, sondern von Gott gewollt und geschaffen. Er kennt mich, ich darf mich als sein Kind sehen und unter seinen Augen mein Leben gestalten. Wir alle sind kostbare Unikate aus Gottes Schöpferwerkstatt. Beweisen kann ich den Schöpfer nicht. Wenn ich aber die Augen aufmache, ob hier auf der kleinen Erde oder aus dem Fenster der ISS gucke, komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Und ich kann IHN als meinen lebendigen Herrn preisen. Amen

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Sonntag, 19.12.2021

Losung
Es freue sich das Herz derer, die den HERRN suchen!
Psalm 105,3

Lehrtext
Freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen, habt einerlei Sinn, haltet Frieden! So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein.
2.Korinther 13,11

Impuls für den Tag

Von welcher Freude reden wir da? Ist es die innere Vorfreude auf ein besonderes Ereignis wie das bevorstehende Weihnachtsfest? Ist es der spontane Jubel der Fußballfans, deren Mannschaft in den letzten Sekunden der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielt hat? Ist es die lang andauernde Freude über ein gelungenes Leben oder eine glückliche Familie, die ich habe?
Ich meine, es geht nochmal um eine ganz andere Art der Freude: Freude voller Erwartung und Hoffnung. Man sieht das Ziel der Freude noch nicht ganz. Die Geschichte von Weihnachten, dem Kind in der Krippe und der Erlösung der Welt bleibt Glaubenssache. Aber wer sich darauf einlässt, spürt Freude und Glück im eigenen Leben.
So lassen Sie uns heute Ausschau halten an jenem letzten Adventssonntag auf den Gott, der Freude in unser Leben bringt. Der Glaube an ihn stimmt uns zuversichtlich auch in dunklen Zeiten und schenkt uns Hoffnung, wo keine Hoffnung zu sein scheint. Viele, von denen die Bibel berichtet, haben Erfahrungen mit Gott gemacht, die ihnen Freude geschenkt hat. Wir können diese Erfahrungen bis heute machen, wenn unser Herz sich auf die Suche nach Gott macht.

Dekan Michael Karwounopoulos/ Bad Urach

Impuls für Samstag, 18.12.2021

Losung
Gott schuf sie als Mann und Frau und segnete sie und gab ihnen den Namen „Mensch“.
1. Mose 5,2

Lehrtext
Gott gebe euch viel Barmherzigkeit und Frieden und Liebe!
Judas 2

Impuls für den Tag

Wer erinnert sich noch an die diesjährige Jahres- losung?
Dort ist die Rede davon, dass wir barmherzig sein sollen, wie auch Gott, unser Vater, barmherzig ist. Das gelingt nicht immer im Alltagstrubel. Beson- ders wenn es um das Thema „Corona“ geht, wird der Nächste oft unbarmherzig behandelt und die Einheit untereinander gefährdet. Wozu hat Gott uns erschaffen? Es ist doch nicht unsere Bestim- mung, dass wir anderen irgendwelche Stempel aufdrücken und sie dann links liegen lassen. Un- sere Aufgabe ist es doch, Gott und den anderen zu lieben und in Achtung zu begegnen. Im Doppelge- bot der Liebe lesen wir dazu: “ ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.‘ Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. (Matth. 22,37b-39).‘ “ Setzen wir Gott wieder neben den ganzen Alltagssorgen und Schwierigkeiten in den Mittelpunkt. Er möchte uns mit seiner Barmherzigkeit, Liebe und seinem Frieden beschenken. Gott gibt, bevor er von uns fordert. Als Beschenkte können wir den anderen wieder mit Barmherzigkeit und Achtung begegnen, auch wenn er einen ganz anderen Standpunkt in einer Sache vertritt. Werden wir wieder menschlicher, so wie Jesus es uns vorgelebt hat.

Heike Dieken, Gemeindepädagogin aus Pappendorf

Impuls für Freitag, 17.12.2021

Losung
Ich bekannte: »Der Herr ist alles für mich!
Deshalb setze ich meine Hoffnung auf ihn.«

Lehrtext
eure endgültige Rettung.
1. Petrus 1,8-9

Impuls für den Tag

Ich glaube, dass es die Sonne gibt! Warum? Naja, schau mal nach oben, ich kann sie sehen.
Ich glaube, dass es meinen Nachbarn gibt. Warum? Naja, klingel doch mal, dann macht er bestimmt die Tür auf. Ich kann ihn sehen.
Ich glaube, dass es mein Mittagessen gibt. Warum? Naja, schau mal, hier steht es, ich sehe es nicht nur, ich rieche und schmecke es sogar.
Ich glaube, dass es Gott gibt! Warum? Naja… gute Frage eigentlich… Wie erkläre ich jetzt rational am besten, dass es ein allmächtiges Wesen gibt, das über allen Dingen steht, das drei und gleichzeitig eins ist, das dich und mich mit gleicher Kraft liebt und die Gebete von mehreren Millionen Menschen allesamt hört, das Gott ist, aber auch Mensch wurde, das ein medizinisches Wunder vollbrachte, indem es drei Tage nach seinem Tod wiederauferstand und… das ich, so sehr ich es mir vielleicht auch wünsche, noch nie gesehen habe.
Klingt äußerst bescheuert ehrlich gesagt. So eine hundertprozentige Strategie, Gott zu erklären gibt es wohl nicht. Aber vielleicht braucht es das auch gar nicht. Vielleicht stellt sich Gott manchmal lieber selbst vor. Und ich glaube, da offenbart er sich jedem Menschen ein wenig anders. Was uns die Verse des heutigen Tages aber mitgeben: Wir dürfen voller Freude den, den wir nicht sehen, aber der uns sieht, kennt und liebt zum Mittelpunkt unseres Lebens machen!

von Christian Stoll aus Zwickau

Impuls für Donnerstag, 16.12.2021

Losung
„Der Herr, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden.“
Josua 2,11

Lehrtext
Jesus spricht: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
Matthäus 28,20

Impuls für den Tag

Von einer mutigen Frau lese ich im zweiten Kapitel des Buches Josua. In einer gewagten Aktion stellt sie sich in Jericho gegen ihren König. Sie lässt zwei israelitische Spione an einem Seil an der Stadtmauer herab und rettet ihnen damit das Leben. Die beiden Männer sind nach vierzigjähriger Wüstenwanderung ihres Volkes nach Jericho in Kanaan gekommen. Sie wollen schauen, wie man das Land am günstigsten erobern kann. Mutig war sie, die Rettungsaktion dieser Frau aus Jericho. Aber auch auf andere Weise zeigt sie ihre Courage: Der Herr, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden. So sagt sie es zu den beiden Kundschaftern. Und aus ihrem Mund hört sich das anders an als aus dem Mund eines Israeliten, der mit dieser Glaubenstradition aufgewachsen ist und ganz selbstverständlich sagen kann: Der Herr, unser Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden. Es ist ein umfassendes Bekenntnis, das sie hier ausspricht. Ein Bekenntnis zu dem Gott, der Herr aller Dimensionen ist. Herr über das Leben der Menschen und der gesamten Schöpfung auf Erden von der Geburt bis zum Tod. Herr über auch alles Unbekannten, alles Unfassbaren, alles Unbegreiflichen und Wunderbaren, das mit dem Begriff Himmel umschrieben ist.

Thilo Handschack