Impuls für Samstag, 18. Mai 2024

Losung
Der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen, und ihr Geschrei über ihre Bedränger habe ich gehört. (2. Mose 3,7)

Lehrtext

Wenn ein Bruder oder eine Schwester nackt ist und Mangel hat an täglicher Nahrung und jemand unter euch spricht zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht, was der Leib nötig hat – was hilft ihnen das? (Jakobus 2,15-16)

Impuls für den Tag

Hin und wieder klingelt es an der Pfarrhaustür und jemand braucht Hilfe. Ganz unterschiedlich sind die Anliegen: Pfadfinder benötigen für eine Nacht ein Dach über den Kopf, weil es in Strömen regnet. Ein ungarischer Saisonarbeiter muss ärztlich behandelt werden, hat aber keine Krankenversicherung. Ein Obdachloser braucht ein wenig Geld und etwas zu Essen. Immer haben wir eine Lösung gefunden. Abgewiesen habe ich noch nie jemanden. Das Pfarrhaus soll für Hilfsbedürftige ein letzter Zufluchtsort sein und bleiben.
Menschen in Not wissen das. Sie kennen vielleicht nicht den Bibelvers aus dem Jakobusbrief. Aber ihnen ist bewusst: im christlichen Glauben wird die Nächstenliebe großgeschrieben. Und hoffentlich sind es nicht nur gutgemeinte Worte, sondern echte Hilfe, die wir den Bedürftigen anzubieten haben: ein beheizter Gemeinderaum, die Autofahrt in die Arztpraxis, ein paar Lebensmittel aus dem Kühlschrank und vieles mehr. Mit solcher Hilfe wird christliche Nächstenliebe lebendig. Amen

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Freitag, 17. Mai 2024

Losung
Einen Fremden sollst du nicht quälen. Denn ihr wisst, wie dem Fremden zumute ist, seid ihr doch selbst Fremde gewesen im Land Ägypten.
(2. Mose 23, 9)

Lehrtext
Dann werden die, die den Willen Gottes getan haben fragen: Herr, wann kamst du als Fremder zu uns, und wir nahmen dich auf? Dann wird der König antworten. Ich versichere euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder, oder eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.
(Matthäus 27,37.38.40)

Impuls für den Tag

Im September war ich in Israel. Dabei waren wir auch zu Gast bei einem alten Ehepaar, die Frau eine Überlebende des Holocaust. Wir feierten Shabat bei einer jüdischen Familie und wir waren Gäste bei palästinensischen Christen. Überall wurden wir freundlich empfangen und bewirtet. Wir haben viel erzählt und gelacht. Manchmal war das, was wir hörten auch bedrückend, machte nachdenklich. Gelebte Gastfreundlichkeit, ohne Wenn und Aber, für völlig fremde Menschen. Gelebte
Gastfreundlichkeit habe ich auch an anderen Orten erlebt. Vor vielen Jahren bei einer Familie in der Slowakai, an der Ostsee als ich völlig erschöpft und mit einem platten Rad am Straßenrand saß, in einem kleinen Ort in der Lüneburger Heide wo jeder für jeden da ist und man selbst irgendwie gleich dazugehört. Ich bin eher ein vorsichtiger Mensch. An alles was mir fremd erscheint muss ich mich erst herantasten. Das braucht etwas Überwindung. Aber ich hätte viel verpasst, wenn ich es nicht gewagt hätte. Darüber hinaus kann es sein, dass der oder die Fremde auch meine Zuwendung braucht, so wie ich mit meinem platten Rad. Die Bibel sagt dazu klare Worte. Wir sollten sie beherzigen. Denn wir alle sind Gottes Kinder.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Donnerstag, 16. Mai 2024

Losung
Du tränkst die Berge von oben her, du machst das Land voll Früchte, die du schaffest.
Psalm 104,13

Lehrtext
Als sie aber satt waren, spricht Jesus zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren.
Johannes 6,12-13

Impuls für den Tag

Was macht uns satt? Und wieviel? Womit sind wir zufrieden? Sind wir überhaupt je zufrieden? Oder muss es doch eher immer mehr von allem sein, immer weiter gehen, immer Neues bereitstehen? Damit die Wirtschaft wächst, weil sonst gleich angeblich ein Niedergang droht? Weil unser ewig ungestilltes Anspruchsdenken nach immer neuen Alternativen sucht? Kann es sein, dass die wundersame Brotvermehrung sich bei uns gar nicht vollziehen könnte … weil wir zu gierig wären, mit nichts zufrieden zu stellen, auf Kosten der anderen gehamstert hätten? Dass man Gottes Gaben nicht egoistisch als Vorrat speichern kann, mussten schon die Israeliten beim Manna in der Wüste lernen. Und denken wir an den reichen Kornbauern im Gleichnis, dann sehen wir, was so ein ŒWirtschaftswunder bei Gott wert ist.
Nein, eine wirkliche Zufriedenheit, in der unser Herz ruhig werden darf, kann sich nicht auf so billige und vordergründige Angebote gründen, dann blieben wir ja dauernd hungrig. ŒLass dir an meiner Gnade genügen; und nichts ist so reich wie dieses unerschöpfliche Depot Gottes, aus dem uns bei Bedarf immer ausgeteilt wird, genügend für den nächsten Schritt.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Mittwoch, 15. Mai 2024

Losung
HERR, sei unser Arm alle Morgen, ja, unser Heil zur Zeit der Trübsal!
Jesaja 33,2

Lehrtext
Wer sind diese, die mit den weißen Kleidern angetan sind, und woher sind sie gekommen? Diese sind’s, die aus der großen Trübsal kommen und haben ihre Kleider gewaschen und haben sie hell gemacht im Blut des Lammes. Sie werden nicht mehr hungern noch dürsten.
Offenbarung 7,13.14.16

Impuls für den Tag

Als ich die Losung lese, fällt mir ein Lied in die Hände, das wir zur Taufe unserer Tochter gesungen haben. Manchmal sind das ja schöne „Zufälle“. Das Lied heißt: „Keinen Tag soll es geben“ und es geht so:
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst:
Niemand ist da, der mir die Hände reicht.
Keinen Tag soll es geben, da du sagen musst:
Niemand ist da, der mit mir Wege geht.
Und der Friede Gottes,
der höher ist als alle Vernunft,
der halte unsren Verstand wach
und unsre Hoffnung groß
und stärke unsre Liebe.
(Text: Uwe Seidel, Musik: Thomas Quast,
tvd-Verlag Düsseldorf)

Das Lied hat noch zwei weitere, sehr schöne Strophen. Und ich glaube, Jesaja hatte Ähnliches im Sinn, als er bat: „Sei unser Arm alle Morgen“ – mindestens der Arm des Herzens, der sich ausstreckt nach Zukunft und Hoffnung, auch dann wenn die Tage trübe sind. Ich hoffe sehr, dass euer Tag nicht trübe ist, aber ich bin sicher, in jedem Fall ist einer da, der mit euch Wege geht!

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Dienstag, 14.Mai 2024

Losung
Die Hand unseres Gottes ist zum Besten über allen, die ihn suchen, und seine Stärke und sein Zorn gegen alle, die ihn verlassen.
Esra 8,22

Lehrtext
Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen?
Johannes 6,67

Impuls für den Tag

Vor wenigen Wochen bin ich mit meiner Frau von Zwönitz nach Frohburg gezogen. Eine Zwönitzerin fragte: Wollt ihr auch weggehen? Das tut weh, wenn man so gefragt wird. Ich spürte den Schmerz eines Abschieds. Und doch ist es für unser christliches Leben gut, wenn man Abschied und Neubeginn wagt, gerade als Pfarrer.

Die Jünger damals wussten nicht, wohin sie gehen sollten. Sie hatten ja alles verlassen. Petrus antwortet Jesus: „Du hast Worte des ewigen Lebens.“ Aus dieser Antwort spüre ich den weiten Horizont: Als Christen suchen wir die Geborgenheit in der Ewigkeit. – Ich möchte Jesus antworten: Nein, ich will von Dir nicht weggehen. Dich will ich immer in meinen Gedanken tragen, auch wenn ich an einen anderen Ort ziehe.

Und so konnte ich gleich am ersten Abend nach dem Umzug in Frohburg junge Menschen kennenlernen, die mir beim Tragen geholfen haben. Es stellte sich heraus, dass auch sie Jesus folgen in der Jungen Gemeinde.

Michael Tetzner, Frohburg

Impuls für Montag, 13.Mai 2024

Losung
Lass dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Mühe wird belohnt werden, spricht der HERR.
[Jeremia 31,16]

Lehrtext
Jesus spricht: Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
[Johannes 16,22]

Impuls für den Tag

Wer kennt es nicht: eine schier ausweglose Situation ist plötzlich eingetreten. Alles scheint so sinnlos zu sein. Vielleicht hat sich ein Unfall ereignet, eine erschütternde Krankheitsdiagnose habe ich bekommen oder in meiner beruflichen oder familiären Situation hat es einen großen Bruch gegeben. Es ist menschlich, sich in solchen Zeiten völlig verloren zu fühlen. Traurigkeit, vielleicht sogar Wut und Schmerz übermannen mich.
Doch wo ich die Zukunftsperspektive verloren habe und in Schreien und Weinen verharre, ist Gott da. Jedem einzelnen unter uns will der lebendige Gott in seiner unendlichen Liebe und Barmherzigkeit Hoffnung und Zuversicht ins Herz legen. Lass dein Schreien und Weinen. Gott will nicht unseren Untergang, er will unserem Leben Glanz und Hoffnung schenken, und das trotz aller unserer Schuld, trotz aller Gottesferne, trotz manchen geschossenen Eigentores. Unser Heiland und Erretter hat all unsere Lasten am Kreuz auf sich genommen und er wird einmal all unsere Tränen von unseren Augen abwischen. Er hat uns zugesagt: Ich lebe und ihr sollt auch leben. Dies ist Grund genug, mit Zuversicht und voller Gottvertrauen dankbar nicht nur in diesen Tag zu gehen. Amen.

Thomas Meyer, Roßwein

Impuls für Sonntag, 12. Mai 2024

Losung
Gott, du hast uns geprüft und geläutert, wie das Silber geläutert wird.
Psalm 66,10

Lehrtext
Ein drittes Mal fragte Jesus: Simon, Sohn von Johannes, liebst du mich? Petrus wurde traurig, weil er ihn ein drittes Mal fragte: Liebst du mich? Er sagte zu ihm: Herr, du weißt alles, du weißt auch, dass ich dich liebe! Jesus sagte zu ihm: Sorge für meine Schafe!
Johannes 21,17

Impuls für den Tag
Edelmetalle üben eine Faszination auf Menschen aus. Im 19. Jahrhundert zogen unzählige Menschen in Amerika nach Alaska und nach Westen um Gold zu finden. Das Tragische war für viele, dass nur wenig von dem Edelmetall aus dem Gestein herausgewaschen werden konnte und kaum einer reich wurde. Ja, wenn Edelmetall gereinigt wird, oder geläutert wie es der Psalm sagt, kann es sein, dass wenig übrig bleibt. Gott will am Ende der Zeit das Gute in unserem Leben vom Unguten trennen. Und Jesus, der Auferstandene, tut das beispielhaft an seinem Jünger Petrus. Der hatte ihn nämlich verraten. Nach der Auferstehung will er das Gute an ihm ansehen. Und dann kann die Beziehung weiter gehen und ewig werden. Wie gut, wenn Jesus als der liebende Gott im Himmel uns ansieht, uns reinigt von unserer Schuld und uns zu so edlen Menschen macht, die vor ihm bestehen können in seiner Gegenwart. Das bedeutet Heil und Rettung. So wird unser Leben reich.

Michael Karwounopoulos, Bad Urach

Impuls für Samstag, 11. Mai 2024

Losung
Denn er verwundet und verbindet; er zerschlägt, und seine Hand heilt.
Hiob 5,18

Lehrtext
Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge; ihm sei die Ehre in Ewigkeit! Amen.
Römer 11,36

Impuls für den Tag
Aus seinen Händen ist so viel Gutes.
Das Essen auf deinem Teller.
Die Berge, die Seen und das Meer.
Der Mensch, der dir so viel bedeutet.
Und du.
Denn von ihm sind alle Dinge.

Durch seine Liebe ist so viel Gutes.
Jedes gute Wort.
Jede gute Tat.
Alles, was die Welt ein bisschen besser macht.
Und du.
Denn durch ihn sind alle Dinge.

Für seine Ehre ist so viel Gutes.
Jedes Gedicht oder Lied.
Jedes Strahlen im Gesicht.
Jedes aufrichtige „Danke“.
Und du.
Denn für ihn sind alle Dinge.

von Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Freitag, 10. Mai 2024

Losung
Der Herr spricht: Ich will mich zu euch wenden und will euch fruchtbar machen und euch mehren und will meinen Bund mit euch halten.
3. Mose 26,9

Lehrtext
Jesus spricht: Fürchte dich nicht, du kleinen Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.
Lukas 12, 32

Impuls für den Tag
Jeder gute Hirte weiß, ein Schaf kann man nicht allein halten. Schafe sind Herdentiere. Sie schützen einander, wenn es stürmt und regnet und bewegen sich als Herde viel gelassener auf einer Weidefläche. Jeder Christ weiß oder sollte wissen, Glaube ist kein Alleingang. Es braucht die anderen Glaubensgeschwister zum miteinander unterwegs sein, zur Stärkung und Vergewisserung und manchmal auch zu Korrektur. Aber was ist, wenn es in unseren Orten nur noch wenige Christen gibt? Da fällt es unter Umständen nicht leicht, am Glauben zu bleiben. Jesus ermutigt heute dazu, sich nicht zu sorgen, weder um die Größe der Gemeinde und Gemeinschaft, noch um die Dinge der Welt. Der Vater im Himmel sorgt für uns und versorgt uns, heute und in Zukunft. Gefragt ist unser Vertrauen in den fürsorgenden Vater, der erfahrbar wird, wo zwei oder drei in seinem Namen zusammen sind, eben die oft kleine Herde. Vielleicht teilst du heute Gottes Wort mit einem Bruder oder einer Schwester und machst dabei eine Reich Gottes Erfahrung.

Diemut Scherzer, Hainichen

Impuls für Himmelfahrt, Donnerstag, 9. Mai 2024

Losung
Der HERR hatte sie fröhlich gemacht.
Esra 6,22

Lehrtext
Seid allezeit fröhlich.
1.Thessalonicher 5,16

Impuls für den Tag
Der Herr hat sie fröhlich gemacht – es ist vom Volk Israel die Rede.
Nach Krieg, Tod und Verbannung in Babylonien durften die Wenigen, die überlebt hatten, 50 Jahre später zurückkehren nach Jerusalem.
Sie bauten den Tempel und die Stadt wieder auf. Dann kam der Tag der Einweihung des Tempels im Jahre 515 v. Chr.. Wenige Tage später feierten sie zum ersten Mal wieder das Passahfest. Das Geschehen um den Auszug aus Ägypten wurde ihnen wieder gegenwärtig.
Ihre Rückführung in die Heimat haben sie als souveränes Heilshandeln Gottes erlebt, es war ihr eigenes Fest der Befreiung. Vor wenigen Tagen endete in diesem Jahr das Passahfest. Es war nicht so fröhlich wie sonst: Mehr als 130 Geiseln befinden sich noch in den Händen der Terroristen im Gazastreifen. Die Juden in aller Welt erleben Hass, Ausgrenzung, Angst. Wir können und dürfen dazu nicht schweigen. Die Geschichten aus der Bibel machen Mut und geben Hoffnung und geben Kraft durchzuhalten, Juden und Christen: „In dir ist Freude in allem Leide!“ (EG 398).

Renate Henke, Meißen