Impuls für Dienstag, 16. Juli 2024

Losung
Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: „Mein Weg ist dem HERRN verborgen, und mein Recht geht an meinem Gott vorüber“?
Jesaja 40,27

Lehrtext
Jesus Christus sprach zu den Jüngern:
O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen?
Lukas 24,25-26

Impuls für den Tag
Manchmal verlieren Menschen ihren Glauben. Was in ihrem Kopf wahr und richtig war, erreicht nicht mehr ihr Herz und erscheint unwirklich. Auslöser dafür kann ein traumatisches Ereignis sein, so wie bei den beiden Jüngern, zu denen Jesus mit dem Lehrtext für heute spricht. Ich denke aber, auch der normale Alltag hat das Potential, das Herz eines Menschen träge zu machen. Was kann man tun, wenn man die Trägheit des eigenen Herzens spürt? Kann man etwas tun? Bei den beiden Jüngern brachte den Durchbruch die unverhoffte Begegnung mit dem auferstandenen Jesus Christus. Zunächst unerkannt erklärte er ihnen die Bedeutung der vergangenen schweren Tage. Und dann gingen ihre Augen auf. Sie erkannten den auferstandenen Jesus und ihre Herzen brannten. Ich glaube, in dieser Geschichte findet sich ein starker Hinweis, um die Glaubens-Trägheit des eigenen Herzen zu überwinden. Ihn, den auferstandenen Jesus Christus suchen. Amen.

Jörg Matthies, Marbach

Impuls für Montag, 15. Juli 2024

Losung
Der HEER Zebaoth ist mit uns, der Gott ist unser Schutz.
Psalm 46,8

Lehrtext
Als Jesus aus dem Boot stieg, sah er die vielen Menschen, und sie taten ihm leid, denn sie waren wir Schafe, die keinen Hirten haben.
Markus 6, 34

Impuls für den Tag
Als ich auf der schwäbischen Alb unterwegs war, haben mich die großen Schafherde in den Wacholderheiden jedes Jahr beeindruckt. Die Schafe leben viele Monate dort und werden vom Hirten und seinen Schäferhunden bewacht. Es steht tatsächlich jemand mit Hut, Mantel beim Regenwetter und Hunde am Rand der Herde und beobachtet das Geschehen. Er passt auf, dass kein Tier verloren geht, dass der Nachwuchs geschützt geboren wird. Ebenso, dass die Herde beieinanderbleibt. Wie Schafe vergleichen zu werden, irritiert mich wie im Lehrertext steht, aber auch. Dabei muss ich an die Geschichte von Panurge (Rabelais ist der Autor) denken. Schafe können auch blind das Leittier folgen und ins Unglück stürzen.
Ich denke, es ist gut, zu wissen, dass Gott der Hirte ist, der uns schützt und begleitet. Und zu wissen, dass Gott uns nicht ins Unglück führen möchte. Jesus hat es in den folgenden Versen gezeigt. Er schenkt Leben, Brot wird geteilt und es reicht jedem. Die Herausforderung im Leben ist da und ich muss immer wieder entscheiden hinter welchem Hirten, ich laufen will. Der Hirte Jesus ist ein gutes
Angebot!

Sophie Heinzelmann, Hainichen

Impuls für Sonntag, 14. Juli 2024

Losung
Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen.
Psalm 24,1

Lehrtext
So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.
Epheser 2,19

Impuls für den Tag
In einer Welt, die von schnellen Wandel und Unsicherheit geprägt ist, bieten uns die zwei Verse eine beständige Hoffnung.

Ich werde im Psalm 24 auch daran erinnert, „Verwalter“ der Schöpfung zu sein. Es ist auch meine Verantwortung, für unseren Planeten zu sorgen, so als wäre ich Gast , der darauf bedacht ist, das Haus meines Gastgebers in einem guten Zustand zu hinterlassen. Ich werde inspiriert nachhaltiger zu leben und Entscheidungen zu treffen, die die Erde und ihre Ressourcen respektieren.

Wir können diese Verse leben, indem wir aktiv an der Bewahrung der Schöpfung teilnehmen und Gemeinschaften fördern, die auf gegenseitigem Respekt und Verständnis basieren. Möge diese Erkenntnis unser Handeln leiten und uns dazu inspirieren, sowohl die Erde als auch unsere Mitmenschen mit Liebe und Respekt zu behandeln.
Amen.

Christiane Ranft, Neugepülzig

Impuls für Samstag, 13. Juli 2024

Losung
Wer ruft die Geschlechter von Anfang her? Ich bin’s, der HERR, der Erste, und bei den Letzten noch derselbe.
Jesaja 41,4

Lehrtext
Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige.
Offenbarung 1,17

Impuls für den Tag
Im „Trostbuch von der Erlösung Israels“ hört Jesaja diese Zusage Gottes. In poetischen Worten sagt ihm Gott: Ich war am Anfang und ich werde der Letzte sein und auch dann bin ich immer noch derselbe. Warum ist das tröstlich? Weil Gott unser Leben, die Welt, alles umschließt wie eine Umarmung. Schaue ich zurück, ist ER dort. Will ich wissen, was die Zukunft bringt, dann ist er auch dort und selbst wenn ich nach dem Anfang oder Ende der Welt frage, dann ist in allem Nebulösen doch eines klar: auch da ist Gott. Und wenn er nach Äonen immer noch derselbe ist, dann heißt das, seine Zusagen gelten. Seine Worte zu mir persönlich, vielleicht vor Jahrzehnten gesprochen, gelten noch, seine Worte vor Jahrtausenden aufgeschrieben bleiben gültig, nicht überholt, würden heute nicht anders lauten. Der Seher Johannes erhält fast die gleiche Zusage von Jesus. Nur dass der Auferstandene noch sagt: wenn auch alles tot sein mag mit der Zeit, du, die Menschheit, die Erde ein toter Stein an einer verglommenen Sonne, dann lebe ich noch immer und deshalb auch du!

Jonathan Seidel, Moosheim

Impuls für Freitag, 12. Juli 2024

Losung
Es ist nicht eins dahin gefallen von allen seinen guten Worten, die der HERR geredet hat duch seinen Knecht Mose.
1. Kön 8, 56

Lehrtext
Jesus fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von ihm gesagt war.
Lk 24,27

Impuls für den Tag
Lange Zeit war man in der Theologie der Überzeugung, dass das Alte Testament in besonderer Weise die Liebe Gottes zum Volk Israel zum Ausdruck bringt und die Auserwählung des Volkes Israel betonen will. Die Forschungen in der Wissenschaft vom Alten Testament haben in den letzten Jahrzehnten allerdings ans Licht gebracht, dass Gottes Liebe zur gesamten Menschheit auch im Alten Testament schon transportiert wird. Insofern ist der Nebensatz aus dem Lehrtext „was in allen Schriften von ihm gesagt war“ zu verstehen.
Die Liebe Gottes zu allen Menschen ist die Grundaussage im Alten und Neuen Testament: Gott liebt alle Menschen und – für uns als Christen ist die Herausforderung, diese Liebe Gottes zu den Menschen in unserem täglichen Leben Gestalt zu geben. Das ist Nachfolge.

Gerold Heinke, Marbach

Impuls für Donnerstag, 11. Juli 2024

Losung
An dem Ort, da zu ihnen gesagt ist: »Ihr seid nicht mein Volk«, wird zu ihnen gesagt werden: »Kinder des lebendigen Gottes!«
Hosea 2,1

Lehrtext
So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott.
Galater 4,7

Impuls für den Tag
Gott möchte Kinder. So macht er aus Knechten Kinder, Gotteskinder, die wissen wo sie hingehören und wo sie geliebt und angenommen sind.
Kinder brauchen Liebe und Vertrauen. In einer Familie finden sie beides, optimaler Weise, bei ihren Eltern.
Wir können beides auch bei Gott finden – Liebe und Vertrauen.
Gott als Vater und Mutter, der uns annimmt und liebt wie wir sind, mit allen Ecken und Kanten. Der uns ganz genau kennt. Der uns an die Hand nimmt und uns durchs Leben begleitet. Der uns Grenzen setzt und Freiheiten gibt. Doch auch zu recht erwartet, dass wir mit ihm Zeit verbringen, auf ihn hören, ihm danken, ihn loben und ihn teilhaben lassen an unserem Leben.
In Kontakt mit ihm sein – beten, in seinem Wort lesen, und uns mit unseren Geschwistern in Jesus Christus treffen, nicht nur zu den großen Festen im Jahr! Jeden Sonntag ist die Möglichkeit, aber auch unter der Woche – es gibt viele Gruppen und Kreise, für jeden ist etwas dabei. Bisher noch nichts gefunden – wie wäre es mit einem Hauskreis, mit Freunden? Egal wo, Familie im Glauben ist wichtig.

Sandra Barthel, Raußlitz

Impuls für Mittwoch, 10 Juli 2024

Losung
So spricht der HERR: Auch künftig bin ich derselbe, und niemand ist da, der aus meiner Hand erretten kann. Ich wirke; wer will’s wenden?
Jesaja 43,13

Lehrtext
Paulus spricht: Darum rühme sich niemand eines Menschen; denn alles ist euer, ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes.
1. Korinther 3,21.23

Impuls für den Tag
„Soli Deo Gloria“ – Johann Sebastian Bach schrieb diese drei Worte ganz oben auf jedes Blatt, bevor er seine Musik zu Papier brachte. Er hat sich somit selbst und seinen Mitmenschen deutlich gemacht, dass alles zur Ehre Gottes geschieht. Bachs großartigen Musikwerke sollten nicht zum Selbstruhm führen. Er wusste: Alles kommt aus Gottes Hand. Dafür ist Gott zu danken und allein IHM die Ehre zu geben. Die drei Worte ganz oben auf jedem Notenblatt sollten Bach stets daran erinnern.
Damals wie heute sind die Verlockungen groß, auch wenn es um den Glauben geht. Schnell wächst der Stolz auf das Erreichte statt Gott dafür einfach mal Danke zu sagen. Der Apostel Paulus sah schon damals die Gefahr des Eigenlobes. Darum macht er deutlich: Letztlich kommt alles von Gott.
So will ich heute besonders darauf schauen, was Gott mir an diesem Tag und auch sonst im Leben schenkt – ganz bescheiden und sehr dankbar. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Dienstag, 9. Juli 2024

Losung
Gott sei uns gnädig und segne uns.
Psalm 67, 2

Lehrtext
Jesus nahm die Kinder in die Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.
Markus 10, 16

Impuls für den Tag
„Segnen will ich dich allezeit. Segen sollst du sein. Geh wohin ich dich führen will, lass dich auf mich ein. Sieh die Sterne hoch am Himmel, zähl die Körner dort im Sand. So will ich dich reichlich segnen. Ziehe in mein Land.“, so heißt es in einem Lied von Hans-Joachim-Eckstein. Gott segne dich – das ist mehr als ein frommer Wunsch. Es ist Trost, Zusage, Ermutigung, Hoffnung, Stärke, Umarmung, Nähe, Wärme, Schutz. Während der Coronapandemie habe ich sie oft vermisst: die liebevollen Umarmungen, einen festen Händedruck. Warme Hände, die mir zeigen: Du bis nicht allein. Gott geht mit dir, durch tiefe Täler, über hohe Berge, durch gute und durch schwere Zeiten. Unendlich ist seine Liebe, unzählbar seine Gedanken, seine Möglichkeiten. Wenn wir unsere Kinder in die Arme nehmen, zeigen wir ihnen das: Hier bist du nie allein. Geborgen bist du, sicher. Nichts anderes hat Jesus gemacht, als er den Kindern die Hände auflegte, sie segnete. Dieses Grundvertrauen, in der Kindheit gelegt, kann uns durch ein ganzes Leben tragen. Auch wenn wir längst wissen, dass das Leben alles andere als rosarot sein kann. Doch Gottes Segen bleibt. Und er ist wichtig für groß und klein. Gott segne sie.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Montag, 8. Juli 2024

Losung
Eure Augen haben die großen Werke des HERRN gesehen, die er getan hat.
5.Mose 11,7

Lehrtext
Wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit mit eigenen Augen gesehen.
2.Petrus 1,16

Impuls für den Tag
Zeugenschaft war im Volk Israel ein ganz wesentliches Kriterium. Jemand durfte nur auf das Wort von 2 oder 3 Zeugen hin bestraft werden (und diese hatten „nicht falsches Zeugnis zu geben“), und bei der Suche nach einem Nachfolger für Judas kam unter Jesu Jüngern nur einer in Frage, der „Zeuge all‘ dessen war“, was sie mit Jesus erlebt hatten.
Auch wir sind also aufgerufen, zu prüfen: Ist es bloßes Geschwafel, was uns so landauf, landab und auf den vielen Kanälen erzählt wird? Ist es gar Lüge?
Aber auch: Worauf fußt eigentlich das, worauf ich mein Leben baue, woran ich vielleicht glaube? Hoffentlich nicht auf nachgeplapperten Annahmen, unhinterfragt übernommenen Phrasen oder gar leerem Geschwätz, denn dann wäre es böse um mich bestellt!
Andererseits müssen wir uns aber auch nichts zurecht legen, um im immer stärker anschwellenden Strom der Selbstmitteilungen hörbar zu bleiben. Wir sollten nur die Kraft, die wir immer wieder spüren, die vielen Wunder, die wir am Wegesrand zu sehen bekommen, bezeugen – in aller Stille durch unser Dasein, und, wenn möglich, mit von der Gegenwart Gottes leuchtenden Augen.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Sonntag, 07. Juli 2024

Losung
Wenn sich der Ungerechte abkehrt von seiner Ungerechtigkeit, die er getan hat, und übt nun Recht und Gerechtigkeit, der wird sein Leben erhalten.
Hesekiel 18,27

Lehrtext
Denn was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber Schaden nimmt an seinem Leben?
Matthäus 16,26

Impuls für den Tag

Ausnahmezustand: Europameisterschaft. In Leipzig sind die Gassen und Straßen der Stadt prall gefüllt; schon Tage zuvor feierten Schottland- und Deutschlandfans, nach dem Sieg der deutschen Elf, noch am gleichen Abend Land auf, Land ab, fröhlich versöhnt – es ist ein großes Fest, das viele vereint. Wenige Wochen zuvor schien ein fröhliches Willkommen der europäischen Völker in Deutschland nicht selbstverständlich. Doch jetzt gehen Fotos von Fanfesten durch das Internet, über denen ein Schriftzug prangt: „Lasst einfach nach der EM genauso weiter lieben.“
Ich ahne, dass die Euphorie nachlassen wird – und mit ihr wohl auch die große Liebe aller für alle. Und ich blicke zugleich skeptisch auf manche Auswüchse dieser Euphorie. Und doch bin ich gespannt, wie weit sie trägt und was noch möglich wird. Es könnte ja sein, dass eine kluge Kraft, einem Land in schwieriger gesellschaftlicher Situation, mit Menschen, die die Welt gern draußen halten würden, ein buntes Fest bereitet hat – so fröhlich und verbindend, dass man ahnt, wie sich gemeinsam viel Leben erhalten ließe. Und ich glaube, dass, wenn diese Kraft gewinnt, niemand Schaden nimmt. Ich ahne, du weißt, wie sie heißt.

Sebastian Schirmer, Leipzig