Impuls für Freitag, 7. Juni 2024

Losung
Der HERR spricht: Siehe, ich sende
einen Engel vor dir her, der dich
behüte auf dem Wege und dich
bringe an den Ort, den ich
bestimmt habe.
2. Mose 23,20

Lehrtext
Als die Weisen aber
hinweggezogen waren, siehe da
erschien der Engel des Herrn dem
Josef im Traum und sprach: Steh
auf, nimm das Kindlein und seine
Mutter mit dir und flieh nach
Ägypten und bleib dort, bis ich
dir`s sage; denn Herodes hat vor,
das Kindlein zu suchen, um es
umzubringen.
Matthäus 2,13

Impuls für den Tag
Über Engel gibt es viele Untersuchungen und
Studien. Bei manchen dieser Studien kommt man
ins Schmunzeln und lächelt darüber wie naiv
manche Leute sind. Dabei geht es überhaupt nicht
darum, wie Engel – Eindeutschung des lateinischen
Wortes – angelus – Bote aussehen, ob sie Flügel
haben oder nicht, sondern es geht ganz einfach um
die Frage, ob es Boten Gottes in unserem Leben gibt
oder nicht. Meine Überzeugung ist: natürlich gibt es
Boten Gottes in unserem Leben, die aber manchmal
gar nicht wissen, dass sie Boten Gottes sind. Das
sind Menschen, die an unserer Seite stehen und uns
positiv zugewandt sind. Vielleicht sprechen sie eine
Wahrheit aus, oder weisen uns mit einer Bemerkung
einen neuen Weg. Vielleicht sind sie nur anwesend
in einer Situation, wo es uns gerade schlecht geht.
Aber sie sind da. Gott stellt uns diese Boten an die
Seite. Die einzige Voraussetzung, die wir brauchen,
ist, zuzuhören, wahrzunehmen und zu verstehen,
dass Gott uns gut ist.

Gerold Heinke, Marbach

Impuls für Donnerstag, 6. Juni 2024

Losung
So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir.
Jesaja 43, 5

Lehrtext
Es sprach der Herr durch eine Erscheinung in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu Schaden.
Apostelgeschichte 18, 9+10

Impuls für den Tag
Unser Jüngster klettert mit großem Eifer das Klettergerüst hoch. Oben erschrickt der kleine Mann von drei Jahren über seinen eigenen Mut. Hält sich ganz fest und ruft laut: ‚Papa!‘. Papa schaut, sieht den Klammergriff und die großen Augen. ‚Papa, Hilfe!‘, ruft der Kleine diesmal aufgeregter, denn er hat seinen Papa entdeckt und weiß ganz genau, er rettet ihn aus dieser misslichen Lage. ‚Warte! Hab keine Angst, ich helfe dir!‘. Die großen Hände halten den Kleinen von hinten. Langsam steigt der die Stufen wieder runter, kurz vor Ende lässt er los und fällt in die Arme seines Papas. Kinderlachen klingt durch den Garten und beide umarmen sich ganz fest. Absolutes Vertrauen in den Papa, er fängt mich auf, auch wenn ich falle.
In unserem Losungstext hören wir Gottes Zusage: ‚Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.‘ Manchmal sehne ich mich danach, mich in Gottes Arme fallen zu lassen, wie ein Kind in die seines Vaters. Denn es gibt Situationen, in denen ich mich fürchte. Wenn ich Nachrichten höre zum Beispiel oder ich nicht weiß wie es weitergeht oder jemand mich tief drinnen verletzt. Dann mich nach hinten fallen und trösten lassen und wissen, ich kann nicht tiefer fallen als in Gottes liebende Hände.

Sandra Barthel, Raußlitz

Impuls für Mittwoch 5. Juni 2024

Losung
Als meine Seele in mir verzagte, gedachte ich an den HERRN, und mein Gebet kam zu dir. (Jona 2,8)

Lehrtext
Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! (Philipper 4,6)

Impuls für den Tag
Ein Gebetswürfel aus Holz liegt auf dem gedeckten Tisch. Eines der Kinder darf würfeln. „Und für mich und für dich ist der Tisch gedeckt, habe Dank, lieber Gott dass es uns gut schmeckt“ singt die ganze Familie darauf los und trommelt dabei auf den Tisch oder klatscht in die Hände. Denn dieses Gebet liegt beim Würfel oben auf.
Was hier wie ein Kinderspiel wirkt, ist eine bewusste Lebenshaltung. Ich danke Gott für die Dinge, die er mir im Leben schenkt. Zu oft wird das als selbstverständlich angesehen – zum Beispiel, dass der Tisch zum Essen reichlich gedeckt ist. Diese kleinen Momente des Dankes und der Bitte vor Gott entlasten mich schließlich. Ich muss mir keine Sorgen machen, denn Gott sorgt für mich. Meine Seele muss nicht verzagen, denn Gott hört meine Bitten.
So will ich mir die Zeit nehmen für meine Gebete – am Morgen, am Abend, in der Not, in Dankbarkeit, vor einer Reise oder am reich gedeckten Tisch. Amen

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Dienstag, 4. Juni 2024

Losung
Der HERR sprach: Mein Angesicht soll vorangehen; ich will dich zur Ruhe leiten.
2. Mose 33, 14

Lehrtext
Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes.
Hebräer 4, 9

Impuls für den Tag
Es ist ein guter Ort. Ein Ort zum Runterkommen und ruhig werden. Am schönsten ist es abends, wenn die letzten Hummeln unterwegs sind. Wenn es rundherum still wird. Oder am frühen Morgen, im ersten Sonnenlicht, wenn die Vögel zwitschern und das Dorf langsam erwacht. Hier kann ich prima meinen Gedanken nachhängen. Manchmal setzt sich jemand zu mir und erzählt ein bisschen. Manchmal ist es gut zu zweit hier zu sitzen, manchmal allein. Ich meine die Bank unter der Kastanie auf dem Friedhof. Für mich ist es ein guter Ort. Es gibt noch mehr solche guten Orte. Auch Kirchen können solche Orte sein. Manchmal lädt ein freundliches „Herzlich Willkommen – Die Kirche ist offen“ Schild ein.
Manchmal merke ich dann, wie schwer es sein kann, wirklich zur Ruhe zu kommen, wenn das Ohr noch voller Geräusche ist und der Kopf noch voller Gedanken. Manchmal stelle ich mir dann vor wie es wäre, wenn Gott sich zu mir auf die Bank setzt. Ich denke er würde warten, geduldig, bis das Gedankenkarusell anhält, mein Herz zur Ruhe gekommen ist. Und dann würden wir sie genießen die gemeinsame Zeit an einem guten Ort, irgendwo, nur wir zwei. Wunderbar!

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Montag, 3. Juni 2024

Losung
HERR, du bist allein Gott über alle Königreiche auf Erden, du hast Himmel und Erde gemacht.
2.Könige 19,15

Lehrtext
Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.
Römer 10,12

Impuls für den Tag
„ALLE Menschen“ und wieder: „Alle Menschen, alle Menschen, alle Menschen, alle Menschen, alle Menschen, alle Menschen werden Brüder“ – so schreit es uns förmlich der taube Beethoven in seiner eindringlichen Vertonung von Schillers „Ode an die Freude“ am Ende seiner 9. Sinfonie in’s Hirn. Und man möchte es auch heute so manchem in die Ohren schreien, dass alle Menschen von Gott gemeint sind, dass es da eben keinen Unterschied „zwischen Juden und Griechen“, zwischen Deutschen und Auswärtigen, Einheimischen und Zugezogenen, denen „da oben“ und „uns“ gibt: Vor Gott sitzen wir alle im selben Boot. „Brüder! Überm Sternenzelt muß ein lieber Vater wohnen.“ „Ihr stürzt nieder, Millionen? Ahnest Du den Schöpfer, Welt?“ fragen uns Schiller und Beethoven. Und meinen nicht, dass wir den Allmächtigen dann für unsere kläglichen Ziele instrumentalisieren, etwa, wenn so mancher inhumanen Attitüde das Mäntelchen des Religiösen umgehangen, trotz sonntäglichen Gottesdienst-Bekenntnisses dem Gedankengut ausgrenzender „Alternativ“-Parteien gefolgt wird. Nein, das ist schlicht nicht vereinbar. Gott ist Herr „über alle“ und „reich“ für sie – vorausgesetzt, sie rufen Ihn an; in Demut und Rechtschaffenheit, in Offenheit und Liebe zu allen Menschen.

Friedemann Neef, Roßwein

Impuls für Sonntag, 2. Juni 2024

Losung
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Ps 23,6

Lehrtext
Sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk.
Apg 2,46-47

Impuls für den Tag

„Als ob!“, höre ich jemanden sagen: Gutes und Barmherzigkeit werden mir mein Leben lang folgen. „Als ob!“ Selbst Jesus kniete flehend im Garten Gethsemane und bat um das Vorübergehen des Kelches – aber Gott hatte andere Pläne. Was also meint der bekannte Psalm 23 vom guten Hirten, wenn das Gebet in Aussicht stellt, dass Gutes und Barmherzigkeit dem folgen werden, der mit dem Hirten unterwegs ist? Nur ein frommer Wunsch? Ich glaube nicht. Und ich denke an Besuche, die ich als Pfarrer in der Gemeinde gemacht habe: Immer wieder gehe ich hörend durch große Teile von Biografien. Immer wieder kennen sie Stolpersteine, Brüche und Niederlagen gut. Aber immer wieder entdecken wir gemeinsam, im Erzählen und Nachfragen, auch Bewahrung, Fügung, Geleit, gute Menschen im richtigen Moment und gute Momente mit den richtigen Menschen. Vielleicht meint der Psalm 23 das: Wer im Leben mit dem guten Hirten geht, den wird das Übel im Leben vielleicht nicht verschonen, aber ich kann daneben auch Gutes und Barmherzigkeit entdecken und merke: „Ja, doch, Gutes und Barmherzigkeit sind da; sie folgen mir und ich kann sie im Rückblick erkennen. Gott sei Dank! Denn – in der Tat – ER ist ein guter Hirte.“

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Samstag, 1. Juni 2024

Losung
Ich habe mein Herz vor dem Herrn ausgeschüttet.
1. Samuel 1, 15

Lehrtext
Die Frau trat von hinten an das Fuzßende des Polsters heran, auf dem Jesus lag. Sie weinte so sehr, dass seine Füße von ihren Tränen nass wurden. Mit ihrem Haar trocknete sie ihm die Füße, küsste sie und salbte sie mit ihrem Öl.
Lukas 7,38

Impuls für den Tag

Jemandem sein Herz ausschütten – das kann sehr erleichternd sein. Nicht überlegen müssen, sondern sagen was man auf dem Herzen hat, welche Probleme, Sorgen und Nöte einen zu erdrücken drohen.
Gut wenn man da eine Stelle weiß, wo alles gut aufgehoben ist, wo man nicht überlegen muss, ob und was man sagen darf und kann.
In unserer Losung spricht Hanna, eine ältere Frau, im Tempel zu Gott. Sie klagt ihm ihre Unfruchtbarkeit und die damit verbundenen Demütigungen und Schmähungen der anderen. Sie schüttet Gott ihr Herz aus. Sie weiß bei ihm ist alles gut aufgehoben und sie vertraut damit auch auf die Allmacht Gottes. Sie traut ihm zu, dass Gott hört und helfen kann.
In ihrem Fall erhört Gott Hanna, und sie wird einen Sohn, Samuel, zur Welt bringen und ihn dankend in Gottes Dienste stellen.
Wie ist das bei uns? Haben wir einen Platz, wo wir unser Herz ausschütten können? Suchen wir Trost und ein offenes Ohr in einer vielleicht geöffneten Kirche, in Menschen die uns dort freundlich und offen begegnen und von der Hoffnung auf Hilfe erzählen. Ich wünsche es uns.

Claudia Tetzner, Frohburg

Impuls für Freitag, 31. Mai 2024

Losung
Alle, die dem HERRN widerstehen, werden zu ihm kommen und beschämt werden.
[Jesaja 45,24]

Lehrtext
Da fragte ihn der Hohepriester abermals und sprach zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten? Jesus aber sprach: Ich bin’s; und ihr werdet sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen mit den Wolken des Himmels.
[Markus 14,61-62]

Impuls für den Tag

Unsere heutige Losung ist aus einer langen Antwort, die Gott den Israeliten gibt. Sie haben mal wieder die Nase voll und sie haben Fragen an Gott. Zuerst erinnert er die Israeliten daran, was er bisher getan hat. Das hatten sie mal wieder vergessen. Und dann erneuert er sein Versprechen: „Niemals werde ich euch fallen lassen. Ich bin auf eurer Seite, selbst wenn es im Moment nicht so aussieht!“ Beschämt kommen sie später wieder zu ihm zurück.
Dazu passt eine Geschichte, die ich neulich gelesen habe: Sylvia, eine Frau mittleren Alters, ist vom Schicksal schwer getroffen worden. Ihr zweites Kind stirbt 2 Tage nach der Geburt. Kurz danach erleidet ihr Vater einen tödlichen Schlaganfall. Sie erkrankt selber sehr schwer, ihr Mann wird arbeitslos und Existenzsorgen bestimmen ihr Leben. „Hat Gott uns vergessen?“ fragt sie anklagend, „Warum muss ich das alles ertragen?“
Verständlich ist das schon, ähnlich wie damals bei den Israeliten. Aber ich bin sicher, wenn sie ihre Fragen an Gott richtet, dann wird sie irgendwann Antworten und Frieden bekommen und neuen Mut fassen. Denn Gott sagt auch zu ihr: „Selbst wenn es im Moment nicht so aussieht: Ich bin auf deiner Seite und werde immer zu dir stehen!“ Amen.

Thomas Meyer, Roßwein

Impuls für Donnerstag, 30. Mai 2024

Losung
Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden.
Psalm 126,1

Lehrtext
Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht.
1.Korinther 13,8.12

Impuls für den Tag

Wenn man heute durch katholisch geprägte Gegenden geht, sieht man oft Blumenteppiche oder kommt gar an einer Prozession vorbei. Das Fest Fronleichnam will zeigen, dass Christus und sein himmlischer Vater nicht nur in Kirchen gegenwärtig sind. Die Hostie wird durch Felder und Wiesen getragen als Zeichen: Gott ist überall. Ihm gehört diese Erde.
Voll von dieser Hoffnung, dass Gott auch in einem Teil der Welt ist, wo sie Gefangene waren, waren die Israeliten. Ja, Gott hat am Ende den Überblick über diese Welt. Er überschaut alles, und nichts ist ihm verborgen. Dies erleben wir oft nur zeichenhaft und andeutungsweise. Die Rituale des Glaubens geben Zeugnis davon. Aber letztlich können wir es in unseren Herzen spüren, wenn wir uns vertrauensvoll Jesus zuwenden.
Die Gefangenen unter den Israeliten gaben die Hoffnung nicht auf, befreit zu werden. Und nach langer Zeit geduldigen Wartens erlebten sie Befreiung und wussten: Ursache dafür ist der Gott, der größer ist als alles auf dieser Welt. Ihm dürfen wir heute vertrauen.

Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Mittwoch, 29. Mai 2024

Losung
Mose sprach: Nehmt zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge. Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sondern es ist euer Leben.
5.Mose 32,46.47

Lehrtext
Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch vermag nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben.
Johannes 6,63

Impuls für den Tag

Ungefähr 16.000 Worte spricht ein durchschnittlicher Mensch am Tag. Das ist schon eine ganz schöne Menge. Wir reden viel. Und demnach hören wir auch viel. Durch soziale Medien vielleicht sogar noch mehr denn je. Ganz viele Worte. Ganz viele Meinungen.
Und trotzdem ganz viel Leere. Zumindest wenn man sich die Entwicklungszahlen psychischer Erkrankungen, besonders bei jungen Menschen, anschaut.
Wo unter den tausenden Worten, die uns jeden Tag umgeben, sind die, die Sinn geben und Leere füllen?
Die Worte, die Mose von Gott bezeugt und die, die Jesus selbst zugeschrieben werden, haben eins gemeinsam: Sie sind „Geist“ und „Leben“. Heißt: Sie sind voll von Sinn. Sinnvoll. Sie sprechen in unser Leben. Für jede und jeden klingen sie ein bisschen anders, weil wir selbst ganz unterschiedlich sind. Aber für alle wollen sie Sinn sein.
Welche Worte aus der Bibel geben deinem Leben Sinn? Und wie klingen die Worte, die du zu deinen Mitmenschen sprichst? Worte haben Macht. Darum lasst sie uns für Gutes nutzen.

von Christian Stoll aus Rostock