Impuls für Donnerstag, 15. September 2022

Losung
Wer unvorsichtig herausfährt mit Worten, sticht wie ein Schwert; aber die Zunge der Weisen bringt Heilung.
Sprüche 12,18

Lehrtext
Lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.
Römer 14,19

Impuls für den Tag

Hast du schon einmal deinen Gegenüber mit Worten verletzt? Oder findest du immer die richtigen Worte in jeglicher Situation. Ich kann dir die Beantwortung nicht abnehmen. Eines weiß ich jedoch – verletzende Worte schmerzen. Sie wehen nach, hemmen einen – erst recht, wenn mein Gegenüber sich im Recht sieht und keine Einsicht zeigen möchte. Mehrfach wird in den Sprüchen und auch sonst in der Bibel über das Problem gesprochen, dass wir Menschen mit unseren Worten haben können. ŒTod und Leben steht in der Zunge Gewalt, so heißt es auch in den Sprüchen und im Neuen Testament schreibt Jakobus davon, dass die Zunge nur ein kleines Körperteil ist und doch großen Schaden anrichten kann. Da hilft es auch nicht, wenn es uns hinterher unangenehm und peinlich ist. Auch wenn wir es bitter bereuen, es lassen sich die Worte nicht zurückholen. Also, weniger reden und die Lippen im Zaum halten, das hieße dann z. B., dass ich die mir Worte über einen anderen Menschen erst einmal genau überlege, bevor ich diese ihm sage. Mir vorher überlege, was meine Worte bei ihm bewirken. Ich finde, weniger reden ist angenehmer und gewinnbringender, als schnell und verletzend gesprochene Worte.

Thilo Handschack

Impuls für Mittwoch, 14. September 2022

Losung
Gott spricht: Als du mich in der Not anriefst, half ich dir heraus.
Psalm 81,8

Lehrtext
Paulus schreibt: Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich.
2. Timotheus 4,17

Impuls für den Tag

Ein tröstender wie simpler Gedanke: In Not gekommen rufe man zu Gott – und umgehend kommt Rettung und Hilfe. Funktioniert das wirklich so?
Leben und Glauben sehen oft anders aus. Erst recht Gottes Plan mit uns. Auch der eifrigste und frömmste Christ ist nicht verschont vor Problemen, Sorgen und Not. Und so geben uns Losung und Lehrtext heute ein paar wertvolle Anstöße zum Nachdenken:
1. Not muss nicht gleich Strafe Gottes sein.
2. Egal wie finster: Gott ist da und hört uns. Auch wenn sein Rettungsplan oft anders aussieht, als wir es gern hätten.
3. Immer wieder sollen wir uns – wie in der Losung – erinnern lassen, wie oft Gott uns schon geholfen hat.
4. Wie Paulus im Lehrtext machen wir nicht selten die Erfahrung, dass Gott die Not nicht wegnimmt, uns aber hindurch begleitet und stärkt.
5. Not, die Gott zulässt, kann zu einer zwar unbequemen aber wichtigen Erfahrung werden, aus der wir reifen und lernen.
6. Halten wir die Augen offen nach anderen Menschen in Not, um mit ihnen und für sie zu beten.
Und dann können wir aus ganzem Herzen einstimmen in eines der schönsten Lieder unseres Gesangbuches (EG 317):
In wieviel Not hat nicht der gnädige Gott über dir Flügel gebreitet!

Stefan Gneuß (Hainchen)

Impuls für Dienstag, 13. September 2022

Losung
Der Herr ist meine Macht und mein Psalm und ist mein Heil.
Ps 118,14

Lehrtext
Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Röm 15,13

Impuls für den Tag

„Wir leben in einer schlimmen Zeit.“, sagt der Nachbar. Eine Kollegin meint: „Ich kann nicht mehr schlafen.“ Eine Freundin sitzt an am Küchentisch, während ich einen Tee koche und beginnt zu weinen. Die Sorgen um Haus und Hof, Gaspreise und der Angst, dass der Ukrainekrieg auf Deutschland übergreifen könnte, rauben ihr Lebenskraft. Und ich merke: Es fällt auch mir schwer zu singen und über meinen Gott zu jubeln, bis ich den Psalm 118 lese. Nein, auch beim Beter des Psalms steht nicht alles zum Besten, als er mit seinen Sorgen und Ängsten zu Gott geht. Doch vor ihm erkennt er, dass Gott ihm geholfen hat, ihm sogar die Kraft gab, die Feinde abzuwehren. Freude über Gott und Hoffnung auf eine Zukunft ziehen in seinem Herzen ein und werden zu einem Bekenntnis zu Gott. Gott hat nicht nur Macht, er ist der mächtige Herr. Er bringt nicht nur Heil, er ist der Heiland. Er ist das Lied, in dem Freude steckt. Ich denke, in diesen Wochen ist wohl die Zeit mit Gott das Beste, was uns geschehen kann, damit Freude und Frieden und Hoffnung in unser Leben einziehen können.

Pfrn. Diemut Scherzer aus Hainichen

Impuls für Montag, 12. September 2022

Losung
Was wir gehört haben und wissen und unsre Väter uns erzählt haben, das wollen wir nicht verschweigen ihren Kindern.
Psalm 78,3-4

Lehrtext
Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch.
Matthäus 10,8

Impuls für den Tag

Mallorca, Maui und Mauritius? Nie gehört!
Bali, Bangkok und Bulgarien? Nie dort gewesen! Mit Berichten über coole Urlaubsreisen in ferne Länder konnten meine Großeltern Alfred & Marianne nie dienen. Dafür mit spannenden Augenzeugenberichten aus längst vergangenen Tagen. Wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg extrem harte Zeiten erlebten. Wie sie kämpfen mußten, um ihre Familie zu ernähren. Wie sie auf abgeernteten Weizenfeldern Ähren sammelten und daraus Mehl mahlten. Wie sie auf der Suche nach Brennholz in die Wälder zogen, um Baumwurzeln zu roden. Gott hat sie nie im Stich gelassen.

Diese Berichte, in denen Gottes treue Fürsorge hell aufleuchtet – machen Mut. Bis heute. Die Zeiten haben sich geändert. Gottes Treue bleibt. Er sorgt auch heute für uns. Wird es morgen tun. Und übermorgen. Gott hält uns fest. Auch wenn uns Krisen Angst einjagen und der Boden unter unseren Füßen schwankt. Gott kümmert sich um uns. Auch in angsterfüllten Stunden, an hoffnungslosen Tagen und in chaotischen Zeiten. Lasst uns darüber sprechen! Mit unseren Kindern, mit unseren Enkeln und unseren Freunden.

Reinhard Pilz

Impuls für Sonntag, 11. September 2022

Losung
Saul sprach zu David: Wo ist jemand, der seinen Feind findet und lässt ihn im Guten seinen Weg gehen? Der HERR vergelte dir Gutes für das, was du heute an mir getan hast!
1.Samuel 24,20

Lehrtext
Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann.
Römer 12,1

Impuls für den Tag

Saul, der König von Israel, trachtet David nach dem Leben.
Er sucht ihn mit seinem Heer und kommt in die Gegend um das Tote Meer.
Dort gibt es einen Ort mit frischem Wasser, eine Oase: En Gedi.
Und es gibt dort unzählige Höhlen. In einer versteckte sich David mit seinen Leuten vor Saul, weit hinten, um nicht gesehen zu werden.
Saul kam in genau diese Höhle und verrichtete seine Notdurft. Es war DIE
Gelegenheit für David seinen Feind auszuschalten und sich zu rächen. Das fanden auch seine Männer. Doch David hielt sich zurück. Auch seine Leute hielt er zurück. Nein, an einen Gesalbten, einen von Gott Auserwählten und Gesegneten möchte er sich nicht vergreifen.
Er verschonte seinen Feind, der ihm nach dem Leben trachtete.
Viel leichter wäre es gewesen, zuzuschlagen und zu töten. Doch Davids Gewissen ließ es nicht zu.
Oft ist auch uns das Hassen und Vergelten näher und der erste Impuls.
Wer die Bibel liest, weiß, dass Gott uns zum Segnen auffordert und sogar den Feind zu lieben.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls für Samstag, 10. September 2022

Losung
Daniel hatte an seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem, und er fiel dreimal am Tag auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott.
Daniel 6,11

Lehrtext
Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.
Römer 12,12

Impuls für den Tag

„Wenn du wenig zu tun hast, dann bete eine Stunde; wenn du viel zu tun hast, zwei Stunden.“ Martin Luther

Wir waren auf dem christlichen Festival, herrliche Stimmung, fröhliche Menschen, gefühlte Gottesnähe, viel Familienzeit. Beim Bücherstand fiel mir die oben zitierte Postkarte in die Augen. Ich las den ersten Teil und dachte: „Jeden Tag eine Stunde?! Das schaff ich höchstens hier.“ Dann las ich weiter und in mir passierte das, was Pädagogen Perturbation nennen: verärgerte Verwirrung, argumentierende Gedankenwirbel. Ein Lernprozessstart, wie er im Buche steht.

Ich könnte mich gut herausreden: „Nee, Gott, also für eine ganze Stunde hab ich jetzt keine Zeit. Du weißt doch: dieses und jenes und das …“

Abgesehen davon, dass sich Daniel bei seinem stressigen Job bewusst die Zeit dafür nahm, ist es bemerkenswert, dass er in einer Situation betete, die sehr gefährlich für ihn war. Und trotz der Umstände fand er genügend Gründe zum Loben und Danken. Wenn ich viel zu tun habe, darf ich all meine Bitten und Fragen wie nebenbei mit Gott teilen. Mit Gott lerne ich, dass das echt was bringt.

Elisabeth Bittmann, Arnsdorf

Impuls für Freitag, 9. September 2022

Losung
Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.
Jeremia 17,14

Lehrtext
Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Markus 2,17

Impuls für den Tag

Wir Menschen brauchen immer wieder Heilung an Leib, Seele und Geist. Das Leben ist gefährlich. Jeder kann krank werden oder einen Unfall erleiden oder angegriffen werden. Die Losung für heute ist durchtränkt von dem Vertrauen: Bei unserem Gott sind wir in dem allen nicht allein gelassen. Er hat die Macht und kann uns helfen. Ja, eigentlich gibt es nichts, was er nicht wieder heil machen könnte. Das alles galt nicht nur damals vor etwa 2.500 Jahren zur Zeit des Propheten Jeremia. Es gilt heute! Das sollte uns wirklich Mut machen, mit allen unseren Anliegen immer wieder zu Ihm zu gehen. Weil Gott wirklich Gott ist, deswegen macht Beten Sinn. Und weil er uns kennt und liebt, deswegen ist Beten immer eine gute Entscheidung. Wir wissen, dass wir trotzdem erkranken können und irgendwann sterben müssen. Aber wir wissen auch: Er, der Lebendige Gott, ist stärker als alles. Und er wird am Ende den Sieg behalten. Deswegen sind Christen Menschen mit Hoffnung. Amen.

Jörg Matthies, Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Donnerstag, 8. September 2022

Losung
Siehe, ich will meinen Engel senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. (Maleachi 3,1)

Lehrtext

Und alsbald trieb ihn der Geist in die Wüste; und er war in der Wüste vierzig Tage und wurde versucht von dem Satan und war bei den Tieren, und die Engel dienten ihm. (Markus 1,12-13)

Impuls für den Tag

An meinem Wohnungsschlüssel hängt ein kleiner Engel. Bin ich damit unterwegs, geht der Engel sozusagen mit. Steckt er zu Hause im Schloss, ist der Engel gleich an der Wohnungstür zur Stelle. Der kleine Schlüsselanhänger ist kein Einzelfall. Hier und da sehe ich das auch bei anderen: am Rückspiegel im Auto, am Grabstein auf dem Friedhof, am Schulranzen in der Schule oder auf dem Fensterbrett neben der Zimmerpflanze – dort stehen oder baumeln die kleinen Engel und geben einem das Gefühl von Sicherheit.
Dahinter steht der Gedanke, dass Gott seine Engel zu uns sendet, die uns behüten und für uns sorgen. Durch seinen Propheten Maleachi lässt uns Gott wissen: er schickt uns Engel, die voraus gehen und den Weg ebnen. Das ist sicherlich keine leichte Aufgabe. Mitunter müssen da große Brocken aus dem Weg geräumt oder an mancher Kreuzung richtig abgebogen werden. Meistens merke ich das gar nicht. Doch der kleine Engel am Schlüsselbund erinnert mich daran. Er gibt mir die Gewissheit: Gott sorgt für mich!
Amen

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Mittwoch, 07. September 2022

Losung
Losung:
Wie lieblich sind deine Wohnungen, HERR Zebaoth! Psalm 84, 2

Lehrtext
Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.
Matthäus 18, 20

Impuls für den Tag

Als unsere Kinder Œflügge wurden Œflogen sie aus. Nach Görlitz, Dresden, Erfurt, Freiberg, je nachdem wohin sie Studium oder Arbeit führten. Das war für uns gewöhnungsbedürftig. So viel Stille im Haus kannten wir gar nicht. An den Wochenenden aber flogen sie oft wieder ein. Mal einzeln, mit oder ohne Partner und oft saßen auch wieder alle am Tisch. Da wurde manchmal bis spät in die Nacht erzählt und diskutiert, gelacht und geweint. Manchmal brauchten sie einen Rat, manchmal Trost, was auch immer. Ein Zuhause zu haben in das man immer wieder zurückkehren kann, wo man findet was man braucht, ist nicht selbstverständlich. Bis heute müssen Menschen ihr Zuhause verlassen, ohne Garantie auf Rückkehr. Mancher hat nie ein wirkliches Zuhause erlebt, für andere ist die Straße ihr Zuhause. Was für ein Angebot ist ein Zuhause bei Gott? Dabei ist nicht nur die Aussicht auf die Ewigkeit gemeint. Nein dieses Zuhause ist bereits jetzt bezugsfertig. Es ist nicht an einen bestimmten Ort gebunden. Es ist dort, wo wir Gottes Nähe suchen, wo wir Kräfte sammeln, Trost finden, lachen können, wo wir immer willkommen sind. Allein, zu Zweit, zu drittƒ und ganz egal wo wir sonst zu Hause sind.

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Dienstag, 6. September 2022

Losung
Bei dir, Herr, unser Gott, ist Barmherzigkeit und Vergebung.
Daniel 9,9

Lehrtext
Alle Zöllner und Sünder suchten Jesu Nähe, um ihm zuzuhören.
Lukas 15,1

Impuls für den Tag

Wer sind eigentlich heute die „Zöllner“ und „Sünder“, die Verachteten, die, die nicht „dazu“ gehören, über die die Etablierten (wie seinerzeit die Pharisäer) die Nase rümpfen? Ertappen wir uns nicht auch manchmal dabei, sowohl auf solche herabzuschauen – stolz auf uns, es „geschafft“ zu haben und ängstlich darauf bedacht, unseren Status zu wahren? Oder aber voll Neid auf die „da oben“ zu schauen, die ein größeres Stück vom Kuchen abbekamen, um dann in allgemeine Unzufrieden-
heit zu verfallen? Mit beidem spielen wir aber bloß das Gesellschaftsspiel mit den Ellbogen mit, in dem es auf alles ankommt – außer auf Barmherzigkeit und Vergebung. Jesus hat uns gezeigt, dass ganz anderes wichtig ist, wenn wir unser Leben wieder auf die Füße stellen wollen – dass wir dazu den richtigen Ansprechpartner brauchen, den einzigen, dem es sich eigentlich zuzuhören lohnt….
… bei dem wir vor uns selbst sicher und losgelöst wären und in dessen Nähe auch wir Erbarmen und Vergeben einüben könnten, auch Großherzigkeit, Gönnen und liebevolle Zuwendung – eben die ganz anderen Spielregeln des Reiches Gottes.

Friedemann Neef (Roßwein)