Impuls für Freitag, 26. August 2022

Losung
Singet dem HERRN und lobet seinen Namen, verkündet von Tag zu Tag sein Heil!
Psalm 96,2

Lehrtext
Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.
Kolosser 3,16

Impuls für den Tag

Ehrlich – dieses Mal habe ich mich besonders schwer getan mit der Ausarbeitung des Impulses. Und das nicht nur, weil ich gerade ziemlich gefordert und angespannt bin, sondern weil mir schon seit Längerem das „Singen des Herzens“ leider etwas abhanden gekommen ist. Ich weiß, dass Singen Leib und Seele gut tut und hoffe, die Melodien kehren irgendwann mal wieder zu mir zurück. Und gerade in dieser meiner Situation bekam ich einen Text zugespielt, der genau das wiedergibt was ich empfinde:

Auf der Suche nach dem, was mich trägt,
wenn die Hoffnung in mir nicht mehr siegt,
wenn die Freude flügellahm am Boden liegt,
mache ich mich zu Dir auf den Weg.

Mit den Fragen, die schon lange in mir sind,
mit dem Misston, der in meiner Seele klingt,
mit dem bitteren Geschmack in meinem Mund
mache ich mich zu Dir auf den Weg.

Denn bei Dir finde ich mein Gleichgewicht, ich verzage nicht,
wie ein Freund beruhigst Du mich, zeigst mir das Licht.
Du hältst mich warm, ich komm‘ zur Ruh,
ich sehe nicht mehr rot, ich spüre eine Besserung in meiner Seelennot.

Danke, Martin Pepper, für diese Worte!

Hier der Link zum Lied: youtu.be/iC5y82y09KI

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Donnerstag, 25. August 2022

Losung
Ich will zu Gott rufen, und der Herr wird mir helfen.
Psalm 55,17

Lehrtext
Auf ihn hoffen wir, er werde uns auch hinfort erretten. Dazu helft auch ihr durch eure Fürbitte für uns.
2. Korinther 1,10-11

Impuls für den Tag

Ich will Gott rufen und der Herr wird mir helfen. Wie soll ich mir das vorstellen? Ist Gott ein Wunscherfüller? Muss ich ihm nur meine Wünsche und Sorgen mitteilen und schon wird alles erledigt? Ich denke wir wissen alle, so funktioniert es leider nicht. Wir beten und bitten und haben oft das Gefühl, nix passiert. Es ist als ob man in der Warteschleife hängt. Oft passiert es dann auch, dass es sich anders entwickelt als wir es wollten oder uns vorgestellt haben. Hat Gott vielleicht nicht richtig zugehört? Hat er aus Versehen oder Überlastung die Wünsche durcheinander gebracht? Kann es sein das mein Gebet gar nicht angekommen ist? Naja es heißt ja der Mensch denkt und Gott lenkt. Es ist nicht einfach zu akzeptieren wenn Gott andere Pläne mit einem hat als man es sich selber wünscht. In der heutigen Losung steht ja nicht das Gott Wünsche erfüllt. Ich glaube es steht auch nicht in der Bibel. ABER es steht, dass er hilft und für uns sorgt, auch wenn er mit uns andere Wege geht als wir es uns erhoffen oder vorstellen. Ich wünsche uns allen das tiefe Vertrauen und die Zuversicht, dass Gottes Wege, so wie er sie bestimmt, richtig und gut für uns sind.

Cathrin Vogel

Impuls für Mittwoch, 24. August 2022

Losung
Ich wandle in weitem Raum; denn ich suche deine Befehle.
Psalm 119,45

Lehrtext
Wir überwinden weit durch den, der uns geliebt hat.
Römer 8,37

Impuls für den Tag

Der Beter vom 119. Psalm hat etwas Wunderbares erlebt: Er bemüht sich um Gottes Befehle. Er will sie also wahrnehmen und tun. Und genau das eröffnet ihm Lebensraum. Warum ist das so? Der Grund dafür liegt im Wesen unseres Gottes. Er ist kein brutaler Diktator, kein cholerischer Chef, kein machtbewusster Manager. Wenn dieser, unser Gott nun Befehle gibt, dann sichert er dadurch nicht seine Machtposition ab. Das hat er gar nicht nötig. Er verfolgt auch nicht undurchsichtige Pläne, für deren Umsetzung wir nur Mittel zum Zweck sind. Unser Gott ist die Liebe. Und jeder Mensch kann sogar Gottes Kind werden. Deswegen sind Gottes Anweisungen Anweisungen zum leben. Sie zeigen den Rahmen, in dem wir sicher sein können. Sie fordern uns heraus, damit wir nach innen und außen wachsen können. Deswegen wäre es sicher eine gute Entscheidung, es dem Beter des 119. Psalmes gleichzutun: Seine Befehle suchen. Amen.

Jörg Matthies, Marienkirchgemeinde im Striegistal

Impuls für Dienstag, 23.8.22

Losung
Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe.
(2. Mose 20, 2)

Lehrtext
Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
(2. Korinther 3, 17)

Impuls für den Tag

Im Urlaub freue ich mich besonders über eine offene Kirchentür. Hier kann ich einfach eintreten und die Seele baumeln lassen. So ist es auch im diesjährigen Sommerurlaub. Mitten in Ostfriesland lädt eine Dorfkirche zum kurzen Verweilen ein. Zunächst sehe ich mir den Altar genauer an. Rechts und links der Kreuzigung stehen zwei kleine Figuren: auf der einen Seite Mose mit den Zehn Geboten, auf der anderen Seite Martin Luther mit der Bibel. Diese Kombination wirkt ungewöhnlich. Aber dahinter steckt ein tieferer Sinn. Es zeigt mir die zwei Seiten meines Glaubens: die Zehn Gebote als Maßstab für mich und andere und zugleich meine Freiheit, die ich als Christ durch Gottes Barmherzigkeit erfahre. Martin Luther hat diese Seite besonders betont. Deshalb wurde er hier am Altar neben Mose mit den Gesetzestafeln platziert.
Doch schon in der Bibel wird genau das deutlich gemacht. Im 2. Buch Mose betont Gott selbst, was über allen Geboten steht: der Herr, mein Gott, ist das wichtigste, er befreit mich aus aller Knechtschaft. Seine Barmherzigkeit macht mich frei von aller Schuld. Darauf will ich vertrauen … heute, morgen und alle Zeit. Amen.

Pfarrer Heiko Jadatz (Roßwein)

Impuls für Montag, 22. August 2022

Losung
Losung:
Bist du es nicht, HERR, unser GOTT, auf den wir hoffen? Jeremia 14, 22

Lehrtext
Lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.
Hebräer 4, 16

Impuls für den Tag

„Ein Glaube, der nicht hofft, ist krank. Er ist wie ein hungriges Kind, das nicht essen, oder wie ein müder Mensch, der nicht schlafen will. So gewiss der Mensch glaubt, so gewiss hofft er [..]. Wer wollte auch von Gott reden, ohne zu hoffen…“ Diese Worte stammen von Dietrich Bonhoeffer. Er schrieb sie unter der Überschrift: „Die Hoffnung bleibt“. Weiter heißt es darin: „.. Nicht unserer Hoffnung werden wir uns einstmals zu schämen haben, sondern unsrer ärmlichen und ängstlichen Hoffnungslosigkeit, die Gott nichts zutraut. […].“ Hoffnung, auch dort wo es nichts mehr zu hoffen gibt ist eine Kraft, die uns immer wieder aufstehen und weitergehen lässt. Eine Kraft, die der Verzweiflung die Stirn bietet. Es gibt vieles, dass genau diese Kraft braucht: Die Hoffnung auf Gesundheit, auf erfülltes Leben, auf einen möglichen Neuanfang, auf eine Welt voller Frieden und Liebe. Wer die Hoffnung verliert, verliert auch das Letzte. Unser Glaube lebt aus der Hoffnung auf einen liebenden Gott, der unsere Welt verändern kann und uns nicht fallen lässt, der da ist zur rechten Zeit und der zu seiner Zusage steht: „Fürchte dich nicht, denn ich der HERR dein Gott bin bei dir wohin du auch gehst.“

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Sonntag, 21. August 2022

Losung
Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben.
1. Mo 24,56

Lehrtext
Und als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert’s, dass ich mich taufen lasse?
Apg 8,36

Impuls für den Tag

Wochenspruch:
Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat!

Der ŒIsraelsonntag ist ein politischer Tag insofern, als wir uns als Bürger, als Angehörige eines Gemeinwesens begreifen, also als füreinander Verantwortliche. Das Volk Israel, dieses durch alle Zeiten geschundene Volk, wird von Gott auserwählt – für uns Christen eine besondere Verantwortung: Dies sind nicht nur unsere Glaubensgeschwister – sie hüten das Fundament unseres Selbstverständnisses, denn Jesu, also unser Evangelium fußt ja darauf. Unmöglich also, dass wir, wollten wir Christi Namen zu Recht führen, Ideen folgen, die dieses Fundament negieren, in welcher Form und Abart auch immer. Vielmehr sind wir aufgerufen, diese Geschwister wie unseren Augapfel zu hüten und uns all dessen zu schämen, was ihnen von unserer Seite zustößt … in Vergangenheit und Gegenwart, in Gedanken, Worten und Werken.
Mit dem Wohl-Spruch dieser Woche sind alle gemeint, die in Wahrheit Gott ihren Herrn sein lassen … in aller Konsequenz. Dieser Gott ist die Liebe an sich, und so sind wir vor allem dazu aufgerufen, die Menschen, die uns begegnen … und in denen Er uns selbst begegnen will … zu lieben, zu respektieren und anzunehmen. Wie oft widerspricht das unserer kleinlichen Menschennatur … und das sei Gott an diesem Tag geklagt!

Friedemann Neef (Roßwein)

Impuls für Samstag, 20. August 2022

Losung
Gott spricht: Ich will für Israel wie der Tau sein, dass es blüht wie eine Lilie.
Hosea 14, 6

Lehrtext
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
Johannes 15, 5

Impuls für den Tag

Schon immer hat Tau eine besondere Bedeutung. Auch antike Menschen versuchten ihn vermutlich zu sammeln: auf Steinhügeln in der Ukraine oder in Tauteichen in Südengland und Norddeutschland. Und im Mittelalter versprachen sich manche vom ersten Tau im Mai eine ganz besondere Wirkung, so dass Alchemisten ihn sogar nutzten, um damit Urmaterie herzustellen.
Es ist aber ja auch ein zauberhaftes Tröpfchen. Früh am Morgen, wenn alles schläft, die Sonne noch nicht erwacht, aber der Himmel klar ist und sich leise und zärtlich, kleine Tropfen an Halme und Blätter schmiegen. Kühles Nass, das selbst in Wüsten Tiere und Pflanzen nährt. In Indien heute sogar Menschen, wo in einer sehr trockenen Region, durch eine spezielle Folie, etwa 50 Liter Wasser am Tag von Tau gesammelt werden können. Wunderbar, nicht wahr!?
Ich glaube, so meint Hosea das, wenn er in Gottes Auftrag spricht und Gott durch ihn verspricht, wie Tau zu sein: kostbar, wie der erste Tau im Mai – ein Hauch des ersten Anfangs in der Welt; wert, es aufwendig an Hügeln und in Teichen zu sammeln; leise und zärtlich; wie der Morgen; wie klarer Himmel; wie Wasser in der Wüste.
Auch wenn an manchem Morgen der Tau kommt und an manchem Morgen nicht, er kommt wieder. Ganz sicher.
Mit den erfrischenden Erfahrungen im Glauben ist es gewiss nicht anders.

von Pfarrer Sebastian Schirmer aus Bockendorf

Impuls für Freitag, 19. August 2022

Losung
Meine Seele hängt an dir; deine rechte Hand hält mich.
Psalm 63,9

Lehrtext
Paulus schreibt: Ich weiß, an wen ich glaube, und bin gewiss, dass er bewahren kann, was mir anvertraut ist.
2. Timotheus 1,12

Impuls für den Tag

Beim Lesen der Losung kam mir sofort eine Bege- benheit in den Sinn, wo wir genau spüren konnten, wie der lebendige Gott uns in seiner Hand hält:
In unserem Urlaub erwanderten wir das Rothaar- gebirge. Am 08. August haben wir uns auf den ŒWittgensteiner Schieferpfad, einer erlebnis- reichen Tour vorbei an imposanten Felslandschaf- ten begeben. Plötzlich kam es zum Streit zwischen uns. Missverständnisse, ein böses Wort gibt das nächste und völlig verärgert sind wir beide alleine weitergegangen. An einer schönen Bank trafen wir uns wieder und machten Picknick. Kein Wort wurde gewechselt. Auf einmal unterbrach einer von uns das Schweigen mit der Feststellung, dass dieser Zustand hier in dieser traumhaften Gegend einfach nur blöde ist. Und so hielten wir hier oben unsere Andacht, die wir ausgerechnet heute noch nicht gemacht hatten, und lasen als erstes die Losung und den Impuls. Es ging um flatternde Herzen in Roßwein, um die Liebe Gottes zu uns und unter- einander. Was für ein Erlebnis und Segen war dieser Impuls. In Frieden, Freude und großer Dankbarkeit sind wir gemeinsam weitergegangen. Und so wurde diese Wanderung, auch durch dieses Erlebnis mit unserem Herrn, zu einem Urlaubs-Highlight.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Donnerstag, 18. August 2022

Losung
Der HERR hat das Recht lieb.
Psalm 37,28

Lehrtext
So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!
Lukas 20,25

Impuls für den Tag

„Ich habe eben doch Recht gehabt!“ Wenn mich so jemand nach einer gewonnenen Wette oder einer Aussage, der ich widersprochen habe, anspricht, bin ich doch leicht genervt. Ich muss objektiv zugeben, dass ich mich geirrt hatte. Allerdings schwingt in so einem Satz manchmal auch ein Hauch von Arroganz oder Rechthaberei mit. Der, der Recht hat, hat die Auseinandersetzung gewonnen.
Ganz anders ist das doch, wenn Gott das Recht lieb hat. Das, was Gott liebt, soll allen Menschen dienen. Recht und Gerechtigkeit sind dazu da, dass Menschen in Frieden miteinander und in Frieden mit Gott leben können. Dazu ist es nötig, göttliches und weltliches Recht zu respektieren. Jesus weist in seinem Wort beidem seinen Platz zu. Auf jeden Fall darf Recht nicht usurpiert werden. Wer es nur für sich selbst beansprucht und das eigene Handeln legitimieren will, wird zum Rechthaber und Rechtsverdreher. Wie gut, wenn Recht und Gerechtigkeit von einem Gott kommt, der das Ganze der Welt im Blick hat.

Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Mittwoch, 17. August 2022

Losung
Fürchtet den HERRN und dient ihm treu von ganzem Herzen; denn seht doch, wie große Dinge er an euch getan hat.
1. Samuel 12,24

Lehrtext
Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn.
Römer 12,11

Impuls für den Tag

Wofür brenne ich?
Für das nagelneue Auto? Für den PC mit modernster Ausstattung? Für den Fußball? Für einen geliebten Menschen?
Wenn wir daran denken, was unser Herz höher schlagen lässt, sind wir davon begeistert. Voller Leidenschaft setzen wir uns für die Sache oder den Menschen ein. Wie sieht es mit unserem Glauben aus? Brennt unser Herz für Jesus und seine Sache? Oder ist es nur noch der glimmende Docht, der auszulöschen droht? Vielleicht haben aktuelle Schwierigkeiten uns den Blick für Jesus verdeckt und das Gute in unserem Leben scheint nicht mehr greifbar zu sein. Was kann das Feuer in uns wieder auflodern lassen?
Manchmal ist es notwendig, dass wir Dinge loslas- sen und die Prioritäten neu setzen müssen. Das kann uns sehr herausfordern und einiges von uns abverlangen. Aber dieser Prozess ist für unser geistliches Leben heilsam und bringt uns im Glauben voran. Dadurch wird der Glaube wieder lebendig und die Beziehung zu Jesus vertieft sich. Richten wir uns heute ganz bewusst nach Jesus aus und dienen ihm zu seiner Ehre, um wieder brennend im Geist zu sein.

Heike Dieken aus Pappendorf