Impuls für Freitag, 27. Juni 2025

Losung
Der HERR tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf. 1. Samuel 2, 6

Lehrtext
Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.
Römer 14, 8

Impuls für den Tag
Ich kenne sie schon lange. Über 90 Jahre ist sie inzwischen, aber immer noch hellwach. Es geht alles etwas langsamer. Die Kirchenbesuche sind seltener geworden. Früher traf ich sie da regelmäßig. Sie braucht eine Begleitung. Allein traut sie sich das nicht mehr zu. Aber wenn ich sie treffe steht da eine lebensfrohe alte Dame vor mir. Vor ihrem 90. Geburtstag freute sie sich auf das erste Urenkel und strickte Socken für Mutter und Kind. „Mal sehn ob ich das alles noch erleben darf.“, sagte sie und lächelte. Kein Klagen, kein Jammern, lebensfroh und lebenssatt sitzt sie da. Dabei war ihr Leben nicht leicht. Ihr Mann starb früh und unverhofft. Da stand sie mit den noch sehr jungen Töchtern, dem Hof und all dem was dazugehörte alleine da. Die Kriegszeit hatte sie als Kind miterlebt. „Ich will nicht klagen. Es war schwer, aber es ging immer weiter.“ Die Kraft holte sie sich aus Liedern, Gebeten, Gottesdiensten, Gesprächen. Den Kindern und Enkeln gab sie das mit, was sie getragen hat. Sie weiß, dass ihr Leben hier irgendwann endet. Aber sie ist sich sicher, dass das was sie durch das Leben getragen hat auch durch den Tod trägt.

Bezirkkatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

Impuls für Donnerstag, 26.Juni 2025

Losung
Der HERR sprach zu Mose: Versammle mir das Volk, dass ich sie meine Worte hören lasse und sie mich fürchten lernen alle Tage ihres Lebens auf Erden und ihre Kinder lehren.
5.Mose 4,10

Lehrtext
Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast und dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus.
2.Timotheus 3,14-15

Impuls für den Tag
Lernen – nicht mit dem Verstand;
kein Wissen anhäufen: Das verstellt dir bloß den Blick.
Hinhören lernen: Immer wieder eintauchen in die Stille und furchtlos hinsehen, was daraus aufsteigt.
Anschauen lernen: Die Anderen, ohne den Blick abzuwenden, hochmütig, gelangweilt oder angewidert.
Fürchten lernen: Stets deine Kleinheit sehen und jede Anmaßung lassen.
Fürchten ist nicht Angst haben vor dem Leben,
ist nicht die Unruhe, die durch die Oberflächlichkeit entsteht;
aber Ehrfurcht vor allem, was uns begegnen will –
weil es von Gott kommt und uns voranbringen kann.

Lehren – nicht maßregeln und kommandieren.
Vielmehr zart konsequent sein und ein Beispiel geben, dem ein Kind folgen könnte.
Und dafür sich selbst bilden – keine Meinung, um bei allem mitreden zu müssen, aber das Herz, um zu sehen, wie die Dinge in Wahrheit sind.

Friedemann Neef (Roßwein)

Impuls für Mittwoch, 25. Juni 2025

Losung
Jene, die fern sind, werden kommen und am Tempel des HERRN bauen.
Sacharja 6, 15

Lehrtext
Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine Urteile sind offenbar geworden.
Offenbarung 15, 4

Impuls für den Tag
Heute ist der Gedenktag der Augsburgischen Konfession, der „Confessio Augustana“. Ein Bekenntnistext, der 1530 zusammenfasste, wofür die Reformatoren standen. Vornehmlich verfasst von einem jungen Mann, der mit Verstand und Hoffnung an etwas arbeitete, das größer war als er selbst. Sein Name: Philipp Melanchthon. Eher ein Vermittler. Und doch war sein Text mutig: ein Versuch, Gräben zu überbrücken, ohne sich selbst zu verlieren.
„Ich rede von deinen Zeugnissen vor Königen und schäme mich nicht.“ Dieser Text ist so ein Zeugnis – klar, klug, öffentlich und standhaft. Vielleicht ist er heute eine Art Fenster mit Blick auf mutige Menschen, die sich nicht immer nah waren und auch nicht immer grün; und die keineswegs mehr nah an dem waren, was das Papsttum forderte. Aber: „Jene, die fern sind, werden kommen und am Tempel des HERRN bauen.“ Vielleicht ist das genau, was da geschah – und was bis heute gültig bleibt: Auch mir sind alte Texte manchmal fern; oft genug sind wir einander fern. Und trotzdem bauen wir mit, du und ich – an der großen Baustelle der Hoffnung. (P.S. für Interessierte: Das Augsburger Bekenntnis steht z.T. im Ev. Gesangbuch, Nr. 807)

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Dienstag, 24.Juni 2025

Losung
Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen. Sprüche 3,5-6

Lehrtext
Jesus sprach zu Petrus: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wo du hinwolltest; wenn du aber alt bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hinwillst. Johannes 21,18

Impuls für den Tag
Heute ist der Johannistag, wo in Sachsen viele Andachten open air auf den Friedhöfen stattfinden werden. Es ist eine gute Tradition, auf der Höhe des Jahres inne zu halten und an den Vorläufer des Herrn zu erinnern: Johannes, den Täufer. Wir tun das auch im Gedenken an unsere Lieben, die uns im Glauben voraus gegangen sind. Als Verstorbene haben sie Heimat gefunden bei dem lebendigen Gott. Darauf ist Verlass. In allen Unsicherheiten heute gibt uns dieser Glaube eine große Sicherheit. Ich behaupte sogar: Nur was ich glaube, weiß ich gewiss. So ist es gut, sich auf Gott zu verlassen und an ihn zu denken auf allen Wegen. Diese Führung ist besser als das, was wir mit unserem begrenzten Verstand erdenken können.
Deshalb muss es uns auch nicht Angst und bange werden, wenn die Tage nach und nach wieder kürzer werden. Wir gehen auf den Tag zu, wo wir in der längsten Nacht die Geburt unseres Herrn feiern: Jesus Christus. Er will uns führen und leiten ins ewige Leben, denn er hat von sich selbst gesagt: „Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Michael Tetzner, Frohburg

Impuls für Montag, 23. Juni 2025

Losung
Der HERR ist allen gütig und erbarmt sich aller seiner Werke.
[Psalm 145,9]

Lehrtext
Auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.
[Römer 8,21]

Impuls für den Tag
Den besten Impuls zu unserem ausdrucksstarken Lehrtext liefert uns heute die Bibel selber. Hier sei Römer 8 die Verse 18-23 in der kommunikativen und reich bebilderten Bibelübersetzung „Hoffnung für alle“ zitiert:
„Ich bin ganz sicher, dass alles, was wir in dieser Welt erleiden, nichts ist verglichen mit der Herr- lichkeit, die Gott uns einmal schenken wird. Darum wartet die ganze Schöpfung sehnsüchtig und voller Hoffnung auf den Tag, an dem Gott seine Kinder in diese Herrlichkeit aufnimmt. Ohne eigenes Verschulden sind alle Geschöpfe der Vergänglichkeit ausgeliefert, weil Gott es so bestimmt hat. Aber er hat ihnen die Hoffnung gegeben, dass sie zusammen mit den Kindern Gottes einmal von Tod und Vergänglichkeit erlöst und zu einem neuen, herrlichen Leben befreit werden. Wir wissen ja, dass die gesamte Schöpfung jetzt noch leidet und stöhnt wie eine Frau in den Geburtswehen. Aber auch wir selbst, denen Gott bereits jetzt seinen Geist als Anfang des neuen Lebens gegeben hat, seufzen in unserem Innern.“
Danke Herr, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Danke Herr, dass wir uns und die ganze Schöpfung auf deine Herrlichkeit freuen dürfen. Amen.

Thomas Meyer, Roßwein

 

Impuls für Sonntag, 22. Juni 2025

Losung
Der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten.
2.Mose 13,21

Lehrtext
Jesus sprach: Ihr sucht in den Schriften, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie sind’s, die von mir zeugen.
Johannes 5,39

Impuls für den Tag
Jedes Mal suche ich den Knopf im Auto auf´s Neue: Den Schalter für die Nebelschlussleuchte meine ich. Zu selten brauche ich sie. So muss ich immer wieder neu nachdenken, wo sie ist und suche sie bei aufkommendem Nebel hektisch. Dagegen scheint mir die Wüstenwanderung des Volkes Israel im Dauernebel zu verlaufen. Die Sicht auf die Zukunft ist alles andere als klar. Das Ziel der Wüstenwanderung ist aus menschlicher Perspektive nicht in Sicht. Da lese ich in der Tageslosung davon, wie Gott sein Volk ständig begleitet – ohne Unterlass. Wolkensäule und Feuersäule sind Zeichen der Zuwendung Gottes, die niemals aufhört.
Wie oft suchen wir das Leuchtende im Nebel unseres Alltags? Wie oft hätten wir gerne das Zeichen, dass unsere Ungewissheit in Zuversicht verwandelt. Gott gibt diese Zeichen heute noch. Das krampfhafte Suchen danach nutzt vielleicht nichts. Aber er gibt sie an den entscheidenden Punkten meines Lebens, wo ich vielleicht selber nicht mehr weiter weiß. Als Christen dürfen wir um diese Zeichen bitten, sie von Jesus erflehen. Er ist mir ja als Gottes Sohn ganz nahe gekommen.

Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Samstag, 21. Juni 2025

Losung
Danket dem Herrn aller Herren, der allein große Wunder tut, denn seine Güte währet ewiglich.
Psalm 136, 3-4

Lehrtext
Das Volk neigte einmütig dem zu, was Philippus sagte, als sie ihm zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat, und es kam große Freude auf in jener Stadt.
Apostelgeschichte 8,6.8

Impuls für den Tag
Du redest viel, wenn der Tag lang ist.
Mit Menschen, mit Gott, mit dir selbst.
Du erzählst ausgiebig davon, wie’s dir geht und was der Job macht und die Kinder und der Garten und wie die Autoreparatur verlaufen ist und was dich an der Politik stört und… vielleicht sogar von deinem Glauben.
Du erzählst Gott jeden Abend, wie dein Tag war. Die schönen und die schlechten Dinge. Du uferst aus bis du irgendwann einschläfst.
Und irgendwie stagniert alles.
Das Schwimmen in der eigenen Suppe strengt an.
Denn wenn du ehrlich bist, schaltest du schnell ab, wenn dein Gegenüber dir erzählt, wie’s ihr geht und was der Job macht und die Kinder und der Garten und wie die Autoreparatur verlaufen ist und was sie an der Politik stört und… vielleicht sogar von ihrem Glauben.
Du redest zu Gott, aber darf er auch reden?
Glaube wächst, wo Menschen einander und Gott zuhören. Von den Erfahrungen anderer profitieren. Ihre Sicht der Dinge nicht als objektive Wahrheit darstellen. Andere sehen und hören und selbst gesehen und gehört werden. Auf dass dann große Freude aufkomme in der Stadt.

von Christian Creutz aus Rostock

Impuls für Freitag, 20. Juni 2025

Losung
Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend.
Psalm 25,16

Lehrtext
Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!
Markus 10,47

Impuls für den Tag
Mitten im Juni, herrlicher Sommer, Freizeit, Urlaub, Sonne satt, baden, Garten, Blumen, alles liegt vor uns und ist angefüllt mit Farben, Wachstum, Freude. Doch dann so ein Text! Leider macht das Leid im Leben nicht in der schönen Jahreszeit eine Pause! Inmitten wunderschönster Pracht kann man sehr einsam sein: Wenn eine Krankheit plagt, wenn Erinnerungen weh tun, wenn Menschen andere ausgrenzen, wenn man nicht den richtigen Ton trifft. Der Psalmbeter weiß aber einen Ausweg – er verharmlost seine Lage nicht, er weiß Zuflucht bei unserem Gott! Er wünscht sich Zuwendung! Meistens kann man ja den Schmerz oder das Leid eines anderen nicht aktiv verändern, aber man kann sich ihm zuwenden und versuchen zu verstehen wie es dem anderem geht! Das können wir Christen auch für unseren Nächsten tun. Ich habe einmal von einer Mutter gehört, deren Kind gestorben war, dass die Menschen die Straßenseite gewechselt haben, aus Furcht und Angst reagieren zu müssen. Wir dürfen in einer solchen Situationen Gott um Rat und Beistand und die richtigen Worte bitten. Manchmal reicht auch schon einfach nur Zuhören, Handhalten und da sein. Vor allem aber sollten wir Mut haben hinzusehen!

Claudia Tetzner, Frohburg

Impuls für Donnerstag, 19. Juni 2025

Losung
Gott der HERR spricht: Ich will noch mehr sammeln zu der Schar derer, die versammelt sind.
Jesaja 56,8

Lehrtext
Es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.
Matthäus 24,14

Impuls für den Tag
Leben wir in der Endzeit? Angesichts der vielen Katastrophen, Unsicherheiten und Kriegen in unserer Welt, sind viele Bibelkenner der Überzeugung: Ja, wir leben in der Endzeit. Jesus kommt bald wieder. Dann geschieht die Parusie, die Wiederkunft von Jesus. Die Zeichen, welche die Endzeit begleiten, treten ein, ja sogar bis in den letzen Winkel der Erde dringt heute durch die Medien die gute Nachricht.
Es war die tiefe Überzeugung der Jünger, dass Jesus sehr bald wiederkommen wird, sogar solange sie selbst noch leben. Auch Paulus, der ja erst nach Pfingsten zum Glauben an Jesus kam, war davon überzeugt. Deshalb setzte er seine ganze Kraft und Zeit ein, das Evangelium von Jesus in die ganze Welt zu tragen. Und so missionierte er den gesamten östlichen Mittelmeerraum. Diese Verkündigung geschah ohne Gewalt; allein mit Worten, ausgestattet mit der Kraft des Heiligen Geistes überzeugte er die Menschen. Doch die Wiederkunft Jesu verzögerte sich, bis heute.
Was tun? Holen wir uns bei Jesus Rat: Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint (Matthäus 24,44).

Renate Henke, Meißen

Impuls für Mittwoch, 18. Juni 2025

Losung
Dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth.
Jeremia 15,16

Lehrtext
Philippus und der Eunuch stiegen ins Wasser, und Philippus taufte ihn. Als sie aus dem Wasser herausstiegen, wurde Philippus vom Geist des Herrn fortgenommen. Der Eunuch sah ihn nicht mehr. Aber er setzte seinen Weg voller Freude fort.
Apostelgeschichte 8,38-39

Impuls für den Tag
Es war ein spannendes Staffelrennen. Völlig verausgabt bricht der Läufer nach der Übergabe des Staffelstabes zusammen und muss entsprechend medizinisch versorgt werden, der Schlussläufer bekommt von der Tragik nichts mit und läuft weiter auf Sieg. Der Zusammengebrochene kommt wieder auf die Beine. Seine Unvollkommenheit gefährdet den Erfolg nicht. Im gemeinsamen Zusammenspiel werden sie erfolgreich, der Erfolgsfaktor heißt hier Übergabe, gegenseitiges Vertrauen und der gemeinsame Glaube.
Im Leben bekommen wir auch manchmal Aufgaben zur Weiterführung. Die einen nehmen wir gern an und tun sie mit Freude, gegen die anderen haben wir eher eine Abneigung fühlen uns unvollkommen ungeeignet für diese.
Nehmen wir unsere Unvollkommenheit an und vertrauen darauf, dass auch uns Hilfe in Situationen erreichen wird, aus Richtungen die wir nicht erwartet hätten und so sich für unseren Weg ein neuer ungeahnter Abschnitt auftut, der uns mit Freude und Dankbarkeit weiterführt.
Amen

Martin Creutz, Döbeln