Impuls für Freitag, 09.Mai 2025

Losung
Dein Volk spricht: „Der HERR handelt nicht recht“, während doch sie nicht recht handeln.
Hesekiel 33,17

Lehrtext
Geht es bei Gott etwa ungerecht zu? Gewiss nicht!
Römer 9,14

Impuls für den Tag
Am 09. Mai 1945, also vor 80 Jahren, wurde im sowjetischen Hauptquartier in Berlin die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht unterzeichnet. Damit endete in Europa der Zweite Weltkrieg. Dieser Krieg kostete Millionen von Menschen das Leben. Leid und Gräuel waren mit der Herrschaft der Nazis verbunden. Ein paar Monate später, im Oktober 1945, wurde von der Evangelischen Kirche in Deutschland das Stuttgarter Schuldbekenntnis veröffentlicht. Nach der Veröffentlichung wurde über den Text heftig gestritten. Viele waren empört. Prof. Claudia Lepp schreibt, dass in diesen Diskussionen deutlich wurde, dass die in diesem Bekenntnis formulierten Einsichten nicht im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit verankert waren. Ich meine, es wird hier etwas deutlich, was wohl viele Menschen zu allen Zeiten betrifft. Eigene Schuld zu wahrzunehmen oder sich sogar dazu zu stellen, gehört nicht unbedingt zu den menschlichen Stärken. Gott sei Dank müssen wir eigene Schuld weder verdrängen oder zur Ablenkung andere beschuldigen. Das gilt immer, egal wie groß oder klein die Schuld ist. Jesus Christus hat durch seinen Tod am Kreuz Vergebung möglich gemacht. Dort wird deutlich, wie Gott ist: Gerecht und liebend. Amen.

Jörg Matthies, Marbach

Impuls für Donnerstag, 08.Mai 2025

Losung
Gott verkündige euch seinen Bund, den er euch gebot zu halten, nämlich die Zehn Worte, und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln.
5. Mose 4,13

Lehrtext
Jesus sprach: Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen, sondern zu erfüllen.
Matthäus 5,17

Impuls für den Tag
Ich sehe vor mir: An den Landungsstrände der Normandie wird an dem heutigen Tag an dem Ende des zweiten Weltkriegs gedacht – und wo noch in Europa?
Ich sehe vor mir, die Großmutter meiner Austauschschülerin in Rottenburg/Wümme 1978, die mit ihrer Familie nur Platt und mit mir kein Wort sprach. Ihr Mann war in Frankreich gefallen. Die Trauer war noch groß. Ich sehe vor mir, den Landwirt, der von der Gefangenschaft als Soldat in diesem Krieg keine guten Erinnerungen hatte und mir jedoch Mut machte, den Weg der Versöhnung zu gehen. Ich sehe auch Jean, der einen guten Grund gehabt hätte, Hass zu haben, da sein Vater erschossen wurde – der sein ganzes Leben für die Versöhnung und die Begegnungen sich engagiert hat. Der Weg der Städtepartnerschaften war manchmal steinig, und doch fruchtbar.
Die Gebote sind damals wie heute zerbrechlich. Leid und Trauer bringt deren Bruch den Menschen. Ja, der Weg der Zerstörung ist schneller vollzogen als der Weg der Versöhnung. Jesus hat einen guten Grund, warum er die Gebote in der Bergpredigt bekräftigt. FRIEDEN schaffen! Den ersten Schritt wagen?

Sophie Heinzelmann, Hainichen

 

Impuls für Mittwoch, 07.Mai 2025

Losung
Der Herr antwortete Hiob: Wo warst du, als ich die Erde gründete und zum Meer sprach:“Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!“?
Hiob 38, 4.11

Lehrtext
Jesus stand auf und bedrohte den Wind und das Meer; und es ward eine große Stille. Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Was ist das für ein Mann, dass ihm Wind und Wellen gehorsam sind?
Matthäus 8, 26-27

Impuls für den Tag
Jesus heilt Menschen, die zu seiner Zeit als Abschaum abgetan oder aufgrund ihrer Krankheit der Sünde bezichtigt werden. Er zieht seine Spur. Es ist aber nicht eine Spur der Verwüstung, sondern eine Spur der Heilung durch ein Land, das von politischen Spannungen und persönlichen Ängsten geprägt ist. Jesus will aufbauen und nicht vernichten. Er reißt die Verzweifelten aus dem Staub. So berichtet es der Evangelist Matthäus.
Am Ende des Tages steigt Jesus in ein Boot und stillt mit einer einzigen Geste einen Sturm. „Was ist das für ein Mann, dass ihm Wind und Meer gehorsam sind,“ fragen sich die Menschen.
Sie können noch nicht wissen, dass Jesus Gottes Sohn ist. Aber sie horchen auf. Gott hat seine Visitenkarte in den Ring geworfen und Spuren gezeichnet, von denen noch heute die Rede ist, an die Menschen heute noch glauben und auf die sie vertrauen:
Gegen Arroganz setzt Gott Wertschätzung. Gegen Herabwürdigung Heilung. Gegen Vernichtung Barmherzigkeit. Stürme peitscht er nicht auf, Stürme stillt er. Das ist Gottes Handlungskonzept, um die Welt zu retten. Und wir sind berufen, ihm genau darin nachzufolgen.

Cathrin Vogel

Impuls für Dienstag, 06. Mai 2025

Losung
So hört nun, ihr, die ihr ferne seid, was ich getan habe, und die ihr nahe seid, erkennt meine Stärke! Jesaja 33,13

Lehrtext
Jesus spricht zu Marta: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Johannes 11,40

Impuls für den Tag
Es gibt immer mal wieder Augenblicke, da habe ich das Gefühl, Gott ist gerade sehr weit fort. Ich spüre nicht die allumfassende Wärme in meinem Herzen und bin getrieben von Zweifeln und Unsicherheiten. Aber genau in diesen Momenten, kommt Gott mir sehr nahe, in genau solchen Momenten wirkt seine Stärke und Kraft. Denn Jesaja ruft uns dazu auf, hinzuhören und zu erkennen, was Gott tut. Es ist eine Einladung: Egal, wie weit wir uns fühlen, Gott ist gegenwärtig und seine Stärke zeigt sich in unserem Leben. Glaube macht es möglich, über das Sichtbare hinaus zuschauen – über unsere Begrenzungen, Ängste und Zweifel hinweg. Wir sind eingeladen, Gottes Herrlichkeit zu entdecken – nicht nur in großen Wundern, sondern auch in kleinen, alltäglichen Zeichen seines Wirkens.
Gott ist gegenwärtig – wir brauchen nur hinzuschauen.

„Herr, öffne unsere Augen für dein Wirken. Lass uns deine Stärke erkennen – nah und fern. Gib uns Glauben, damit wir deine Herrlichkeit sehen.“ Amen.

Christiane Ranft, Neugepülzig

 

Impuls für Montag, 5. Mai 2025

Losung
Der HERR verstößt nicht ewig; sondern er betrübt wohl und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte.
Klagelieder 3,31-32

Lehrtext
Zacharias forderte eine kleine Tafel und schrieb: Er heißt Johannes. Und sie wunderten sich alle. Und sogleich wurde sein Mund und seine Zunge aufgetan, und er redete und lobte Gott.
Lukas 1,63-64

Impuls für den Tag
Zacharias verlor seine Stimme, weil er dem Herrn nicht glaubte. Ein Sohn, in unsrem Alter, wie soll das gehen? Neun Monate musste er wohl den Mund halten. Auch als längst sich der Bauch seiner Frau wölbte und offensichtlich wurde, dass Gottes Vorhersage eintritt, kam kein Wort über seine Lippen. Erlösung erfolgt erst, als er den Auftrag erfüllt hat, den er zusammen mit der Vorhersage erhielt. Gott verstößt seinen Priester nicht ewig, sondern erbarmt sich und öffnet dessen Mund wieder… Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir Christen auch unsere Stimmen verloren haben. Wissen unsere Kollegen, dass wir es ernst mit Gott meinen? Weiß unsere Gesellschaft, wofür wir Christen stehen? Spricht aus unserem Mund das Evangelium? Wenn wir verstummt sind, liegt es dann vielleicht auch daran, dass wir Gottes Zusagen keinen Glauben schenken können? Haben wir vielleicht angefangen an einen Gott zu glauben dem vieles unmöglich ist? — Gott, lass uns sehen und erleben, was wir nicht zu hoffen gewagt haben und nicht glauben konnten. Dann tue uns wieder den Mund auf in deinem Erbarmen und wir wollen wieder sprechen. Amen.

Jonathan Seidel, Moosheim

Impuls für Sonntag, 4. Mai 2025

Losung
Der Herr ist meine Stärke und mein Lobgesang und ist mein Heil.
2. Mose 15.2

Lehrtext
Maria sprach: Gewaltiges hat er vollbracht mit seinem Arm, zerstreut hat er, die hochmütig sind in ihrem Herzen.
Lukas 1,51

Impuls für den Tag
Am Sonntag des „Guten Hirten“ stellt uns die Losung vor Augen, wie Mose seinen Gott sieht. „Meine Stärke, mein Lobgesang, mein Heil“. Nach der Flucht aus Ägypten, großer Angst am Schilfmeer und dem Wunder der Rettung, mit Gottes Hilfe am anderen Ufer anzukommen, singt Mose nicht nur für sich. Er singt von sich, aber für das ganze Volk Israel, wie Gottes Stärke sie gerettet hat, wie sie nicht nur heil am anderen Ufer angekommen sind, sondern wie Gott Heil, Segen für sie ist. Auch David singt davon, wie Gott ist. Im Psalm 23 beginnt er: Der Herr ist mein Hirte. Um dann fortzufahren, was Gott für ihn getan hat und tut: Er weidet mich, er führt mich und versorgt mich, er ist da in finsteren Zeiten und er schützt mich.
Ostern haben wir neu erlebt, wie Gott in Jesus ist und was er für uns getan hat: Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und lasse mein Leben für sie. (Johannes 10,11) ER hat uns befreit zu einem Leben an seinem Tisch, in seiner Gegenwart und unter seinem Segen. Gottlob.

Diemut Scherzer, Hainichen

Impuls für Samstag, 3. Mai 2025

Losung
HERR, neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zur Habsucht.
Psalm 119, 36

Lehrtext
Sei du selbst ihnen ein Vorbild im Tun des Guten und, was die Lehre betrifft, ein Beispiel deines unbestechlichen Urteils, von allen geachtet und untadelig in der Verkündigung des gesunden Wortes, so dass dein Gegenspieler beschämt wird und nichts Schlechtes mehr über uns zu sagen weiß.
Titus 2, 7-8

Impuls für den Tag
Eine kleine Begebenheit…
Der Priester Klemens Maria Hofbauer wurde der Apostel Wiens genannt. Besonders bekannt wurde er durch seine große Liebe zu den Armen. Für sie tat er alles. Selbstlos bettelte er sich das Geld zusammen, das er für die Notleidenden brauchte. Eines Abends ging er wieder in eine Gaststätte. Tisch für Tisch sprach er die Gäste freundlich an und bat um eine kleine Gabe für die Armen. Dabei geriet er an einen groben Menschen, der alles hasste, was mit der Kirche zu tun hatte. Der schrie ihn an: ‚Wie kommen Sie dazu, mich um Geld zu bitten?‘ Und er spuckte dem Priester verächtlich ins Gesicht. Der zog ruhig sein Taschentuch heraus, wischte sich das Gesicht sauber und wandte sich dann ganz freundlich noch einmal an den Mann: ‚Das war für mich. Aber nun geben Sie mir bitte noch etwas für die Armen!‘ Dabei hielt er ihm erneut den Hut hin. Der Gast soll von dem Priester so beeindruckt gewesen sein, dass er ihm den ganzen Inhalt seiner Geldbörse in den Hut schüttete.

Wie begegnen wir unseren Mitmenschen?
Werden sie uns an unserem Handeln als Christen erkennen?

Sandra Barthel, Raußlitz

Impuls für Freitag, 2. Mai 2025

Losung
Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen. (Josua 1,5)

Lehrtext
Siehe, da tat sich Jesus der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen. (Matthäus 3,16)

Impuls für den Tag
Eine kleine Holztaube baumelt seit Jahrhunderten über der Kanzel. Unzählige Pfarrer standen Sonntag für Sonntag darunter und hielten ihre Predigt – in guten Zeiten wie in schweren Tagen. Es wurde ermutigt und ermahnt, Hoffnung geweckt und Mut gemacht, Trost gespendet und Lebensfreude verbreitet. Die kleine Taube über der Kanzel sollte signalisieren: das Gesagte ist nicht aus der Luft gegriffen, der Heilige Geist gibt dafür seine Kraft.
So wie bei Jesus damals, als sich der Himmel plötzlich öffnete und er die Kraft und den Segen Gottes deutlich spürte – wie eine Taube vom Himmel kam der Beistand des Vaters auf den Sohn herab. So fühlte sich Jesus gestärkt – nicht nur für wichtige Worte in seinen Predigten, sondern auch für wichtige Taten und Wunder für die Menschen, die sich danach sehnten.
So ist die kleine Taube über der Kanzel zweierlei: sie soll die Predigt unter Gottes Geist stellen und sie soll mit den Hörenden mitgehen. Damit die Kraft des Heiligen Geistes dort wirkt, wo Menschen zusammen leben und glauben, trösten, ermutigen, helfen und sich einander bestärken. Amen.

Heiko Jadatz, Roßwein

Impuls für Donnerstag, 01. Mai 2025

Losung
All sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz einherschreitet, den kann er demütigen. Daniel 4,23

Lehrtext
Der Hauptmann aber, der dabeistand, Jesus gegenüber, und sah, dass er so verschied, sprach: Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen! Markus 15, 39

Impuls für den Tag
„Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen.“ Was mag in diesem einen Satz stecken? Vielleicht: So, das Kapitel ist abgeschlossen. Der ist auch nur gestorben wie jeder andere. Oder die Feststellung: Dieser Jesus war gar kein Gernegroß. Da steckte mehr dahinter. Und was jetzt? Was werden die Folgen sein? Ist es ungläubiges Fragen, Erschrecken, oder so etwas wie Demut was den Hauptmann diese Worte sagen lässt? Heute wissen wir, dass das nicht das Ende war. Wir leben aus dem Glauben an die Auferstehung. Das unterscheidet uns von dem Hauptmann damals. Und doch stehen auch wir oft ungläubig da. Was haben diese Geschichten noch mit uns zu tun? Berühren sie uns überhaupt noch in unserer aufgeklärten Zeit?
Heute beginnt in Hannover der Kirchentag. „Mutig-stark-beherzt“ heißt das herausfordernde Motto in einer Zeit, in der alles unsicher und aus dem Takt gekommen zu sein scheint. In der wir so oft an unsere Grenzen kommen und ratlos in die Zukunft schauen. Aber Gottes Sache geht weiter, auch nach dem Karfreitag. Und er nimmt uns mit – wenn wir wollen. So wie damals. Das ist seine Stärke, dass ER den Menschen nahe bleibt zu jeder Zeit .

Bezirkskatechetin Angelika Schaffrin, Marbach

 

Impuls für Mittwoch, 30. April 2025

Losung
Dein, HERR, ist die Größe und die Macht und die Herrlichkeit und der Ruhm und die Hoheit. Denn alles im Himmel und auf Erden ist dein.
1.Chronik 29,11

Lehrtext
Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte, um die Fülle der Zeiten heraufzuführen, auf dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist, durch ihn.
Epheser 1,9-10

Impuls für den Tag
Was bedeutet es, dass „alles im Himmel und auf Erden“ Gott gehört? Nicht weniger, als dass nichts vorstellbar ist, was an Gott vorbeigeht – wie auch immer wir uns das, wie auch immer wir uns Gott vorstellen mögen.
Nichts, was wir denken, was wir reden, was wir tun, entgeht Gott oder, anders ausgedrückt: Alles folgt notwendig den Gesetzmäßigkeiten Seines geistigen Reiches.
Beunruhigt uns das? Würden wir lieber mehr für uns behalten? Würden wir lieber mehr von uns zurückbehalten? Das können wir versuchen, wir sind ja keine Marionetten: Gott lässt uns die Freiheit, sogar für das Schlechte. Aber wir merken dann, dass es uns schlicht nicht gut tut, denn die Folgen unserer eigensüchtigen Handlungen, negativen Gedanken, bösen Worte fallen uns irgendwann immer selbst „auf die Füße“.
Jesus hat uns vorgelebt, was es heißt, ganz aus Gott zu existieren. Da gelten völlig andere Maßstäbe als die unsrigen – und die sind total befreiend: Wir müssen nicht dies oder das erreichen, so oder so sein oder scheinen… Wir brauchen nur zu akzeptieren und zuzulassen, dass eben alles Gottes ist. Und das ist ein großer Trost.

Friedemann Neef, Roßwein