Impuls für Dienstag, 29. April 2025

Losung
Wer seinen Nächsten verachtet, versündigt sich; aber wohl dem, der sich der Elenden erbarmt!
Sprüche 14, 21

Lehrtext
Wenn ihr alles getan habt, was Gott euch befohlen hat, dann sagt: Wir sind Diener, weiter nichts; wir haben nur getan, was uns aufgetragen war.
Lukas 17, 10

Impuls für den Tag
Tine ging, rote Schuhe auf blinden Steinen. Einen Korb schwer am Arm. Am Fluss, wo das Wasser das Fließen vergaß, saß der Alte. Zusammengesunken. Ein Bündel aus vergangenen Tagen. Der Blick verloren in einer Welt, die ihn abgeschrieben hatte.
Tine setzte sich. Nicht aus Pflicht. Nicht aus Mitleid. Einfach so. Sie nahm das Brot aus dem Korb, brach es; nicht hart, nicht hastig, sondern als teilte sie etwas, das nie ganz ihr gehörte – eine Geste, die sagt: Ich weiß, dass du da bist. Sie reichte ihm die größere Hälfte, beinahe ehrfürchtig, als reichte sie ihm etwas Heiliges. Und der Alte sah sie an, als hätte sie ihm ein Stück Himmel in die Hand gedrückt. Er nahm es, tastend, mit Händen, die vergessen hatten, was Berührung ist; und seine Augen, stumpf von der Kälte vieler Jahre, fingen für einen Atemzug Licht. Keine Worte. Nichts geschieht. Alles geschieht. Tine stand auf, irgendwann, als die Zeit sich wieder in Bewegung setzte. Sie ging. Aber hier, zwischen zwei Atemzügen, würde etwas bleiben. Vielleicht war in diesem unsichtbaren Faden zwischen ihnen, in diesem stummen Tausch, ein Rest von Welt gerettet worden. Für einen Moment wenigstens. Und das, durch eine einzige Dienerin. Weiter nichts.

Sebastian Schirmer, Leipzig

Impuls für Montag, 28. April 2025

Losung
Eile, mir beizustehen, Herr, meine Hilfe! Psalm 38,23

Lehrtext
Jesus fragte den Blinden: Was soll ich für dich tun? Er sagte: Herr, mach, dass ich wieder sehen kann! Und Jesus sagte zu ihm: Du sollst wieder sehen! Dein Glaube hat dich gerettet. Und auf der Stelle sah er wieder, und er folgte ihm und pries Gott.
Lukas 18,40-43

Impuls für den Tag
Der Blinde weiß von seiner Blindheit und kann geheilt werden. Wie viele wissen heute nichts von ihrer Blindheit gegenüber Ihrem Schöpfer und Erlöser. Wie viele sind blind für Gott!
Dabei ist es doch selbstverständlich, mit Gott zu rechnen, mit ihm im Leben verbunden zu sein, wie es ein Bild aus einer alten Klosterhandschrift verdeutlicht:

Die Fische eines Flusses sprachen zueinander: „Man behauptet, dass unser Leben vom Wasser abhängt. Aber wir haben noch niemals Wasser gesehen. Wir wissen nicht, was Wasser ist.“ Da sagten einige, die klüger waren als die anderen: „Wir haben gehört, dass im Meer ein gelehrter Fisch lebt, der alle Dinge kennt. Wir wollen zu ihm gehen und ihn bitten, uns das Wasser zu zeigen.“ So machten sich einige auf und kamen auch endlich in das Meer und fragten den Fisch. Als der Fisch sie angehört hatte, sagte er: „O ihr dummen Fische! Im Wasser lebt und bewegt ihr euch. Aus dem Wasser seid ihr gekommen, zum Wasser kehrt ihr wieder zurück. Ihr lebt im Wasser, aber ihr wisst es nicht.“
So lebt der Mensch in Gott. Gott ist in allen Dingen. Und doch fragt der Mensch: Was ist Gott?

Michael Tetzner, Frohburg

Impuls für Sonntag, 27. April 2025

Losung
Das ist mir lieb, dass der HERR meine Stimme und mein Flehen hört.
[Psalm 116,1]

Lehrtext
Jesus erzählt im Gleichnis: Der Schuldner warf sich vor ihm nieder und bat: Hab doch Geduld mit mir! Ich will dir ja alles zurückzahlen. Da bekam der Herr Mitleid; er gab ihn frei und erließ ihm auch noch die ganze Schuld.
[Matthäus 18,26-27]

Impuls für den Tag
Nun ist meine liebe Mutti heimgegangen. Es waren am Ende zu viele Probleme, aber sie ist friedlich und schmerzfrei eingeschlafen. Wir haben alle gebetet und gehofft, dass sie wieder zu Kräften kommt, dass die Medikamente wirken, dass die Ärzte die richtige Weisheit für alle Behandlungen bekommen, aber unser gnädiger Herr hat anderes entschieden und sie zu sich gerufen. Sie ist erlöst und darf nun schauen, was sie ihr ganzes Leben geglaubt hat.
Viele, auch wir haben unsere Gebete immer damit abgeschlossen: „aber Dein Wille geschehe“ und „so wie Du es führst, ist es gut“.
So gilt auch unsere heutige Tageslosung uns allen, für immer!
Ich darf ganz darauf vertrauen, dass Gott, der Herr, meine Stimme hört. Mein Seufzen, mein Klagen und mein wortloses Flehen. „Das ist mir lieb!“ Wenn einer hört, dann er! Und dann ändert sich meine Situation zum Guten. Gutes bedeutet nicht, dass alles wird, so wie ich mir das gewünscht habe. Gutes bedeutet, ich darf darauf vertrauen, dass unser lebendiger Herr alles so führt, wie er es für uns vorgesehen hat.
Meine Mutti ist nun in SEINER Herrlichkeit. Wir sind traurig aber auch getröstet. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Samstag, 26. April 2025

Losung
Wer Geld liebt, wird vom Geld niemals satt, und wer Reichtum liebt, wird keinen Nutzen davon haben.
Prediger 5,9

Lehrtext
Wir haben nichts in die Welt gebracht; darum können wir auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns damit begnügen.
1.Timotheus 6,7-8

Impuls für den Tag
Möglicherweise wird am Ende dieses Jahres das Wort „Handelskrieg“zum „Unwort des Jahres“ erklärt. Mit Geld kann man scheinbar Kriege führen. Da gab und gibt es sie zu allen Zeiten, die geldverliebten Menschen, die das Geld ihr Leben und Handeln regieren lassen. Und so bekommt anderes Macht über uns als der Gott, der unser Leben in seinen Händen halten will. Davor warnt der Prediger Salomo eindringlich. Positiv formuliert würde das bedeuten: Lass Gott über dein Leben Herrscher sein. Lenke deine Gedanken auf ihn. Wenn du sie an das Geld hängst, kommst du von einem Dilemma ins andere.
Wie realistisch ist da Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Thessaloniki. Und eigentlich ist es ja eine Binsenweisheit und wird doch so wenig von Menschen verstanden: Das letzte Hemd hat keine Taschen! Reichtum erlöst mich von nichts. Aber das Vertrauen auf Gott und seinen Sohn Jesus trägt mich über die Zeit zur Ewigkeit. Die heutige Losung und derLehrtext erinnern uns auf´s Neue daran.

Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Freitag, 25. April 2025

Losung
Die Israeliten sprachen zu Samuel: Lass nicht ab, für uns zu schreien zu dem HERRN, unserm Gott, dass er uns helfe.
1.Samuel 7,8

Lehrtext
Paulus schreibt aus dem Gefängnis: Ich weiß: Alles, was ich jetzt durchmache, wird zuletzt zu meiner Rettung führen. Darin unterstützen mich eure Gebete und der Geist, durch den Jesus Christus mir beisteht.
Philipper 1,19

Impuls für den Tag
Manchmal fremdel ich etwas damit, wenn ich Sätze höre wie „Bitte betet alle für…“ oder „Für dieses oder jenes müsste man viel mehr beten!“
Kommt es Gott wirklich auf die Anzahl der Gebete pro Anliegen an? Und erhöht sich mit jedem weiteren Gebet die Wahrscheinlichkeit der Erfüllung um eine unbestimmte Prozentzahl?
Ich glaube nicht, und deshalb fremdel ich.
Und trotzdem finde ich den christlichen Gedanken der Fürbitte im Kern schön. Man tritt füreinander ein, nimmt sich Zeit dafür, sich mit den Sorgen des Nächsten zu beschäftigen.
Ich glaube nicht, dass es für Gott einen Unterschied macht, ob nur ich inmitten einer Krankheit dafür bete, wieder gesund zu werden oder ob es noch zehn weitere Menschen tun. Aber es tut gut, zu wissen, dass ich diesen Menschen nicht egal zu sein scheine.
Wenn Menschen Gebetsanliegen austauschen, entsteht automatisch eine tiefere Beziehung. Für mich liegt darin der Sinn der christlichen Fürbitte. Wie denkst du darüber?

von Christian Stoll aus Rostock

Impuls für Donnerstag, 24. April 2025

Losung
Mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst.
Psalm 13,6

Lehrtext
Sie wunderten sich über die Maßen und sprachen: Er hat alles wohl gemacht; die Tauben macht er hören und die Sprachlosen reden.
Markus 7,37

Impuls für den Tag
Eine wunderbare Losung für diesen Tag!
Hilfe haben wir doch alle immer mal nötig. Bei uns betrifft es vor allem die handwerklichen Dinge im Haushalt, wo Hilfe sehr willkommen ist. Und wenn einem dann jemand begegnet, der gern und unkompliziert hilft- ein Held!
Aber Hand aufs Herz! Helfen wir immer und jedem gleich gern oder machen wir da auch Unterschiede?
Als unsere Tochter Abi machte, bekam sie mindestens 3 mal in der Woche Anrufe, mit der Bitte für kranke Mitschüler Hausaufgaben zu kopieren und sie lehnte es nie ab. Dafür habe ich sie manchmal bewundert. Ich werde auch manchmal belächelt, wenn ich Dinge für andere tue, die sie eigentlich auch gut allein hätten erledigen können.
Mir fällt das Gleichnis im Matthäusevangelium( 21, 28-32) ein. Ein Mann hat zwei Söhne, die er auffordert, im Weinberg zu arbeiten.
Der erste Sohn sagt zwar zu, aber geht dann doch nicht. Der zweite Sohn sträubt sich, bereut es später aber und geht dann doch. Jesus sagt ganz klar, dass der zweite Sohn Gottes Willen erfüllt. Wenn wir nach dem Evangelium leben wollen, dann sollen wir helfen! Ärmer werden wir nicht! Und manchmal kommt die Freude zurück!

Claudia Tetzner, Frohburg

Impuls für Mittwoch, 23. April 2025

Losung
Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm.
1.Mose 17,1

Lehrtext
Jesus spricht zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
Johannes 20,27

Impuls für den Tag
Dass Abraham mit seiner ganzen Familie in die Fremde zog, das ist wirklich beachtlich. Was muss er für ein starkes Gotteserlebnis gehabt haben! Die Realität Gottes war in seinem Leben wohl so präsent geworden, dass er sich diesem Auftrag Gottes: „Geh aus deinem Vaterland in ein Land, das ich dir zeigen werde!“ nicht entziehen konnte.
Gott ist ihm begegnet und stellte sich ihm vor mit den Worten: „Ich bin der allmächtige Gott!“ (EL SCHADDAI), der Gott des Himmels und der Erde. Es war ein starkes Reden Gottes zu Abraham und eine einmalige Geschichte nahm ihren Lauf: Gottes Geschichte mit seinem erwählten Volk Israel.
Und viele Jahre später steht ein Nachkomme Abrahams auf und sagt (sinngemäß): „Dieser allmächtige Gott hat an mir gehandelt, er hat mich von den Toten auferweckt.“ Und dann steht ein anderer da und sagt: „Das kann nicht sein! Das gibt es nicht!“ 
Wie recht er hat, das gibt es nicht. – Es sei denn, Gott handelt. Denn er ist der allmächtige Gott. Er kann das. Und auch heute noch ist er derselbe. Er handelt, deshalb vertraue ihm.

Renate Henke, Meißen

Impuls für Dienstag, 22. April 2025

Losung
Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn.

Jesaja 53,6

Lehrtext
Christus hat unsre Sünden selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben.

Impuls für den Tag
„I am lost“ heißt aus dem Englischen übersetzt „ich bin verloren“ oder „ich habe mich verlaufen“. Bei meinem Hobby, dem Geocaching (einer GPS gestützten Schatzsuche) kann es schon mal passieren, dass man im Wald steht und die Orientierung verloren hat. Da sind die GPS-Daten auf einmal ungenau und ich werde gezwungen, ohne technische Hilfe klar zu kommen. Dann ist es günstig, aus dem Wald heraus zu gehen oder eine Lichtung zu suchen, dort habe ich dann einen freien Zugang zu den Satelliten nach oben und es gelingt wieder, ein GPS-Signal zu finden. Der freie Blick nach oben ist die Rettung. Manchmal nehme ich mich allein und verlassen wahr – habe ich nur darauf geachtet, wo ich meine Füße hin setze, habe den Blick für das Ganze verloren. Dabei weiß ich doch, wie der Beter des Psalm 121 „Hebe deine Augen auf“. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Blick zum Himmel sich lohnt. Jesus hat uns zu Ostern den Blick geöffnet und den Weg frei gemacht.
Amen

Martin Gotthelf Creutz, Döbeln

Impuls für Ostermontag, 21.4.25

Losung
Wenn ihr euch von ganzem Herzen zu dem HERRN bekehren wollt, so tut von euch die fremden Götter.
1.Samuel 7,3

Lehrtext
Für uns gilt: Nur einer ist Gott – der Vater. Alles hat in ihm seinen Ursprung, und er ist das Ziel unseres Lebens. Und nur einer ist der Herr: Jesus Christus. Alles ist durch ihn entstanden, und durch ihn haben wir das Leben.
1.Korinther 8,6

Impuls für den Tag
Was haben Buddha, Lenin, Napoleon, Hitler, Caesar, Tutanchamun, Mao Zedong, Putin und Trump gemeinsam? Sie ließen und lassen sich alle von ihren Untertanen wie einen Gott feiern. Die Weltgeschichte ist voll von selbsternannten Göttern, ihren Inszenierungen, ihrem Machtgehabe und ihrer Sucht nach Bewunderung. Selbsternannte Gottkönige, mächtige Manager und schöne Influencerinnen suchen unsere Anerkennung, unsere Unterordnung, wollen unsere Meinung und unser Konsumverhalten prägen, uns manipulieren und damit unfrei machen. Schon viele Menschen wollten Gott sein!

Aber nur ein Gott wollte Mensch sein. Gott, unser Vater und Schöpfer des Universums ist ein heruntergekommener Gott. In seinem Sohn Jesus Christus lässt er sich hassen und ablehnen und schließlich auf grausamste Weise foltern und töten. Was ihn dazu treibt? Eine unbändige Liebe zu uns als seinen Geschöpfen. Er möchte unserem Leben einen Sinn geben, indem er unsere Fragen nach Ursprung und Ziel unseres Lebens beantwortet. Durch seine Auferstehung hat er die Macht des Todes endgültig gebannt. Allen, die daran glauben, schenkt er das Leben in Fülle, welches kein leiblicher Tod je beenden kann.

Almut Bieber, Arnsdorf

Impuls für Ostersonntag, 20. April 2025

Losung
Als Hiskia den Brief gelesen hatte, ging er hinauf zum Hause des HERRN und breitete ihn aus vor dem HERRN.
2. Könige 19,14

Lehrtext
Jesus nahm mit sich Petrus, Johannes und Jakobus und ging auf einen Berg, um zu beten.
Lukas 9,28

Impuls für den Tag
Vor mehr als 2.500 Jahren wollte Sanherib, der König des mächtigen Assyrien, auch Jerusalem erobern. Boten brachten Hiskia, dem König von Juda, diese Botschaft mit einem Brief. Assyrien war für seine auch für damalige Verhältnisse enorme Gewalt bekannt. Hiskia war verständlicherweise in Sorge und Angst. Aber er überließ der Sorge und der Angst nicht das Feld, sondern er brachte sie und mit ihnen auch den Brief von Sanherib vor Gott. Dieser erhörte Hiskias Gebet und rettete Juda und die Menschen, die dort lebten, vor der assyrischen Gewalt. Diese Geschichte macht Mut, wieder eine eigentlich sehr bekannte Aussage über Gott in den Blick zu nehmen: Gott greift ein in die Geschichte von Menschen, Ländern, ja der ganzen Welt. Und weil das so ist, deswegen sind Gebete wie die von Hiskia keine Zeitverschwendung. Es lohnt sich zu beten. Denn was wir tun können, das ist nicht alles. Unser Gott ist ein Gott, dem selbst ein mächtiger Mann wie Sanherib nicht überlegen ist. Das soll uns Mut machen, treu und mutig zu beten. Für seine Macht ist nichts zu groß oder zu klein. Zum Schluss ein Zitat von Corrie ten Boom: Gefaltete Hände sind stärker als geballte Fäuste. Amen.

Jörg Matthies, Marbach