Impuls für Mittwoch, 5.10.22

Losung
Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen.
[Jeremia 31,31]

Lehrtext
Sie sind Israeliten, denen die Kindschaft gehört und die Herrlichkeit und die Bundesschlüsse und das Gesetz und der Gottesdienst und die Verheißungen, denen auch die Väter gehören und aus denen Christus herkommt nach dem Fleisch.
[Römer 9,4-5]

Impuls für den Tag

Wieder einmal sitze ich im Zug und telefoniere. Plötzlich reißt die Verbindung ab. Auf eine gute Verbindung kommt es also an. Und nicht nur beim Telefonieren mit dem Handy gilt das, sondern das gilt für unser ganzes Leben. Gute Verbindungen zu unseren Mitmenschen brauchen wir.
Auf eine besonders lebenswichtige Verbindung kommt es ebenfalls an: die Beziehung zu Gott.
Oft haben die Menschen diesen Bund gebrochen. Aber Gott gibt sein Ziel einer guten Verbindung zu uns Menschen nicht auf. Einen neuen Bund kündigt er durch Jeremia an. In Jesus Christus hat er ihn geschlossen. Beim Abendmahl hat Jesus es seinen Freunden erklärt. Er gab ihnen den Weinkelch zu trinken und sagte: ŒDieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird! Neuer Bund heißt: Gott fängt neu an. Das Alte ist vergeben. Was war, ist versöhnt. Neues kann wachsen. Jesus Christus hat die Verbindung zu Gott wieder heil gemacht. Gott will mit uns neu verbunden sein.
Lassen wir diese Beziehung zu unserem lebendigen Gott niemals abreißen, mehr noch: lasst uns täglich im Gebet, Lobpreis oder beim Lesen SEINES Wortes diese Beziehung erneuern. Amen.

Thomas Meyer aus Roßwein

Impuls für Dienstag, 4.10.22

Losung
Der HERR schafft Recht den Waisen und Witwen und hat Fremdlinge lieb, dass er ihnen Speise und Kleider gibt. Darum sollt ihr auch die Fremdlinge lieben.
5.Mose 10,18-19

Lehrtext
Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen.
Matthäus 25,35

Impuls für den Tag

Eine Welle der Hilfsbereitschaft war zu spüren, als die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine zu uns kamen. Viele Menschen haben spontan Wohnungen zur Verfügung gestellt ohne dass der Staat viel eingreifen musste. Nun ist der Alltag eingekehrt und wieder prägt eher die Angst vor Überfremdung das Geschehen.

Das biblische Wort sieht die Sache viel grundsätzlicher und unabhängig vom politischen Tagesgeschehen: Der Fremde bedarf des Schutzes, weil er Geschöpf Gottes ist. Kein Mensch ist Fremder in der Welt Gottes. So hat Israel schon früh ins Stammbuch geschrieben bekommen, was Gott denn erwartet im Verhalten gegenüber Fremden. Und das in einer Zeit, in der noch lange nicht von verbrieften Menschenrechten die Rede war. Und um wie viel mehr sollten wir uns als Christen der Fremden annehmen, die wir um Jesus wissen. Wie ein Ausgestoßener wurde er ans Kreuz geschlagen. Wie fremd muss ihm, dem Sohn Gottes unsere Welt vorgekommen sein? Achten wir auf die großen Zusammenhänge. Gott will, dass wir, die wir als Menschen mit unserem Wesen ihm oft fremd sind, zu seinen Freunden werden. Lasst uns daher auch hier Fremde zu Freunden machen.

Dekan Michael Karwounopoulos/Bad Urach

Impuls für Montag, 3.10.22

Losung
Weh dem, der mit seinem Schöpfer hadert, eine Scherbe unter irdenen Scherben! Spricht denn der Ton zu seinem Töpfer: „Was machst du?“
Jesaja 45,9

Lehrtext
Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Matthäus 6,9-10

Impuls für den Tag

„Es gibt einen Gott und ich bin es nicht!“
Natürlich sind wir nicht Gott. Aber was im ersten Moment nach christlichem Verständnis klar und logisch erscheint, mag im Alltag ganz anders bei uns aussehen. Ist es nicht oft so, dass wir uns als die Macher und Organisatoren fühlen, die scheinbar alles im Griff haben? Brauchen wir da einen Gott, der uns führt und lenkt, ja sogar formt und prägt?

Wenn alles bei uns nach Plan läuft, wähnen wir uns in Sicherheit. Wir haben das Gefühl, alles unter unserer Kontrolle zu haben. Etwas aus den Händen zu geben, dürfte den meisten von uns eher schwerer fallen und Unbehagen bereiten. Aber genau das möchte Gott von uns. Wir sollen ihm vertrauen, dass er es gut mit uns meint und alles unter seiner Kontrolle hat. Sind wir bereit, uns seinem Willen unterzuordnen? Fügen wir uns, auch wenn nicht alle unsere Pläne und Vorstellungen in Erfüllung gehen? Er ist der Herr, der alles im Blick hat – auch jeden von uns persönlich. Gott weiß, was für uns gut ist und was nicht. Hadern wir deshalb nicht, um aus der Schule Gottes oder aus seiner Töpferwerkstatt zu fliehen. Bleiben wir unter der Hand Gottes. Denn er möchte uns brauchbar machen für sein Reich.

Heike Dieken aus Pappendorf

Impuls für Sonntag, 2. Oktober 2022

Losung
Weh dem, der sein Gut mehrt mit fremdem Gut – wie lange wird’s währen?

Lehrtext
Lukas 12,15

Impuls für den Tag

„Money, money, money must be funny in the rich man`s world“. So lauten die Zeilen eines der bekanntesten Lieder von ABBA. Auch in der heutigen Musik geht es nicht selten um Geld, dicke Autos und Status. Geld kann Spaß machen. Geld verschafft uns mehr denn je endlose Möglichkeiten, zu reisen, zu feiern, zu kaufen. Man könnte manchmal oberflächlich annehmen, Geld allein macht glücklich. Und wenn Geld der einzige Weg zum Glück ist, wem kann man`s dann böse nachsehen, wenn er oder sie nicht immer ehrlich ist, wenn es ums Beschaffen von Geld geht? Sei es Diebstahl oder ein kleiner Trick bei den Steuern… Jeder Mensch strebt nach Glück, nicht wenige definieren Glück mit Besitz und Reichtum. In einer Welt, in der die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden, kommen mir Zweifel, ob Geld alles ist, was zählt. Die Losung gibt eine klare Antwort: Nein. Niemand lebt davon, dass er viele Güter hat. Niemand soll andere betrügen, um sein Gut zu vermehren. Denn die Liebe Gottes ist ein viel größerer Reichtum als alle Euros in unseren Portmonnaies. Wo hast du Geld übrig? Wer braucht es dringender als du?
Money can be funny. Aber Gott hat mehr für dich.

von Christian Stoll aus Hainichen

Impuls für Samstag, 1. Oktober 2022

Losung
Die Strafe liegt auf ihm, auf das wir Frieden hätten.
Jesaja 53,5

Lehrtext
Christus hat unsere Sünden selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben.
1. Petrus 2,24

Impuls für den Tag

Jesus selbst hat von sich gesagt: ŒDer Menschensohn ist gekommen zu suchen und zu retten, was verloren ist. Darum hat der Apostel Paulus auch den Tod Jesu am Kreuz als Sühnopfer beschrieben. Aber im Gegensatz zum Sühneopfer des Alten Testaments, bei dem ein Tier geopfert wurde, wird auf Golgatha menschliches Leben für menschliches Leben gegeben. Unschuldiges Leben tritt ein für durch Schuld verwirktes Leben . Der Tod des Sohnes Gottes sühnt die Schuld aller Menschen. Seit dem gilt, was Paulus den Christen in Rom geschrieben hat: ŒEs gibt demnach kein Verdammungsurteil mehr für die, die ganz mit Jesus Christus verbunden sind. Und den Christen in Korinth schreibt Paulus: ŒDen, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm. Darum kann Paulus seinen Mitchristen schreiben, dass sie Œteuer erkauft sind, dass sie Œlosgekauft sind. Ja, dass sie Œerlöst sind. Die befreiende Kraft dessen, was auf Golgatha geschah, beruht darauf, dass wir Menschen dafür weder vorher etwas leisten konnten noch nachher etwas leisten müssen.

Thilo Handschack

Impuls für Freitag, 30. September 2022

Losung
Tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen
ist, und wie eine Nachtwache.

Lehrtext
Seine Barmherzigkeit währet für und für bei denen, die ihn fürchten.
Lukas 1,50

Impuls für den Tag

ŒDie Zeit, die ist ein sonderbares Ding. … so erkannte es einst der Dichter Hugo von Hofmannsthal. Und er hat damit nicht ganz unrecht. Beim Warten auf Weihnachten oder bis zum Ende der Unterrichtsstunde zieht sich für so manchen Schüler die Zeit wie Kaugummi in die Länge. Im Kino oder vor der Spielekonsole ist es genau umgekehrt. Viele Erwachsene bekommen beim Blick in den Terminkalender Panik. Und am Ende eines Tages, einer Woche oder eines Jahres steht regelmäßig die Frage: Wo ist die Zeit nur hin? Andere leiden unter Einsamkeit, Krankheit oder Ängsten und jeder Tag scheint endlos zu sein.
Der Beter des 90. Psalms hat begriffen, wie Gottes Größe auch unseren menschlichen Zeithorizont weit übersteigt. Tausend Jahre wie ein Tag! Das klingt unvorstellbar, macht uns aber auf wunderbare Weise einen wichtigen Halt für unser Leben deutlich. Wie dieses auch gerade abläuft, hektisch oder einsam, chaotisch oder geordnet … Gott steht mit seiner Größe über allem. Wir dürfen uns ihm anvertrauen und sind bei ihm in guten Händen. Zu jeder Zeit! So, wie es Peter Strauch dichtete in einem Lied:
ŒMeine Zeit steht in deinen Händen. Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.

Stefan Gneuß (Hainchen)

Impuls für Donnerstag, 29. September 2022

Losung
Josua fiel auf sein Angesicht zur Erde nieder, betete an und sprach: Was sagt mein Herr seinem Knecht? Jos 5,14

Lehrtext

Jesus kniete nieder, betete und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Es erschien aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Lk 22, 41-43

Impuls für den Tag

ŒVon dir lasse ich mir nichts sagen! Oder: ŒDu hast mir gar nichts zu sagen!, sind zwei Aussagen, die immer dann fallen, wenn Menschen ihren eigenen Willen und das, was sie für gut und richtig halten, durchsetzen (wollen). Weder Josua noch Jesus reden so. Ich glaube, es liegt an ihrer besonderen Beziehung zu Gott. Sie haben Gottes segensreiche Wirken an sich an und den Menschen um sie herum erfahren. Josua, dem die Schuhe des Mose anfangs viel zu groß waren, konnte mit Gottes Zuspruch das Gelobte Land einnehmen. Noch bevor Josua darüber nachdenkt, wie das stark befestigte Jericho eingenommen werden kann, spricht Gott ihn durch einen Boten an, hinter dem im wahrsten Sinne des Wortes die himmlischen Heerscharen stehen. Josua lässt sich zur Umsetzung eines Œverrückten Planes raten. Am Ende wird Jericho fallen. Auch Jesus stellt seinen Weg unter die Weisung Gottes. Es kostet ihn und bringt uns das Leben. Wenn Gott so für und mit uns Menschen plant, möchte ich nach dem Willen Gottes für mein Leben fragen. Gott, wo siehst du mich in deinem großen Plan? Ich will hören, was du mir heute sagst.

Diemut Scherzer aus Hainichen

Impuls für Mittwoch, 28. September 2022

Losung
Der HERR hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst.
Jesaja 52,9

Lehrtext
Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint schon.
1.Johannes 2,8

Impuls für den Tag

Langsam tasteten wir uns vorwärts. Was würden wir hier entdecken? Der Leuchtkegel unserer Taschenlampe verlor sich in der schier endlosen Dunkelheit vor uns. Mit einem Schulfreund erkundete ich einen längst stillgelegten Bergwerks- stollen. Das Verbotsschild am Eingang hatte uns nicht daran gehindert, diesen geheimnisvollen Ort zu betreten. Plötzlich erlosch das Licht unserer Lampe. Sie hatte ihren Dienst aufgegeben, einfach so. Jetzt waren wir von völliger Dunkelheit umgeben. Mit einem beklemmenden Gefühl tasteten wir uns weiter. Da fiel meinem Freund ein, daß er noch Streichhölzer dabeihatte. Beim dritten Versuch entflammte eins und tauchte die Umge- bung in ein fahles Licht. Wir erschraken zutiefst: Direkt vor uns tat sich ein tiefer Schacht auf. Beinahe wären wir ahnungslos hineingestolpert…

Licht erhellt die Finsternis. Licht rettet. Jesus ist das Licht der Welt. Licht und Schatten begleiten unser Leben. Abgründe machen uns Angst. Wir sehnen uns nach Licht am Ende des Tunnels. Jesus verspricht uns: die Finsternis wird vergehen! Die dunklen Tage werden ein Ende haben! Neue Hoffnung wird triumphieren. Es wird so sein!

Reinhard Pilz

Impuls für Dienstag, 27. September 2022

Losung
Die vom Volk, die ihren Gott kennen, werden stark sein und danach handeln.
Daniel 11,32

Lehrtext
Durch den Glauben wollte Mose, als er groß geworden war, nicht mehr Sohn der Tochter Pharaos heißen.
Hebräer 11,24

Impuls für den Tag
Als er auch auf dem Reichstag 1521 in Worms nicht nachgab, wurde über Luther die Reichsacht verhängt. Auf der Wartburg übersetzte er dann das Neue Testament in nur 11 Wochen.
Luther achtete dabei sehr darauf, dass dies in der Sprache des Volkes geschah. Sein Übersetzungsprinzip lautete: «Man muss nicht die Buchstaben in lateinischer Sprache fragen, wie man soll deutsch reden, sondern man muss die Mutter im Hause, … den gemeinen Mann auf dem Markt drum fragen und danach dolmetschen» Kurz: «Man muss dem Volk aufs Maul schauen.»
Die erste Ausgabe erschien vor 500 Jahren, am 21.September 1522 ohne Verfassername, daher ist sie nur unter dem Namen «Septembertestament» bekannt. Schon nach drei Monaten war die Auflage von 3000 Stück vergriffen.
Er hat beim Lesen des Neuen Testamentes die befreiende gute Botschaft von Gottes rettender und befreiender Gnade in Jesus Christus neu entdeckt.
Deshalb konnte er stark sein und trotz massiver Widerstände handeln, wie Daniel und Mose.

Renate Henke, Pfarrerin in Meißen

Impuls für Montag, 26. September 2022

Losung
Bekehre du mich, so will ich mich bekehren; denn du, HERR, bist mein Gott!
Jeremia 31,18

Lehrtext
Jesus spricht zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
Johannes 20,27

Impuls für den Tag

Bekehrung … das ist ein Wort, welches aus unserem Sprachschatz fast verschwunden ist und – Gott sei es geklagt – selbst in Kirchen kaum noch zu hören ist. Dabei ist Bekehrung eine lebensrettende Maßnahme: „Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.“ (Hes. 18,32) Doch was genau ist denn nun Bekehrung? Es bedeutet nichts anderes, als eine radikale Umkehr – ein grundlegendes Umdenken – im Leben des Einzelnen, das an die „Wurzel“ (lat. radix) geht. Jesus selbst hat seine Nachfolger immer wieder zu dieser radikalen Umkehr aufgefordert.

Vor einer Umkehr muss ich freilich erst mal erkennen, dass ich mich auf einem falschen Weg befinde. Dass ich ins Verderben renne, wenn ich so weiter mache. Die Geschichte vom Verlorenen Sohn (Lukas 15) macht diesen Prozess bildhaft deutlich. Da ist ein Sohn, der seinem Vater den Rücken kehrt um in die vermeintliche Freiheit aufzubrechen. Doch als er in der Gosse gelandet ist, wächst in ihm die Erkenntnis, dass er ein Sklave geworden ist. Er kehrt um und geht zurück in die Freiheit und Geborgenheit des Vaterhauses. Der Vater erwartet ihn mit offenen Armen und nimmt ihn als sein geliebtes Kind auf. So ist Gott!

Almut Bieber, Arnsdorf